Sieben glückliche Preis- und Stipendiengewinner

Gruppenbild mit Damen: v. l.n.r. Raimund Trenkler, Friedemann Eichhorn, Rainer Prinz von Hessen, Ivan Karizna, Tatjana Pergamenschikow, Erica Picotti, Elia Cohen-Weissert, Brigitta Elisa Oftestad, Yuki Sayama, Friedrich Thiele, KangHyun Lee und Frans Helmerson nach der Verleihung der Preise und Stipendien beim Abschlusskonzert der Cello Meisterkurse & Konzerte auf der Bühne der Stadthalle.

Foto: Patricia Truchsess

Kronberg (pf) – „Es waren Tage voller Freude, Freundschaft und Gemeinschaftsgefühl“, so fasste beim Abschlusskonzert der Cello-Meisterschüler Sonntagabend in der Stadthalle Raimund Trenkler, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Kronberg Academy zusammen, was mehr als 160 junge Cellistinnen und Cellisten aus 41 Nationen und ihre vier Dozenten acht Tage lang bewegten. „Cello-Generationen“ war in diesem Jahr das Motto der Cello Meisterkurse & Konzerte und Trenkler lobte die Offenheit aller, miteinander und voneinander zu lernen, die Bereitschaft aneinander zu wachsen. „Eine Stimmung, die wir uns auch in anderen Bereichen unserer Gesellschaft wünschen würden,“ merkte er an.

58 der über 160 Nachwuchscellisten nahmen aktiv an den Meisterkursen teil. „Aber Gary Hoffman hat mir einmal gesagt, er habe am meisten beim Zuhören gelernt“, sagte Trenkler. Und das durften nicht nur alle passiven Teilnehmer, sondern auch alle Musikbegeisterten, denn wie immer waren die Unterrichtsstunden öffentlich. Herzlich bedankte er sich bei den Dozenten, den Pianistinnen und dem Team der Kronberg Academy, ehe er zur Preisverleihung Rainer Prinz von Hessen, Tatjana Pergamenschikow, Frans Helmerson und den Direktor der Studiengänge Friedemann Eichhorn auf die Bühne bat.

Denn wie jedes Mal beim Abschlusskonzert gehört neben den Darbietungen der elf fürs Abschlusskonzert ausgewählten Meisterschüler die Vergabe der Preise und Stipendien zu den Höhepunkten des Abends. Den mit 5000 Euro dotierten Landgraf von Hessen-Preis teilen sich dieses Jahr die 19-jährige italienische Cellistin Erica Picotti, die mit der Cellosonate C-Dur op. 119 von Sergei Prokofiev den Konzertabend eröffnet hatte, und die 23-jährige israelische Cellistin Elia Cohen-Weissert, die als erste im zweiten Teil mit Gioachino Rossinis „Une Larme“ Thema und Variationen für Violoncello und Klavier zu hören war.

Das mit 400 Euro monatlich auf die Dauer von zwei Jahren dotierte Boris Pergamenschikow Stipendium fördert und unterstützt den 26-jährigen aus Weißrussland gebürtigen Cellisten Ivan Karizna, der im zweiten Konzertteil mit bewegender Intensität und atemberaubernder Zartheit Peter Tchaikovskys Nocturne cis-Moll op. 19 Nr. 4 interpretierte.

Den mit 2.500 Euro dotierten erst zum zweiten Mal verliehenen Frans Helmerson Förderpreis teilen sich der 21-jährige aus Japan gebürtige Yuki Sayama und die 16-jährige Norwegerin Brigitta Elisa Oftestad. Beide hatten ihren Auftritt im ersten Konzertteil, Brigitta Elisa Oftestad mit dem vierten Satz aus dem Cellokonzert e-Moll op. 85 von Edward Elgar, Yuki Sayama mit Robert Schumanns Adagio und Allegro As-Dur op. 70.

Der 24 Jahre alte aus Südkorea stammende KangHyun Lee, der Krzysztof Pendereckis Divertimento für Violoncello solo interpretierte, und der 21-jährige Deutsche Friedrich Thiele, der mit Henryk Wieniawskis Scherzo-Tarantelle g-Moll für Violoncello und Klavier op. 16 brillierte, erhielten jeweils ein Kronberg Academy Stipendium. Es berechtigt sie zur Teilnahme am Kronberg Academy Festival 2019 und an den Cello Meisterkursen & Konzerten 2020, wo sie jeweils einen Meisterkurs besuchen dürfen.

Mit Niccolò Paganinis Variationen über ein Thema aus Rossinis Oper „Moses in Ägypten“, arrangiert für zwei Celli von Thomas Demenga, beendeten der 20-jährige Haruma Sato und der ein Jahr ältere Keisuke Morita, die beide aus Japan kommen, den ersten Konzertteil. Im zweiten Teil erklang noch einmal Edward Elgars Cellokonzert, dieses Mal der zweite Satz, vorgetragen von der 16-jährigen Danielle Akta aus Israel. Den Abschluss eines wieder einmal hochkarätigen Konzerts mit jungen Künstlerpersönlichkeiten, die in der Zukunft zu hohen Erwartungen berechtigen, bildete das Werk „Encore“ des 1974 geborenen französischen Pianisten und Komponisten Jérôme Ducros, das der 23-jährige Kolumbianer Santiago Cañòn Valencia hinreißend darbot.



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