Neue Technologien bei Sanitär und Heizung

Landrat Ulrich Krebs eröffnete, eingerahmt von den Vorstandsmitgliedern der Innung für Sanitär-und Heizungstechnik, die Messe in der Stadthalle Oberursel. Foto: Ehmler

Hochtaunus (eh) – Auf 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche hat in Oberursel zum ersten Mal die Fachmesse der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik stattgefunden. Für viele Besucher war es fast so, als tauchten sie in eine andere Welt ein, als sie sich zum Thema „Energie sparen“ informieren wollten.

Erstmals hat die Handwerker-Innung für Sanitär und Heizungstechnik eine eigene Fachmesse in Oberursel auf die Beine gestellt. 62 Mitgliedsbetriebe präsentierten sich zusammen mit weiteren Ausstellern an zwei Messetagen in der Stadthalle. Viele Innungsbetriebe kamen mit ihren Kunden und gingen zu den Herstellern, wo sie interessante Gespräche rund um Energiesparsysteme anboten. Offiziell eröffnet wurde die Messe am Freitagmittag von Landrat Ulrich Krebs, Oberursels Bürgermeister Hans-Georg Brum und Kreishandwerksmeister Walter Gernhard.

Die neuesten Technologien der Heizungstechnik wurden vorgestellt, da vielen Kunden der Überblick dazu fehlt. Aus Gas und Öl sei nicht mehr viel rauszuholen; man sollte umswitchen auf regenerative Energien, so der Tenor. Wichtig sei vor allem, CO2 einzusparen.

Genau hier konnten Interessierte erfahren, welche Energiesysteme für die Privatimmobilie, für das geplante Bauvorhaben oder für das bestehende Sanierungsgebäude am effizientesten sind. Selbst kleine Sanierungsmaßnahmen bringen bereits eine hohe geldwerte Kosteneinsparung sowie eine umweltfreundliche CO2-Reduzierung. Man konnte von der hohen Fachkompetenz der über 60 Innungsfachbetriebe im Hochtaunuskreis und den mit ihren Produkten und Fachberatern anwesenden Herstellern profitieren. Es bestand die Möglichkeit, sich auf der Energiespar-Messe beraten zu lassen. Denn schließlich gibt es umfangreiche Förder- und Zuschuss-Programme für Effizienzmaßnahmen sowie günstige Finanzierungskonzepte.

Die Hersteller erklärten die Technik. Etwa bei der Verbrennung: Wie man den so erzeugten Wasserdampf zusätzlich nutzen kann und auf diese Weise Energie einspart. Die Technik der Solarthermie wird unterstützend genutzt, um zusätzliches Heizwasser in Pufferspeichern zu „lagern“. Darüber hinaus wird dank Sonnenenergie das Trinkwasser aufgeheizt und nutzbar gemacht. Bei den vielen Möglichkeiten digitaler Smart-Home-Steuerung für die Haustechnik und den neuesten Errungenschaften der Energiespartechnik bei Heizungen brauchen viele Hausbesitzer Beratung bei der Neuanschaffung. Und man benötigt viele Fachkräfte, die die Technik nicht nur erklären, sondern auch installieren können. Das Berufsbild des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ändert sich stetig, wenn man mit dem Smartphone oder dem Laptop ein warmes Zuhause gewährleistet.

30 Praktikums- und Ausbildungsplätze bieten die Innungsbetriebe an, doch qualifizierten Nachwuchs zu bekommen, ist heutzutage überhaupt nicht einfach. Darauf wies auch Landrat Ulrich Krebs bei seiner Eröffnungsansprache hin: „Wir brauchen unbedingt Fachkräfte, die solche Heizungsanlagen betreuen können. Daher soll diese Messe auch ein Auftakt zu regelmäßigen Veranstaltungen sein.“ Der Beruf des Anlagenmechanikers fordert von den Auszubildenden eine große technische Kompetenz. Neben technischen Fähigkeiten beim Anlagenbau benötigen die Mitarbeiter später eine hohe fachliche Kompetenz auch für die Kundenberatung.

Auch für Bürgermeister Hans-Georg Brum ist die Eneuerung des Bestands bei Sanitär und Heizung ein wichtiges Thema: „Wir müssen in der Zukunft vor allem CO2 reduzieren und Energiekosten einsparen. Und dazu brauchen wir auch qualifiziertes Personal. Denn im Rhein-Main-Gebiet sollen 155 000 neue Wohnungen entstehen. Da hat dieses Handwerk guten Erfolg.“

Genau zu diesen Themen fand die Messe statt. Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft für den Hochtaunuskreis Eberhard Haag zeigte sich über den Verlauf der Messe sehr zufrieden. „Über ein Jahr wurde diese Messe von unseren Vorstandsmitgliedern ehrenamtlich vorbereitet“, sagte er. „Wir werden nach Ostern darüber entscheiden, ob wir diese Veranstaltung alle zwei Jahre fortführen.“



X