Zwei Kronberger Nachwuchstalente in den Nationalkader berufen

Die beiden Kronberger Leichtathleten Aaron Heinz (MTV Kronberg) und Jette Priedemuth (Königsteiner LV) wurden wegen ihrer starken Leistungen in der Saison 2017 nun in den Nachwuchs-Bundeskader (Aaron mit 110-Meter-Hürden und mit Jette Hammerwurf) berufen. Auftakt bildete ein viertägiger Lehrgang am Olympia-Stützpunkt in Saarbrücken. Foto: Frank Kiesel

Kronberg (fk) – Zwei Nachwuchsleichtathleten aus Kronberg haben alle in der abgelaufenen Saison mächtig Gas gegeben. Jetzt gab es für Aaron Heinz (MTV Kronberg) und Jette Priedemuth (Königsteiner LV) aus Kronberg die Belohnung. Die entsprechenden sportlichen Gremien auf Bundes- und Landesebene haben ihre Sitzungen beendet und der Bundes-Ausschuss Leistungssport hat der Berufung der beiden Talente in den Nationalkader zugestimmt. Ein toller Erfolg, werden in dieser Altersklasse (beide Kronberger sind Jahrgang 2002) deutschlandweit pro Disziplin jeweils nur drei Nachwuchsportler berufen.

Aaron Heinz gehört dem Bundeskader in der Disziplin 110-Meter-Hürden an. Der MTVler hatte ein tolles Jahr, das gleich mit diversen Hessen-Titeln unter dem Hallendach anfing. Das Sammeln von Landestiteln setzte sich dann auch im Freien fort. Der 15-jährige Schüler ist auch im 100-Meter-Sprint (11,56 Sekunden), beim Weitsprung (6,07 m) sowie mit Diskus (49,01 Meter) und Kugel (14,40 Meter) überaus talentiert. Eigentlich ein geborener Mehrkämpfer. Doch das größte Potential hat er zweifelsfrei auf der Hürdenstrecke.

Das erkannte auch Landestrainer Robert Schieferer, der Heinz bereits zu Beginn der Saison 2017 in den Hessenkader berief. Mittlerweile ist Aaron in seiner Lieblingsdisziplin bei starken 10,74 Sekunden angekommen und damit die Nummer drei in der hessischen und die Nummer vier in der deutschen Jahresbestenliste. Der MTVler gewann in der abgelaufenen Saison dann auch die Hessen-Titel über 80 Meter Hürden in der Halle und „draußen“. Hinzu kam noch Gold bei den süddeutschen Titelkämpfen in Ingolstadt. Einzig bei den deutschen Meisterschaften in Bremen klappte es nicht mit dem erhofften Edelmetall. Nach dem Vorlaufsieg in der neuen Kreisrekordzeit von 10,74 Sekunden, kam der Kronberger nach zwei Fehlstarts von Konkurrenten nicht optimal aus dem Startblock und musste nach 10,98 Sekunden mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden sein. „Mein großes Ziel für 2018 ist die Quali für die deutschen Jugend-Meisterschaften in Rostock und dort dann eine gute Platzierung holen. Das wird nicht einfach, da ich ja dann der B-Jugend angehöre, 110-Meter-Hürden laufen und zusammen mit Jungs des Jahrgangs 2001 ins Rennen gehen muss.

Die Umstellung auf die neue Distanz und Hürdenhöhe klappt im Training jedoch schon sehr gut“, verrät der Schützling von Bundestrainer Peter Schörling. Auch Jette Priedemuth hatte eine bärenstarke Saison, was fünf Hessentitel unterstreichen. Bei der 15-jährigen Gymnasiastin, die auch eine solide Mehrkämpferin ist, stehen die Wurfdisziplinen im Fokus, in erster Linie jedoch das technisch sehr anspruchsvolle Hammerwerfen. Die Kronbergerin ist hier im zweiten Jahr Hessenmeisterin und konnte zudem in Ingolstadt ihren süddeutschen Titel erfolgreich verteidigen. Der große Coup folgte dann bei den „Deutschen“ in Bremen, wo sich die Hessenkader-Athletin mit der Kreisrekordweite von 45,78 Metern „DM-Bronze“ holte. In der Hansestadt wurde der Schützling von Regine Isele dann auch von Nationaltrainer Ron Hütcher (Berlin) angesprochen und für den Bundeskader vorgeschlagen. „Es werfen zwar ein paar Mädels weiter, doch Jette hat gute Zubringerwerte. Besonders im Sprint ist sie ganz stark. Da wurde im Verein prima gearbeitet“, lobt der Mann aus der Bundeshauptstadt das Grundlagentraining beim Königsteiner LV.

Jette ist mit ihrer Weite von Bremen in Hessen unangefochten die Nummer eins und wird bundesweit in der Jahresstatistik auf Rang sieben geführt. „Im März würde ich gerne bei den deutschen Winterwurf-Meisterschaften in Halle starten und dann im Sommer bei der DM in Rostock nach Möglichkeit den Endkampf der Top-Acht erreichen. Auch für mich ist 2018 ja ein Jahr, in dem ich bei der B-Jugend zusammen mit den Mädels des Jahrgangs 2001 in den Ring muss“, so die Athletin aus der Burgstadt.

Aaron und Jette haben mittlerweile ihren ersten Lehrgang mit dem Bundeskader erfolgreich hinter sich gebracht. Am Olympiastützpunkt in Saarbrücken gab es für alle neuen Kadermitglieder aus ganz Deutschland eine intensive Trainingsmaßnahme über vier Tage, bei der neben dem Kennenlernen allgemeine sportliche Fähigkeiten überprüft und auch psychologische Tests durchgeführt wurden. Zudem gab es einen Anti-Doping Workshop, da beide Nachwuchsathleten an ab dem 1. Januar 2018 jederzeit von der NADA kontrolliert werden können. Für Jette geht es bereits am 2. Januar für eine gute Woche zum Trainingslager ins Sportzentrum Rabenberg nach Sachsen. Mitte März sind die beiden Kronberger dann wieder gemeinsam unterwegs, wenn im olympischen Trainingszentrum in Kienbaum/Brandenburg der nächste viertägige Lehrgang mit dem Bundeskader auf dem Programm steht.



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