Das „scheenste Fest im Nest“ in neuer Besetzung

Beim Einzug ins Thal: Anita Hense und Frank Thom, rechts neben dem Fahnenträger mit den diesjährigen Thal-Regenten Nadine Löhr und Alexander Ritschel, farblich aufeinander abgestimmt, sie mit zartem Blütenkleid, er mit dem passenden Hemd in Rosé.
Foto: Westenberger

Kronberg (mw) – „Schön, dass so viele Menschen auch schon zum Umzug ins Tal hinunter gekommen sind“, freute sich Bürgermeister Klaus Temmen zur Begrüßung der Gäste der 50. Thäler Kerb in der „Staagass“. Und er dankte der munteren Zugschar für ihre Teilnahme: darunter die 1. Kronberger Laienspielschar, die Kronberger Rittergarde, die „Ahlen“ und die „Giggelnden Hinkel“ vom Kappen Klub Kronberg, die Carnevalsgesellschaft 1886 Kronberg, der Fanfarenzug Kronberg, der Musikverein, die Freunde des Recepturkellers, die Cronberger Schützengesellschaft 1398 Zuletzt kamen die Kerbeburschen mit dem Kerbebaum, denen es mit Bravour gelang, den stattlichen Baum fachmännisch aufzustellen. Den Zug angeführt hatten das noch amtierende Thäler Pärchen Anita Hense und Frank Thom gemeinsam mit den „Neuen“, Nadine Löhr und Alexander Ritschel, die gleich die Regentschaft über das Thal übernehmen sollten. Nach der Begrüßung der Gästeschar durch den Ersten Vorsitzenden des Thäler Kerbevereins, Georg Hense, war es soweit, das Thäler Kerbe-Pärchen 2017 verabschiedete sich: „Unser Jahr ist schon um, es war nicht schwer, im Gegenteil, es war uns eine Ehr‘, reimten sie nach Tradition, um danach die Schärpe an die neue „Miss Bembel“ weiterzureichen. Das frischgekürte Kerbe-Pärchen, bereits durch den eigens im Thal verteilten „Thäler Kerbe Boten“ bestens bekannt, stellte sich ebenfalls in Reimen seinen Gästen vor und verriet darin, dass sie mit gemeinsamen 51 Jahren das jüngste Thäler Kerbepärchen in der Geschichte des Thäler Kerbevereins sind. Beide stammen aus dem Thal, „die eine von weiter „unne“, der „annere von weiter nuff“. „Genießt das Fest und das Zusammensein, bei Musik, Weck, Wurst und Wein“, forderten sie die Gäste im Thal auf.

Und genau dieser Anweisung folgten diese sehr gerne. Viele, die von außerhalb schon seit Jahren zur Thäler Kerb Urlaub nehmen, um ihrer Heimat einen Besuch abzustatten, waren angenehm überrascht, dass es zur 50. Thäler Kerb nun doch tatsächlich auch eine neue Band im Thal gibt: Harry Kaey mit Band hatte eine super Mischung von Songs im Gepäck – ganz neue Stücke darunter, die im Radio rauf und runter gespielt werden, genauso wie beliebte ältere Songs. Beispielsweise „I‘ will survice“ oder „Ain‘t nobody“, „Get Funky“ oder „I like the way I do“ von Melissa Etheridge und „Sex on Fire“ von Kings of Lion waren zu hören. Allerdings gab es direkt unterhalb der Bühne nach der Pause Stimmen zu vernehmen, die die altbekannten Schlager einforderten. Die Rock n‘ Roller Fraktion dicht daneben konnte das gar nicht verstehen. „Ich will zurück nach Westerland“, ließen alle noch gelten, aber „Highway to hell“ war ihnen doch deutlich lieber und dass „die Dääler Kerb, die Dääler Kerb, das scheenste Fest im Jahr“ nicht mehr stündlich erklang, fanden sie ausgesprochen angenehm. Auch der Band oben war anzumerken, dass sie gerne mehr von ihrem eigenen Können preisgegeben hätte, schließlich hatte Harry Kaey mit Talia mit einer Sängern gepunktet, die ähnlich ihm, die ganze Bandbreite internationaler Partymusik beherrschte und deren Stimme bei den Schlagerzugaben natürlich viel zu wenig zur Geltung kam. „Das war wirklich mal Zeit, dass hier eine neue Band spielt“, war schließlich nach zwei Tagen Thäler Kerb von allen Seiten zu hören. „Hört mal, wie gut die singen und wie gut sie ihre Instrumente beherrschen.“

Am Ende jedoch – eben mit den gewünschten Schlagern – waren wohl doch alle Gäste zufrieden, abgesehen davon, dass die Band Mittwoch als auch Donnerstag eindeutig viel zu früh aufhören musste – eben dann, wenn es gerade am Schönsten ist unten im Thal. „ Das Wetter machte dieses Jahr auch keinen Strich durch die Rechnung, bei Hitzegraden floss der kühle Äppler reichlich durch die durstigen Kehlen und das Thäler Pärchen „Miss Bembel“ und der „Thäler Borjermaaster“ hatte an beiden Tagen gut zu tun, den Bembel immer wieder zu füllen. Doch sie versorgten ihre Gäste in der „Staagass“ gut gelaunt und stolz, für diese Aufgabe ausgewählt worden zu sein. Und so wurde von Mittwochabend an bis Donnerstagnacht – mit Frühschoppen und Seniorennachmittag mitunter hindurchgefeiert, um sich am Freitag und am Wochenende von dem „scheensten Fest im Nest“ zu erholen.



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