Mehrheit der Stadtverordneten will Leitlinie für bezahlbaren Wohnraum

Kronberg (mw) – Diskutiert wurde vergangenen Donnerstag im Stadtparlament unter anderem auch der Antrag der Liberalen, Leitlinien für bezahlbaren Wohnraum in Kronberg zu erarbeiten. Mehrheitlich wurde dem Wunsch der Liberalen stattgegeben, die vorsieht, dass die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Mitgliedern des ASU und KSA eine „Leitlinie für bezahlbaren Wohnraum“ entwickeln soll. Diese soll auf bestehenden, vorhandenen Informationen aufbauen und unter anderem festlegen, was „bezahlbarer Wohnraum“ für Kronberg eigentlich heißt. Das bedeutet, es soll ein Zielwert in Euro pro Quadratmeter erstellt werden, eine Bestands- und Bedarfsaufnahme, sowie Festlegung der Anzahl von Personen und Wohneinheiten vorgenommen werden, das Definieren eines Zielbildes für bezahlbaren Wohnraum anhand einer prozentualen Gewichtung zur Bevölkerungszahl, eines Zielzeitraumes und einer örtlichen Verteilung innerhalb der Stadtfläche erarbeitet werden.

SPD und CDU taten kund, dass sie den Antrag begrüßten. CDU-Stadtverordneter Stefan Möller erinnerte daran, dass im Wahlkampf alle Parteien diesen Begriff gerne verwendet hätten. Jeder spreche darüber, ob es nun heiße „bezahlbarer, erschwinglicher oder preisgünstiger Wohnraum“, so Möller. Keiner wisse allerdings, was nun eigentlich preisgünstig sei. Wie teuer der bezahlbare Wohnraum sein dürfe. „Deshalb sind wir zuversichtlich, auf diesem Weg zu einer Verbesserung der Diskussionsgrundlage zu kommen. SPD-Stadtverordneter Wolfgang Haas freute sich für seine Partei ebenfalls auf eine „spannende Diskussion“, nicht nur, um zu definieren, was bezahlbar heiße, und um einen Wert, der einmal festgelegt für den Bauherr als Orientierungshilfe dienen könne, vorliegen zu haben, sondern auch darauf, in welcher Weise die erarbeiteten „Sozialprinzipien“ schließlich bei Wohnbauvorhaben wie Bahnhof, Grüner Weg und jetziges SGO-Gelände, wo die Stadt Einfluss auf die Preise nehmen kann, auch berücksichtigt werden.

Erich Geisel von der UBG beglückwünschte zu diesem „sehr positiven Vorgehen, etwas zu tun für einen sozialen Wohnraum“, denn jeder wisse, dass Bauland in Kronberg kaum erschwinglich sei. Mit dem Gedanken, über die Begrifflichkeiten von „bezahlbarem Wohnraum“ eine Diskussion in Gang zu setzen, konnte sich auch die KfB anfreunden, allein die Grünen hatten Zweifel, ob ein solches Ziel, wo sich doch die Preise nun einmal am Markt orientierten, realistisch und erreichbar seien. Eine Bestandsanalyse sei doch eher eine Vorgabe, „wie man sie aus Zeiten der Planwirtschaft kenne“, meinte der zweite Fraktionsvorsitzende der Grünen, Udo Keil. „Bezahlbaren Wohnraum für wen? Wir setzen lieber auf sozialen Wohnungsbau.“



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