Ein neuer Betreiber und die zweite Stufe der Modernisierung für Parkhaus

So, wie hier im ersten Untergeschoss der Tiefgarage am Berliner Platz, soll es bald auch eine Etage tiefer aussehen.
Fotos: S. Puck

Kronberg (pu) – Ein Betreiberwechsel zum 1. Oktober und die Modernisierung des zweiten Untergeschosses sind im Wesentlichen die Veränderungen, die in den kommenden Monaten in Bezug auf das Parkhaus am Berliner Platz auf der Agenda stehen.

Zum einen haben die Parlamentarier im Rahmen der jüngsten Stadtverordnetenversammlung mit 24 Ja-Stimmen bei sechs Gegenstimmen und drei Enthaltungen den Beschluss gefasst, den Magistrat der Stadt Kronberg zu bitten, bei nächstmöglicher Gelegenheit das Parkdeck im zweiten Untergeschoss des Parkhauses Berliner Platz zu modernisieren und zwar vor allem die Parkbuchten für die einzelnen Pkw hinsichtlich Breite und Einfahrtswinkel entsprechend dem bereits modernisierten Parkdeck im ersten Untergeschoss anzupassen.

Gefahrlos und komfortabel

Formuliert worden war der Antrag im April noch von der damaligen Dreierkoalition aus CDU, SPD und UBG, die, wie berichtet, am 11. Juni drei Tage vor der letzten Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause von den Christdemokraten aufgekündigt worden war. Unabhängig davon herrschte bei den drei Fraktionen Einigkeit darüber, dass durch die vor einigen Jahren angeregte und durchgeführte Modernisierung des ersten Untergeschosses im Parkhauses mit Verbreiterung der Parkbuchten und Verbesserung des Einfahrtwinkels im Ergebnis die von Seiten der Autoindustrie breiter produzierten Fahrzeuge gefahrlos und komfortabel parken können und sich bewährt habe.

Diesen positiven Erfolg, die nicht minder positive Resonanz in der Bevölkerung und die erfreuliche momentane Haushaltssituation vor Augen sahen die drei Fraktionen nunmehr den perfekten Zeitpunkt für ihren Vorstoß gekommen. Das von Seiten der Stadt teils zum Ausdruck gebrachte Gegenargument der Einnahmeeinbußen durch die acht wegfallenden Parkplätze, bezeichneten Christdemokraten, Sozialdemokraten und Unabhängige Bürgergemeinschaft Kronberg (UBG) als nicht stichhaltig, hielten vielmehr dagegen, solange die Parkbuchten so schmal seien, könnten erfahrungsgemäß in einer Reihe mit zehn Parkbuchten auch bei Vollbelegung lediglich etwa acht Parkplätze genutzt werden, weil die Trennstriche zu den Nachbarschaftsbuchten oft überparkt würden. „Somit resultiert keine Einnahmeminderung, sondern ein deutlicher Vorteil an Sicherheit, Parkkomfort und Akzeptanz in der Bürgerschaft“, erklärten die drei Fraktionen.

Nach den Worten von Erstem Stadtrat Robert Siedler (parteilos) im letzten Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) ist das Thema aktuell auch bei Magistrat und Stadtverwaltung auf dem Schirm. Zugleich warb er zum damaligen Zeitpunkt um Verständnis, dass sich die Umsetzung dieser inzwischen vom Parlament beschlossenen Maßnahmen noch eine Weile hinziehen werde.

Die Verzögerung steht im Zusammenhang mit dem Betreiberwechsel, der erst in den kommenden Wochen vonstatten gehen wird und der dadurch bedingten vorübergehend ungeklärten Situation. Siedler zufolge war der bisherige Betreiber-Vertrag zwischen der Stadt Kronberg im Taunus als Eigentümerin der Tiefgarage und der ACS Airport Car Service GmbH vonseiten der Stadt am 30. Juni zum Jahresende 2017 gekündigt worden. Die daraus resultierend notwendig gewordene Ausschreibung zwecks Betreiberfirma-Suche konnte nach vorliegenden Informationen aus dreierlei Gründen nicht unverzüglich erfolgen. Zunächst gab es Abklärungsbedarf der künftigen Handhabung, nachdem eine Zeit lang die politisch debattierte Idee im Raum stand, die Stadt könnte das Parkhaus unter Umständen in eigener Regie betreiben. Vom Tisch sind diese Gedankenspiele weil weder ein politischer Konsens erzielt werden konnte noch das Ergebnis einer internen Wirtschaftlichkeitsprüfung dafür sprach. „Grundsätzlich könnten wir das Parkhaus betreiben, aber einerseits zählt das eigentlich nicht zu den originären Aufgaben einer Kommune und andererseits sind Effizienz und Synergieeffekte erfahrener Betreiber, die häufig mehrere Parkhäuser betreiben, nicht von der Hand zu weisen“, stellte Siedler auf Nachfrage des Kronberger Bote heraus. Der dritte Grund für die verzögert herausgegangene Ausschreibung war laut vorliegenden Informationen die fehlende Genehmigung des Haushalts 2018/19 durch den Landrat gewesen, die im Rathaus erst seit wenigen Wochen vorliegt.

Anstehende Gespräche

Während angesichts der Lage noch im letzten Jahr auf Betreiben der Stadt der an BordVerbleib der ACS Airport Car Service GmbH bis zum 30. September diesen Jahres relativ rasch abgeklärt war, steht das Resultat der öffentlichen Ausschreibung aus den genannten Gründen erst seit wenigen Tagen fest. Nach den Worten Siedlers lagen von zwei Firmen Angebote vor, der Magistrat habe sich am 6. August mehrheitlich für den Betreiber mit dem wirtschaftlichsten Vorschlag entschieden. Diese Entscheidung muss am 13. September noch formal durch das Parlament bestätigt werden.

In den anstehenden Vertragsgesprächen soll laut Siedler auch ausgelotet werden, ob der neue Betreiber die mit circa 20.000 Euro zu Buche schlagenden Kosten für die Verbreiterung der Parkbuchten und Verbesserung des Einfahrtwinkels des zweiten Untergeschosses übernimmt oder alternativ die Stadt. Die Maßnahme war nicht Gegenstand der Ausschreibung.

Das aktuelle Bild im zweiten Untergeschoss

Weitere Artikelbilder



X