Vogelgrippe-Virus bei totem Pelikan nachgewiesen – Opel-Zoo in Quarantäne

Kein Zwitschern ist zu hören, kein Vogel zu sehen: Die Freiflugvoliere im Opel-Zoo, in der sonst viele Arten wie Enten, Ibisse, Waldrapp und der Schwarzstorch herumfliegen ist leer. Am Haupteingang als auch am geschlossenen Philosophenweg erklären Schilder den Grund für den geschlossenen Opel-Zoo. Foto: Opel-Zoo

Kronberg (mw) – Es ist der dritte bestätigte Fall von Vogelgrippe in Hessen und hat den Opel-Zoo getroffen: Der am 21. November im Opel-Zoo verstorbene Rosa Pelikan hatte sich mit dem hoch ansteckenden Vogelgrippevirus H5N8 infiziert. Das hat am Dienstag das Friedrich Löffler Institut bestätigt.

Zum Zeitpunkt als der Vogel starb, war er bereits gemeinsam mit den übrigen Pelikanen von anderen Vögeln und Besuchern isoliert im Stall untergebracht, wie Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels informierte. Denn die Verhaltensregeln und Sicherheitsmaßnahmen gegen die Ausbreitung der Vogelgrippe, galten bereits seit dem 16. November in Hessen und so auch für den Opel-Zoo. Dazu gehörten bereits die Stallpflicht für das Federvieh, das ansonsten ins Freie kann. Doch das sind nicht alle Auflagen, es gilt beispielsweise auch, am Ein- und Ausgang der Ställe Desinfektionsmatten auszulegen sowie Schutz- oder Einwegkleidung beim Füttern zu nutzen. Es geht vor allem darum, möglichen Kot der Tiere nicht mit den Füßen weiterzutragen. So holten bereits zu diesem Termin auch der Opel-Zoo seinen Vogelbestand, 280 Vögel, in die Ställe. „Wir haben ganze Volieren leer gefangen, und andere komplett mit Planen abgehängt, sodass kein Wildvogel an unsere Vögel heran kann“, berichtet Kauffels. „Ich kann an dieser Stelle und auch jetzt innerhalb der laufenden Untersuchungen nur sagen, dass ich froh bin, wie professionell die Umsetzung des Nofallplans funktioniert.“ Die Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt des Hochtaunuskreises und dessen Leiterin, Dr. Britt Friebertshäuser, klappe „engmaschig“, auch dank der Zootierärztin Dr. Uta Westerhüs, die „hervorragende Arbeit“ mache.

Seit dem Tod des Pelikans, der in Kontakt mit Wildtieren gekommen sein muss – das sind nicht in erster Linie Zugvögel, sondern auch Enten, Nilgänse etc., die kreuz und quer von Weiher zu Weiher fliegen – muss der Opel-Zoo nun erst einmal geschlossen bleiben. Zusätzlich wurde rund 10 Kilometer um den Opel-Zoo eine Sperrzone verhängt, um sicherzustellen, dass sich der Vogelgrippeerreger nicht weiter verbreitet und sich keine weiteren Tiere anstecken. Auch der durch den Zoo verlaufende öffentliche Weg bleibt während dieser Zeit vorsorglich geschlossen, damit kein Kot heraus- oder hereingetragen werden kann. Im Sperrbezirk, zu dem Kronberg genauso wie Königstein, ja sogar ein Teil von Frankfurt zählt, dürfen gewerbeliche Geflügelhalter derzeit weder Tiere rein- noch rauslassen und auch keine Eier verkaufen. Zum Sperrbezirk gehört auch das Hofgut Hohenwald, auf dem rund 10.000 Hühner gehalten werden. Wie es weiter geht, weiß derzeit keiner ganz genau. Bei Zoodirektor Kauffels ist die Hoffnung derzeit groß, dass sich die anderen Pelikane im Zoo und auch sonst kein Vogel, mit dem Virus angesteckt hat. Der gesamte Vogelbestand des Zoos wurde bereits im Schnellverfahren (Rachen-, Nasen- und Kloakeabstrich) durch das Veterinäramt untersucht, um festzustellen, ob es noch weitere infizierte Vögel gibt. „Wir haben derzeit keine weiteren Tiere mit Anzeichen für eine Erkrankung. Wir erwarten bereits am Wochenende die Testergebnisse von unserem gesamten Vogelbestand. Sind die negativ, dann hoffen wir, dass wir den Opel-Zoo bald wieder öffnen dürfen. Das allerdings wird nicht der Opel-Zoo allein entscheiden, sondern das Landesumweltministerium, das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz und auch die betroffenen Kreise werden sich über die weiteren Maßnahmen abstimmen. Weitere Informationen zum Thema Vogelgrippe H5N8 erhalten Bürger beim Hessischen Umweltministerium.

„Für den Opel-Zoo sind das erst einmal bittere Maßnahmen, die aber dennoch unumgänglich sind“, so der Zoodirektor, der am Dienstag, gerade mit Kollegen auf einer Zoovorstandstagung in Berlin weilte, als ihm die Nachricht vom Nachweis des Vogelgrippe-Erregers vom toten Rosa Pelikan ereilte. Umgehend wurden die Besucherinnen und Besucher gebeten, das Zoogelände zu verlassen.

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