Leserbrief

Plastikbecher und mehr weit verstreut rund um die Parkbank Foto: privat

Aktuell

Unser Leser Oliver Deutscher, Kronberg, macht seinem Ärger unter der Überschrift „Park-Party und Überreste“ Luft: Unter dem Motto „Ein ganz normaler Sonntagmorgen oder „The Day After“ sind uns bei unserem sonntäglichen Spaziergang durch den Rathauspark in Kronberg die Überreste der vorangegangenen Partynacht deutlich geworden. Ein paar Bilder von zerschlagenenen Wodkaflaschen, Glasscherben, Müllresten, herumgeschmissenen Pappbechern sowie zurückgelassenem Rewe-Einkaufskorb runden leider mal wieder das Bild ab, das sich in den Parks/Grünflächen – wahrscheinlich nicht nur in Kronberg – überall in Deutschland abspielt.

Nach dem Motto der Jugendlichen: „Wir feiern, wir leben nur einmal und den Müll räumen die dummen Anwohner oder auch die Stadt schon weg“, steigt die Frequenz der Hinterlassenschaften in den Parks Monat für Monat. Und dabei nicht nur der Müll, sondern auch die nächtlichen Ruhestörungen bis weit in die Morgenstunden. Hierzu wurde ja auch schon mehrfach berichtet, wie zum Beispiel über den Eingangsbereich der Kronthalgrundschule oder im Rathauspark in Kronberg.

Und tatsächlich, am Dienstag letzter Woche, also pünktlich vor den großen Baumschäden und dem Unwetter, hatte die Stadt den gesamten Müll entsorgt, die Mülleimer ordentlich aufgehängt und alles tipptopp wieder für die nächste Feier festlich bereitet. Sehr schade eigentlich, denn so fühlen sich die Jugendlichen wie zuhause, das einigen sicherlich fehlt oder nur spärlich aus Büchern oder YouTube bekannt zu sein scheint. Den Müll sowie die Wäsche räumen die Eltern weg, das notwendige Geld kommt aus der Steckdose der Eltern und einen sozialen Gedanken, dass auch Kinder oder zumindest Hunde, die im Park durchaus unterwegs sind, sich an den weit verbreiteten Scherben deutlich verletzen können, interessiert hier niemanden mehr.

Ein trauriges Bild unserer Gesellschaft, welches sich in der täglichen Respekt- und Verantwortungslosigkeit gegenüber Eigentum und Gesundheit von Dritten (natürlich beansprucht man diesen für sich aber selber!) immer widerspiegeln.

Helfen eventuell das Ordnungsamt, die Polizei? Sicherlich ein Stück weit. Jedoch, wie so häufig, ist das nicht die Wurzel. Eher die Ziel- und Perspektivlosigkeit, fehlende Akzeptanz und Verantwortung und die nicht vorhandene Zeit, die seitens der Elternhäuser (sofern überhaupt vorhanden) an der Tagesordnung sind. Ebenso aber auch die fehlenden Verpflichtungen für die Jugend, sich obligatorisch sozial zu engagieren (keine Zivis oder Wehrpflicht), sind sicherlich einer der Gründe für die Generation „Chill Dich mal, Alter“.

Vielleicht sollte die Stadt die Parks einfach mal „vermüllen lassen“, dann werden die Verursacher ihre Rückzugsräume dreckig und schmutzig vorfinden oder sich auch in Form eines Leserbriefes und dem Ordnungsamt beschweren?

Aber da der Adressatenkreis meiner Anmerkungen eher wohl keine Zeitungen mehr liest und sich über Snapchat oder YouTube Wissen/Informationen aneignet, bestünde lediglich noch die Chance, dass der eine oder andere Elternteil mal nachfragt, was sein Kind/Kinder so zwischen 21 Uhr und 2 Uhr morgens (auch mal schon ab 16 Uhr am Freitagnachmittag) im Rathauspark so macht.



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