Leserbrief

Aktuell

Unser Leser Markus Lind, Klosterstraße, Kron
berg, schreibt unter zum Artikel der SPD vom 2. August unter dem Titel: „Starkregen und Insektensterben – gibt es gemeinsame Lösungsansätze?“ Folgendes: Das aktuelle Starkregenereignis vom 9. Juni hat gezeigt, dass heutzutage Überflutungsereignisse schneller auftreten als früher. Ursachen sind der Klimawandel, die Siedlungsverdichtung, vor allem durch zusätzliche Flächenversiegelungen in Verbindung mit einem gegebenenfalls nicht mehr leistungsfähigen Kanalnetz, die Nichtberücksichtigung des Überflutungsschutzes auf den Straßen und wild abfließendes Wasser aus Außenbereichen. Die Schäden für die Bürgerinnen/ Bürger der Ortsteile von Oberhöchstadt und Schönberg waren großflächig und erheblich. Bei dem Starkregenereignis am 9. Juni fielen in kurzer Zeit zirka 60 Liter auf den Quadratmeter. Ich möchte mir nicht vorstellen wollen, wie unsere Ortsteile ausgesehen hätten, wenn ein Starkregenereignis wie vor Pfingsten 1981 mit zirka 110 Liter auf den Quadratmeter aufgetreten wäre. Ziel des politischen Handelns sollte es sein, auch im Heute und Jetzt zu leben und nicht alles auf zukünftige Neubauplanungen mit ihren Architekturen abzuwälzen einschließlich der Zisternensatzung in Kronberg. Das bedeutet die Problembereiche herauszufinden, hierzu Schadens- und Risikokarten zu erstellen und in der ersten Stufe unmittelbar an den Brennpunkten zu handeln. Wie der Magistrat dargelegt hat, dass die Kosten für die Bestandsertüchtigung der Kanalsysteme eine erhebliche Belastung der Bürgerinnen/ Bürger und Unternehmen darstellen, ist aus der geschädigten Bürgersicht nicht hinnehmbar. Es geht ja hier nicht um bedauerliche Einzelschicksale, sondern um eine größere flächig Schädigung der Bürgerinnen/ Bürger. Ich frage mich, wie die Mitarbeiter des Magistrats in der Sache reagieren würden, wenn sie selbst persönlich betroffen wären und wüssten, dass das nächste Starkregenereignis ganz bald wieder auftreten kann. Selbst die soziale Infrastruktur wie zum Beispile die Montessori Schule, St. Alban usw. blieb von dem Schadensereignis nicht unverschont. Aufgrund der fortschreitenden Klimaveränderung ist auch unsere Politik gefragt, Maßnahmen zu ergreifen. Dies könnte zum Beispiel in einer Klimawandelanpassungsstrategie erfolgen. Der Magistrat sollte durch die Stadtverordnetenversammlung unmittelbar beauftragt werden. den Generalentwässerungsplan der Stadt Kronberg zu überarbeiten und die Sicherstellung des Überflutungsschutzes auf den Straßen zu gewährleisten. Ein erster Zwischenbericht sollte der Stadtverordnetenversammlung und den Bürgerinnen/ Bürgern bis Ende dieses Jahres vorgestellt werden. Als weiteren Schritt müssten auch die Bürgerinnen/ Bürger mit in die Planungsprozesse eingebunden werden, da nur so mit Maßnahmen auf ihren Liegenschaften eine nachhaltige Verbesserung eintreten kann.



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