Leserbrief

Aktuell

Unsere Leserin Doris Sauer, Leiterin der evangelischen Kindertagesstätte Arche Noah, Heinrich-Winter-Straße 2a, Kronberg, macht ihrem verständlichen Ärger in einem Leserbrief unter der Überschrift „Diebstahl in der Kita“ Luft: Seit vielen Jahren hat die Kindertagesstätte Arche Noah, direkt im Zentrum Kronbergs, ein paar Beete neben dem Haus, die mit den Kindern bepflanzt, gepflegt und geerntet werden. Für die Kinder ist es jedes Mal ein Erlebnis zu sehen, wie aus einem winzigen Samenkorn etwas Essbares wird. Von der Möhre über Tomate und Gurke bis hin zum Kürbis. Auch Erdbeeren und Himbeeren gibt es.

Dass immer wieder erntereife Früchte aus dem Beet über Nacht verschwinden, nehmen wir seit einigen Jahren zur Kenntnis. Dass wir nicht verstehen können, dass Menschen den Kindern buchstäblich „die Freude“ stehlen, ist ja wohl klar. In diesem Jahr entschied sich die „Gartengruppe“ am Kürbiswettbewerb von hr3 teilzunehmen. Die Samen wurden auf der Fensterbank vorgezogen und vor einigen Wochen ins Beet gepflanzt. Bei der anstehenden Hitze waren die Kinder fast täglich mit Gießen und Pflegen beschäftigt. Mittlerweile hatte der Kürbis einen Durchmesser von rund 20 Zentimeter. Er sollte natürlich noch viel größer werden. Das Unglück begann damit, dass die Erzieherin an einem Morgen der vergangenen Woche bemerkte, das alle wunderschönen Blüten der Kürbispflanze offenbar abgeknickt worden waren. Am Freitagmorgen war dann der Kürbis weg. Verschwunden! Gestohlen!

Und dann noch unreif. Der Dieb kann damit nichts anfangen. Wer klaut denn einen Kürbis vom Kindergartengelände? Wer bestiehlt kleine Kinder? Die Kinder sind – je nach Temperament – traurig bis wütend. Wir Erzieherinnen sind einfach nur enttäuscht. Wir werden weiter versuchen, den Kindern die Freude am selbstgezogenen Obst und Gemüse nahezubringen. Aber für dieses Jahr ist unsere Freude dahin. Wir können nur darauf hoffen, dass die restlichen Früchte den Kindern erhalten bleiben.



X