Prunkvolle Fremdensitzung

Kronberg (pit) – Dynamisch, schwungvoll, lustig und leutselig. So präsentierte sich der Kappen-Klub Kronberg auf seiner großen Prunkfremdensitzung in der Stadthalle, dessen Räumlichkeiten in den bunten Schmuck der fünften Jahreszeit gehüllt waren. Für die humorvolle Moderation des Abends sorgten die Sitzungspräsidenten Björn Weber sowie Michael Arndt und an der Crönchengarde war es, den karnevalistischen Reigen mit einem tollen Gardetanz zu eröffnen, bevor der Elferrat das Kappen-Lied zum Besten gab. Nachdem sich anschließend alle Sitznachbarn durch die erste Schunkelrunde ein bisschen besser kennengelernt hatten, zeigten die ausgesprochen hübsch Kostümierten eine ideenreiche Choreografie unter dem Titel „Funky Potter“ und konnten sich anschließend über eine Extra-Portion Gummibärchen als Dankeschön freuen. Dann war es aber auch schon Zeit für das „Protokoll… mal anders“, für das Ute Stütz verantwortlich zeichnete. „Seit vier Monaten sind wir ohne Regierung, da wäre ich für Sahara“, frotzelte sie in Anlehnung an „Jamaika“. Denn die verantwortlichen Politiker sollte man alle in die Wüste schicken. Und dass Air Berlin habe Konkurs anmelden müssen, würde nicht verwundern: „Es ist viel zu teuer, die Flieger in der Luft zu halten, bis der Flughafen fertig ist.“ DHL, Glyphosat, Trump und Kim Jong-un kamen ebenfalls an die Reihe, bevor Bürgermeister Klaus Temmen auf die Bühne trat und mit „Die Thäler Kerb“ das „schönste Fest des Jahres“ besang. Doch damit setzte der Rathauschef dem Vortrag der Protkollantin keinen Schlusspunkt, schließlich war in den vergangenen Monaten noch mehr geschehen, das einer Erwähnung wert war. Zum Beispiel der mangelnde Wohnraum in Kronberg, die mehr oder weniger skurrilen Ideen der Regionalpark-Mitarbeiter oder die ständigen Staus rund um den Sodener Stock. Und beim Thema „Nette Toilette“ meinte sie: „Wenn man in den teuren Boutiquen hier schon nichts kaufen kann, kann man dort wenigstens auf die Toilette.“ Wie groß die Qual der Wahl bei der Berufsfindung ist, machte Nicolas Reinhardt deutlich, der schon mal mit dem Job als Übersetzer in einer Striptease-Bar geliebäugelt hatte. Beim Schönheitschirurgen kam er jedoch lediglich zum Schluss, dass es da um „Falten roden“ geht, dass aber der Psychiater ein krisenfester Beruf ist. Aber so richtig gut gefiel ihm die Idee des Publikumstesters im Fasching, denn dass das Spaß machen würde, bewies ihm der Blick in die Halle, die voller fröhlicher Menschen war. Der Ruf „Auf geht’s!“ machte dann allen klar, dass es wieder Zeit für eine Tanzdarbietung war. Dieses Mal war es der fünfköpfige Solistenblock, der zeigte, was er in den vergangenen Monaten einstudiert hatte und erntete dafür großen Applaus. Insbesondere Sara Marino hatte besonders viel Engagement aufwenden müssen, denn sie hatte sich mitten in der Trainingszeit den Fuß gebrochen, wie die Moderatoren verrieten. Als „Eine etwas ältere Dame“ glänzte Heinz Eichhorn, der sich selbst als „letzte Überlebende von Heesters Krabbelgruppe“ vorstellte und daher augenzwinkernd im Hinblick auf sein Alter meinte: „Da bekommt die Bezeichnung Last-Minute-Reise eine ganz neue Bedeutung.“ Überhaupt hatte die gesamte Zuschauerschar viel Spaß bei seinen Kalauern – und freute sich anschließend über den Besuch von Sandra I. und Manuel I., dem Prinzenpaar aus Hirschhorn, das zusammen mit seinem Hofstaat angereist war.

Auch die zweite Runde des Abends wurde mit einem Tanz eröffnet. Diesen zeigten die „Ahle Hinkel“ und Erdbeertörtchen vom Elferrat, wobei auch die Sitzungspräsidenten als die selbst ernannten Zauberer Siegfried und Achmed zum Zuge kamen. „Musicals on Broadway“ war dann die tolle Show der FUNtastics überschrieben, die in die Welt von „Phantom der Oper“ oder „ABBA“ entführten. Björn Weber erzählte anschließend etwas über das Leben im Altersheim und vor allem die Damenwelt freute sich dann um so mehr über den Anblick der knackigen „Schobbe-Dancer“, die als „Ganoven & Polizisten“ eine tolle Choreografie zeigten. Blicken ließ sich dann das Kinderprinzenpaar aus Bommersheim, wobei Prinzessin Annika allen erst einmal einen kleinen Schreck einjagte, weil sie gleich wieder verschwand. Doch es war nur ein kleines und vor allem kurzes Unwohlsein wegen der Hitze unter den Scheinwerfern gewesen, wie die hübsche Edelfrau kurz darauf versicherte. Daher konnte das Programm des Abends auch fröhlich weitergeführt werden. Gewohnt gekonnt war da der Auftritt des Kronberger Fanfarenzuges, bevor Otto Sehr seinen Vortrag „Ein Las-Vegas-Tourist zog aus, um das Zocken zu erlernen!“ zum Besten gab. In die Weihnachtszeit entführten die entzückenden Herren „Daalbachnixen“ mit ihrem Tanz und wie man als Putzfrau einen Mann sucht, verrieten Corinna Habig-Bauer und Carena Seidenthal. „One Night in Las Vegas“ zeigten die Gikkelnden Hinkel mit ihrem Tanz und als Scherzbuben brillierten Michael Arndt und Hans-Georg Kaufmann, bevor alle Akteure und Gäste zum großen Finale einer gelungenen Fremdensitzung antraten.



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