Leserbrief

Aktuell

Unser Leser, Benedikt von Westphalen, Talstraße, Kronberg, schreibt zu dem Bericht „Wohin geht die Reise für das denkmalbeschützte Bahnhofsgebäude vom 22.11.2018 Folgendes: Ihr Bericht „Wohin geht die Reise ….“ in der letzten Ausgabe fordert geradezu zur Diskussion heraus. Mein Beitrag zu dieser Diskussion liest sich wie folgt: Die Mehrheit des Magistrats favorisiert als Investor für den Bahnhof die Real AG. Liest man die Begründung für diese Entscheidung, kann man sich nur ungläubig die Augen reiben: Ausgewählt wird ein Investor, der TDM 50 Euro weniger zahlt als der Mitbewerber.

Ausgewählt wird ein Investor, der angeblich eine bessere Risikostreuung bei der Finanzierung bietet, obwohl zwei wesentliche Träger seines Konzeptes, die Deutsche Bahn und eine Bäckerei, nur unter Vorbehalt als mögliche Mieter genannt werden können – kurz: man weiß gar nicht, ob beide mit ihren Flächenanforderungen in der Bahnhofshalle unterzubringen sind.

Ausgewählt wird ein Investor, der im Verlauf dieses sog. Wettbewerbes seine Vorschläge fortlaufend verändert, während der Wettbewerber seinem durchdachten Konzept treu bleibt. (Welche juristischen Nachspiele dieses unfaire Vorgehen der Stadt haben wird, werden sicherlich andere klären.)

Ausgewählt wird ein Investor, der kein Nebengebäude errichten will. Dafür soll eine weitere Überdachung angebracht werden, ohne zu wissen, ob das Denkmalamt dem zustimmen wird und obwohl man nicht weiß, ob die Deutsche Bahn der Errichtung notwendigerweise zustimmen wird.

Gekrönt wird dieses wenig durchdachte Konzept mit einer Bemerkung der Real AG selbst: … „es waren keine endabgestimmten Pläne vorzulegen“, das soll wohl heißen, am Ende kann durch die Real AG alles Mögliche im Bahnhof untergebracht werden.

Dagegen steht meines Erachtens das Konzept der „Unser Bahnhof GmbH & Co.KG“ auf sichtbar solideren Füßen: „Unser Bahnhof…“ zahlt einen 50.000 Euro höheren Preis

„Unser Bahnhof…“ legt ein erkennbar geschlossenes Konzept für den Bahnhof vor und hat Vorverträge für handfeste Kooperationen mit der Kronberg Academy und dem Hotelbetreiber, sodass das gesamte neue Quartier davon profitieren wird. „Unser Bahnhof…“ wird sein extern ansässiges Unternehmen im Bahnhof in Kronberg ansiedeln und dadurch der Gemeinde auch noch Gewerbesteuer zuführen. „Unser Bahnhof…“ wird einen den mit dem Denkmalamt abgestimmten Neu- bzw. Nachbau des Fürstenpavillons neben dem Hauptgebäude das alte Bauensemble wiederherstellen und nach modernen Gesichtspunkten Raum für das Reisezentrum der Bahn und einen zeitgemäßen Minimarkt für die Nahversorgung schaffen.

„Unser Bahnhof…“ kann einen erfolgreichen Gastronomen aus Kronberg für die Bewirtschaftung des Bahnhofs präsentieren.

„Unser Bahnhof…“ hat von Anfang an mit einem informativen Internetauftritt „unser-bahnhof-kronberg.de“ seine wahren Pläne und Absichten für alle zugänglich offengelegt. Dass sich im Magistrat nur der Bürgermeister mit einem abweichenden Votum für das Konzept „Unser Bahnhof …“ stark macht, stimmt ermutigend und ernüchternd zugleich. Es bleibt nur die Hoffnung, dass die Stadtverordneten diesem nicht enden wollenden politischen Gezerre um diese Liegenschaft rasch eine weise Entscheidung für Kronberg und seine Bürger fällen.



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