Neue Welt statt WM – Konzert mit den Jungen Sinfonikern in der AKS

Dirigent Bernhard Lingner und Solist Phileas Baun mit den Jugendlichen der Realschulklasse 9RA der Altkönigschule nach dem für alle Mitwirkenden erfolgreichen Konzertnachmittag. Foto: privat

Kronberg (kb) – Wer sich am Tag der WM-Begegnung der deutschen und mexikanischen Fußballmannschaften für das zeitgleich aufgeführte Konzert der Jungen Sinfoniker Frankfurt an der Kronberger Altkönigschule entschieden hatte, hatte die bessere Wahl getroffen: Während die deutschen Profis noch in ihrem Dornröschenschlaf verharrten, bot das rund 60-köpfige Frankfurter Amateurorchester unter der Leitung von Bernhard Lingner auch bei seinem zwölftes Kooperationskonzert mit der Schule eine hellwache Leistung auf hohem Niveau.

Star des Abends war nach dem Auftakt mit Franz Schuberts Ouvertüre zu „Die Zauberharfe“ der 19-jährige Solist Phileas Baun, der das Publikum mit seiner ausdrucksvollen Interpretation von Joaquín Rodrigos bekanntem und beliebtem, aber selten aufgeführtem Concierto de Aranjuez für Gitarre und Orchester begeisterte. Seine Zugabe, Astor Piazzollas Oblivion in der Bearbeitung seines Vaters Michael Hampel, der mit den Jungen Sinfonikern Frankfurt vor rund 20 Jahren Heitor Villa-Lobos Konzert für Gitarre und Orchester aufgeführt hatte, entspannte einige Zuhörende so sehr, dass sie den Abend am liebsten schon hier mit einem Cocktail am Meer beendet hätten, wie sie verschämt gestanden.

Allerdings hätten sie dann einen weiteren Höhepunkt versäumt. So populär seien die Melodien aus Antonín Dvoráks Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“, dass sie fast schon Gassenhauer-Qualitäten hätten, erklärte Carsten Giegler, Oberstudienrat und Leiter des Schwerpunkts Musik, in seiner Eröffnungsansprache und schmetterte zum Beweis das markante Hauptthema des vierten Satzes. Er hatte nicht zu viel versprochen. Musikantischer Schwung, musikalische Feinarbeit und mitreißendende Musizierfreude ergänzten sich vom ersten bis zum letzten Takt der Sinfonie, und das Orchester durfte die Bühne erst nach seiner Zugabe verlassen, einem ebenfalls fernwehbeflügelnden Medley aus „Fluch der Karibik“.

Für ihre Abschlussreise an den Gardasee im kommenden Jahr konnte die neunte Realschulklasse 9RA von Anke Leidel bereits jetzt sorgen. Unter der bewährten Leitung der Arbeitslehre-Fachlehrerinnen Amida Hemmasi-Petrovi und Lisa Andiek betreuten die Jugendlichen das Pausenbuffet und erwirtschafteten mit dem Erlös aus Getränken und selbst zubereiteten Speisen einen erfreulichen Reisezuschuss.

Wer die Jungen Sinfoniker Frankfurt gerne erneut hören möchte, muss nicht lange warten: Sonntag, 4. November um 17 Uhr lädt das Orchester in kleiner Besetzung zum Kammerkonzert bei Kerzenschein in der Ev.-Luth. Wartburgkirche Frankfurt am Main ein. Für die Konzerte am 2. und 3. Februar 2019 in Frankfurt am Main und Kronberg im Taunus ist ein Brahms-Programm geplant.

Weitere Infos gibt es unter www.junge-sinfoniker.de.



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