Leserbrief

Aktuell

Unser Leserin, Melissa Kraai-Fuchs, Schillerstraße, Kronberg, schreibt zum Thema Nahverdichtung Folgendes: Mit großer Erleichterung habe ich Ende letzten Jahres vernommen, dass die Stadtverordneten einstimmig dem Antrag der Verwaltung gefolgt sind, für das Gebiet zwischen Bleich- und Bahnhofstraße einen Bebauungsplan aufzustellen. Begründet wurde dies seitens der Verwaltung damit, dass Entwicklungsabsichten bestehen, „die auf eine Nachverdichtung des Gebietes durch größtmögliche Grundstücks- und Höhenausnutzung abzielen. Es stelle sich die Frage, wie viel Nachverdichtung ist im Quartier städtebaulich noch zu vertreten und welche Maßstäbe bei weiteren Nachverdichtungen angesetzt werden, in besonderem Maße.“ Wunderbar, dachte ich, endlich ist in Kronberg wieder Vernunft eingekehrt. Umso entsetzter bin ich nun darüber, was – nur wenige Meter Luftlinie von diesem Gebiet entfernt – für die Schillergärten vorgelegt wurde. Dem Bebauungsplanentwurf entnehme ich, dass sechs Wohn- und ein Gewerbegebäude entstehen sollen, die maximal hoch und maximal groß sind: 13 beziehungsweise 16 Meter hoch, GRZ 0,4 bzw. 1,0! Zudem soll eine Tiefgarage entstehen, die 80 Prozent des Grundstückes ausmachen /zu betonieren wird – mehr gibt die Bauverordnung nicht her, und selbst das nur „im Einzelfall“, wie es in der Begründung steht.

Dort ist auch von „zweistöckigen“ Gebäuden die Rede – ein Witz, wenn man bedenkt, dass Staffel- und Sockelgeschosse nicht mitgezählt werden.

Liebe Politiker: Habt Ihr denn schon wieder vergessen, was auf dem Grundstück in der Merianstraße angerichtet wurde? Wollt Ihr jetzt mit den „Schillergärten“ denselben Etikettenschwindel betreiben wie bei den „Kreuzenäcker Gärten“? Fallt nicht auf die Absichten der Investoren rein, die maximal bebauen wollen, damit sie die maximale Rendite erzielen. Baut in Maßen und so wie es zu Kronberg passt – und bleibt Eurer eingeschlagenen Linie (siehe Bleichstraße) bitte treu. Einstimmig!



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