Planungswettbewerb für Erweiterung der IGS ist entschieden

Hochtaunuskreis. – Der Wettbewerb für die Erweiterung der Integrierten Gesamtschule Stierstadt in Oberursel ist entschieden. Das Preisgericht hat nach einer ganztägigen Sitzung und intensiver Diskussion der eingereichten Arbeiten den 1. Preis an das Architekturbüro Pussert Kosch Architekten aus Dresden vergeben. „Der Entwurf trägt unseren Vorgaben weitestgehend Rechnung und platziert das Gebäude hervorragend in die bauliche und landschaftliche Umgebung. Ich bin überzeugt, dass die Jury eine gute Entscheidung getroffen hat“, sagt Landrat und Schuldezernent Ulrich Krebs.

An dem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb für die Erweiterung des Gymnasiums hatten 25 Architekturbüros teilgenommen. Die geplante Erweiterung der integrierten Gesamtschule am Kiesweg in Oberursel wird neben Klassen- und Fachräumen auch Ganztageseinrichtungen, eine Mensa, sowie Räume für die neue Oberstufe beinhalten.

„Mit dem Neubau der IGS tragen wir zu einer ersten Entlastung des Gymnasium Oberursels bei, die mit einer Erweiterung des Schulangebotes in einer wachsenden und sich entwickelnden Stadt einhergeht. Das gymnasiale Bildungsangebot der Sekundarstufe I an der IGS Stierstadt hat sich längst bewährt und lässt sich sicherlich ausbauen und erweitern, sodass die Entscheidung an der IGS eine Sekundarstufe II einzurichten für die Planungsregion Oberursel (Taunus) / Steinbach nur folgerichtig ist. Mit dem Erweiterungsbau in Stierstadt soll somit die organisatorische Weiterentwicklung der Schule auch räumlich und baulich abgerundet werden“, erläutert Ulrich Krebs die Hintergründe für den Neubau.

Der Altbau der Schule weist in großen Teilen eine so schlechte Bausubstanz auf, dass eine Sanierung gegenüber einem Neubau wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Hinzu kommt, dass das erforderliche Raumprogramm mit den zusätzlichen Räumen für die künftige Oberstufe nicht mehr im Altbau untergebracht werden kann. Um das Bauvorhaben umsetzen zu können, muss das bestehende Hauptgebäude weichen. Zudem muss der Schulbetrieb für die Zeit des Abbruches des Altbaus und die Errichtung des Neubaus ausgelagert werden.

Bevor der Kreisausschuss die weitere Entwurfs-, Baugenehmigungs- und Ausführungsplanung, bei der dann die Empfehlungen des Preisgerichts zu berücksichtigen sind, beauftragen kann, ist aus vergaberechtlichen Gründen mit allen Preisträgern ein Verhandlungsverfahren gemäß der Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen durchzuführen.

Mit dem Abbruch des alten Hauptgebäudes soll in der zweiten Jahreshälfte 2019 begonnen werden. Die weitere Planung sieht vor, dass mit dem Neubau der Schule Mitte 2020 begonnen werden soll. Der Schulbetrieb im neuen Gebäude soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 aufgenommen werden. Die Wettbewerbsarbeiten sind bis zum 14. September 2018 in der Taunus-Galerie im Landratsamt in Bad Homburg ausgestellt. Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12.30 Uhr in der Ludwig-Erhard-Anlage 1-5 in 61352 Bad Homburg geöffnet.

Die Jury

Die vom Kreisausschuss benannten Sachpreisrichter waren Landrat Ulrich Krebs, Landtagsabgeordneter und Kreistagsvorsitzender Jürgen Banzer, Bürgermeister Hans-Georg Brum (Oberursel), Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag Dr. Stephan Wetzel und Markus Herget, Schulleiter der integrierten Gesamtschule in Oberursel. Zusätzlich gab es sechs Fachpreisrichter, die in Abstimmung mit der Architektenkammer benannt wurden. Vorsitzender des Preisgerichts, der aus der Reihe der Fachpreisrichter gewählt wurde, war Prof. Johann Eisele aus Darmstadt.

Begründung der Jury

„Der Entwurfsverfasser platziert für das neue Hauptgebäude einen L-förmigen Gebäudekomplex im süd-westlichen Bereich des Wettbewerbsgrundstücks. Der Baukörper ist in drei gestaffelte und ineinander verschobene bzw. versetzte Bauteile gegliedert. Durch die Anordnung der zwei und dreigeschossigen Bauteile entsteht in Verbindung mit den bestehenden Clustergebäuden der Schule ein großzügiger Pausenhof mit urbanem Platzcharakter. Durch die Gliederung des Hauptgebäudes entstehen auf einem zentralen Schulplatz, der durch unterschiedliche und differenzierte räumliche Bereiche, die durch Vor- und Rücksprünge der vertikalen Raumkanten, raumbildenden Bepflanzungen, dem mittig angelegten Baumhain, gebildet werden, mit sehr hoher räumlich-urbaner Qualität. Die Wegeverbindung zwischen Kiesweg und Buswendeschleife am Fasanenweg wird auch dadurch sehr gut gelöst. Trotz der großen zusammenhängenden Hoffläche ist eine Pausenhofzonierung in Jahrgangsstufen und eine übersichtliche Pausenaufsicht möglich.“

„Aula / Mensa, Schülerbücherei und Kranichstuben orientieren sich folgerichtig zum zentralen Schulplatz und sind sowohl intern als auch extern auf kurzem Weg zu erreichen; die jeweils zugehörigen Funktionseinheiten sind organisatorisch richtig platziert. Eine barrierefreie Erschließung aller Ebenen und Bereiche ist gegeben. Der Ganztages- und Informationsbereich im ersten Obergeschoss ist zusätzlich über den südlichen Zugang direkt und ebenerdig erreichbar, ebenso die Verwaltung. Auch die im ersten Obergeschoss des mittleren Bauteils gelegenen Räume der Arbeitslehre erhalten die Möglichkeit eines Außenzuganges u.a. zur Materialanlieferung. Die weiteren Fach- und naturwissenschaftlichen Räume sind ebenfalls zentral platziert.“



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