SPD: Stadt soll der Kampagne „Bienenfreundliches Hessen“ beitreten

Kronberg. – Die SPD hat einen Antrag für die laufende Sitzungsrunde der städtischen Gremien eingereicht, die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen, dass sich die Stadt Kronberg unter Federführung des Fachbereichs Umweltreferat an der Kampagne „Bienenfreundliches Hessen“ des Hessischen Umweltministeriums beteiligt.

In der Antragsbegründung heißt es: „Kulturbildend und -prägend für die Stadt Kronberg sind die Gärten in der Stadt und die einzigartigen Streuobstwiesen um die Stadt herum. Streuobstwiesen und Gärten bieten neben Erholung für den Menschen Lebensräume für Bienen und andere bestäubende Insekten. Die bestäubenden Insekten wiederum sind lebenswichtig für den Erhalt der Gärten und Streuobstwiesen.“ In den letzten 30 Jahren seien jedoch mindestens 75 Prozent des Insektenbestandes verschwunden. Diese Tatsache und die andauernde Bedrohung des bisher verbleibenden Insektenbestandes durch den Einsatz von Pestiziden und Insektiziden, durch die intensive Landwirtschaft, durch Krankheiten und Krankheitserreger wie die Varoa-Milbe gefährdeten das Überleben von Wild- und Honigbienen und anderen Insekten sowie das Überleben der sich von Insekten ernährenden Tiere wie Vögel. Deshalb hat das Umweltministerium Hessen 2017 die Kampagne „Bienenfreundliches Hessen“ ins Leben gerufen. „Als Stadt dieser Kampagne beizutreten trägt zur Erhaltung sowohl der Artenvielfalt als auch des Stadtbildes bei“, betont die SPD. Im Rahmen der Kampagne können auch Fördermittel beantragt werden. Alle Informationen gibt es unter bienen.hessen.de. „Damit der Schutz der Bienen und Insekten funktioniert, wünschen wir uns eine Zusammenarbeit aller Akteure: Die Stadt mit der Pflege ihrer Grünflächen, der Obstgartenverein, die Landwirte und die Gartenbesitzer“, so die Sozialdemokraten.

Der Antrag sei als Ergänzung zum Antrag 5092/2017 inklusive seiner Ergänzungen vom 3. Mai zum „Erhalt und Förderung der biologischen Vielfalt“ und zu den bereits beschlossenen Maßnahmen Blühstreifen und Extensivierung der Pflege der städtischen Grünflächen zu verstehen.

Maßnahmen der Stadtverwaltung als Vorbild hat die SPD sogleich auch im Gepäck: Aussaat und Anpflanzung von heimischen Blütenpflanzen auf Grünflächen im Innen- und Außengebiet der Stadt, insektenfreundliche Gestaltung von Beeten an Straßenrändern und auf Verkehrsinseln, Anpflanzung von Salweiden an den Bächen, Verzicht der städtischen Grünpflege auf Glyphosat und andere Herbizide, Pestizide und Insektizide und Maßnahmen für insektenfreundliches Gärtnern und Landwirtschaft zählt sie auf. Zu letzerem Punkt gehörten eine Informationsbroschüre mit Tipps mit einem Saatguttütchen als Startpaket für die Privatgärtner als auch Gespräche mit den Landwirten gegebenenfalls über eine Um- und Neuorientierung der Flächenbewirtschaftung. (mw)



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