Produkte aus der Region sind beliebt und im Trend

Hochtaunuskreis. – Immer mehr Verbraucher schätzen den Geschmack und die Qualität von Produkten aus der Region. Aufmerksam wird auf nachhaltige Verarbeitungsprozesse geachtet, man möchte sich auf Kontrollsysteme verlassen können und es wird großen Wert auf eine artgerechte Tierhaltung gelegt. Die Bioprodukte in Märkten bieten eine große Vielfalt an Auszeichnungen und Qualitätsstandards. Oftmals verwirrt die Menge an BIO-Auszeichnungen den Verbraucher, sodass lieber beim Landwirt um die Ecke regionale Produkte gekauft werden.

Dort sieht der Verbraucher, wie die Tiere gehalten, wie Lebensmittel erzeugt und geerntet werden. „In den regionalen Märkten steckt ein großes Potenzial. Gemeinsam mit dem Amt für den ländlichen Raum haben wir mit der Land-Partie den Grundstein für ein großes Netzwerk gelegt. Wir wollen die Initiativen der Landwirte, der Erzeugergemeinschaften oder der nach besonderen Standards wirtschaftenden Betriebe voranbringen“, sagt Landrat Ulrich Krebs. Um einen Erfolg zu erzielen, sei es auch wichtig, so der Landrat, dass Hofläden, Wochenmärkte und Landwirte mit den Supermärkten der Region verbunden werden.

Die landwirtschaftliche Welt im Hochtaunuskreis unterliegt einer strengen Kontrolle. Das Veterinäramt, das Amt für den ländlichen Raum, die Untere Naturschutzbehörde, alle überprüfen regelmäßig, ob die Regeln für eine „ordnungsgemäße Landwirtschaft“ eingehalten werden.

Dieser Begriff definiert das Ziel, gesunde und qualitativ hochwertige Nahrungsmittel zu erzeugen. Auch die Belange des Natur-, Umwelt- und Gewässerschutzes werden beachtet. Landwirtschaft, Natur und Umwelt stehen in einem engen Zusammenhang, rund 30 Prozent der Fläche im Hochtaunuskreis wird landwirtschaftlich genutzt. Um diese, über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft zu erhalten, bedarf es strenger gesetzlicher Vorgaben:

Düngen und Pflanzenschutz

Alle Landwirte, die wesentliche Mengen an Dünger, also auch Gülle, auf ihren Flächen verteilen, müssen zahlreiche Gesetze und Verordnungen einhalten. So regelt das Düngegesetz (DünG), welche Düngemittel, wann und wo eingesetzt werden dürfen. Die Mengen pro Hektar sind begrenzt, damit es zu keiner Überdüngung kommt.

Düngen ist notwendig, weil dem Boden durch den Nährstoffverbrauch der angebauten Pflanzen und durch Umwelteinflüsse Nährstoffe verloren gehen. Sie müssen durch mineralische oder organische Dünger ersetzt werden. Nährstoffmangel und -überschuss wirkt sich nachteilig auf Pflanzen, Boden und Menschen aus. Deshalb ist eine richtige Bemessung der Düngegaben wichtig. Moderne Landtechnik dosiert genau, mittels Bodenproben wird kontrolliert.

Auch von Pflanzenschutzmitteln dürfen bei sachgerechter Anwendung keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch, Tier, Gewässer und den gesamten Naturhaushalt ausgehen. Nur amtlich zugelassene Mittel dürfen eingesetzt werden. Berufliche Anwender von Pflanzenschutzmitteln – wie Landwirte oder Obst- und Gartenbauer – müssen nach dem Gesetz sachkundig sein. Das heißt, sie müssen eine Ausbildung, Fortbildung und eine Prüfung machen.

Schutz und Erhalt der wildlebenden Tiere und Pflanzen

Viele unbebaute Flächen werden durch die Land- und Forstwirtschaft intensiv genutzt. Aber auch Sport, Freizeit und Erholung nehmen immer mehr Flächen in Anspruch. Zum Schutz und Erhalt der wildlebenden einheimischen Tiere und Pflanzen werden gefährdete Gebiete besonders geschützt. Das Amt für den ländlichen Raum unterstützt diesen Schutz unter anderem durch die Zuteilung von Fördermitteln. Gefördert werden Anlagen und Pflege von Blumenwiesen, Ackersäumen, Wildkräutern und Blühpflanzen, die Nutzung von Grünland z. B. durch Schafe, Rinder, Pferde oder Ziegen, aber auch die Extensivierung von bislang intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen oder besondere Bewirtschaftungsformen und Maßnahmen zum Schutz und Erhalt der Lebensbereiche einheimischer, wildlebender Tiere und Wildpflanzen. Derzeit sind rund 290 landwirtschaftliche Betriebe im Hochtaunuskreis gelistet. Keiner davon arbeitet mit Massentierhaltung oder großflächigen Monokulturen. Dafür sind die landwirtschaftlichen Flächen im Kreis nicht groß genug. Ein Drittel der Betriebe wirtschaftet auf nicht mehr als 50 Hektar. Angebaut werden überwiegend Getreidesorten, die zweitgrößte Nutzung ist Dauergrünland, das das Futter für die Tiere liefert. Die Tierhaltung im Hochtaunuskreis findet nicht in Großställen statt. So werden beispielsweise rund 4.000 Rinder von etwa 110 Züchtern gehalten, das sind im Durchschnitt 36 Tiere pro Betrieb. Bei den Schweinen sind es 50 Halter mit 1.950 Tieren (im Schnitt 39 Tiere), bei den Schafen etwa 100 Tiere im Schnitt. Rund 13.000 Hühner, Enten und Gänse leben zudem bei 80 Bauern.

Informationen zur Landwirtschaft im Hochtaunuskreis sind auf www.hochtaunuskreis.de oder auf www.land-partie.de zu finden. Zusätzlich gibt es zahlreiche Veröffentlichungen des Amtes für den ländlichen Raum zu dem Thema Regionales. Für die Kinder gibt es im Hochtaunuskreis 16 Betriebe, die ihren Bauernhof „als Klassenzimmer“ anbieten.



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