Leserbrief

Aktuell

Unser Leser, Klaus Schott, Wilhelm-Bonn-Straße 9, Kronberg, schreibt zur Koalitionsveranstaltung zur Bahnhofsbebauung im Lokschuppen vom 10. November Folgendes: Die heutige Veranstaltung im Lokschuppen zum Thema „Bahnhofsbebauung – eine Chance für Kronberg“ lässt doch für den interessierten Besucher dieser Veranstaltung über vieles nachdenken, zum Beispiel über das, was von den Vertretern der Kommunalverwaltung nicht angesprochen worden ist, wo aber aus dem Publikum mehr oder weniger deutlich die Daumen auf (nicht angesprochene Wunden) gelegt worden sind.

Es ist verständlich, dass die Kronberger Rathauspolitiker sich Gedanken machen darüber, wie die Entwicklung der Stadt vorangetrieben werden kann, sowohl unter wirtschaftlichen wie auch lebenswerten Aspekten für Kronbergs Bürgerinnen und Bürger.

In der heutigen Veranstaltung wurden diverse Planungen vorgestellt. Es ging um künftige Gestaltungen zum Beispiel des Bahnhofsgebäudes, des gesamtem Bahnhofsgeländes, auf dem ein Hotel, eine Gewerbeanlage und ein Konzerthaus untergebracht werden sollen.

Die Bürgerschaft soll bei der Verwirklichung der Pläne der Stadt „mitgenommen“ werden, damit nicht später nach Verwirklichung bei den Bürgern ein Gefühl dauernder Unzufriedenheit verbleibt. Erinnert wurde an den Berliner Platz. Die von Stararchitekten entworfene Markthalle mutierte zu einem „Palast der Winde“ und die Bauten für Gewerbe und Wohnungen entsprechen Berliner Hinterhofarchitektur. ( In Berlin werden diese Hinterhofbauten aber liebevoll Gartenhäser genannt). „Ankommenden Reisenden oder von der Arbeit aus Frankfurt zurückkehrenden Kronbergern soll das Gefühl vermittelt werden, sie kommen in eine Stadt und nicht in einen kleinen verschlafenen Ort (oder habe ich das falsch verstanden?) und deshalb soll der Bahnbereich durch Hotel, Gewerbeansiedlung, Konzerthalle „städtisch“ werden. Ich frage mich, ist das wirklich eine Chance für Kronberg?

Gegen Schluss der Veranstaltung meldete sich ein Hotelfachmach, vorher auch einige andere Diskussionspartner , die fundamentale Probleme ansprachen (u.a. auf Parkprobleme im Hinblick auf eine Konzerthalle, Kosten und Finanzierung der verschiedenen Projekte).

Ein wesentlicher Punkt wurde während der Veranstaltungen von den Veranstaltern überhaupt nicht angesprochen, sondern erst zum Schluss, als sich ein erfahrener Hotelunternehmer (leider habe ich mir den Namen nicht merken können,) zu Wort meldete, der mir als langjährigem erfahrenen Projektfinanzierer aus der Seele sprach. Hat schon jemand die finanziellen und die marktwirtschaftlichen Risiken fachlich analysiert. Denn erst wenn diese Machbarkeitsstudien (zu deutsch Feasabiliy Studies) zu dem Ergebis führen, dass sich ein Hotelunternehmen welcher Art auch immer und an diesem Platz rechnet, kann man die Architektur einschalten, aber nicht vorher! Mit anderen Worten: erst die Risiken und dann die Architekten!

Und die Notwenigkeit der Vorabanalysen gilt nicht nur für das Hotelprojekt sondern für allen andere Planungn auch.

Und schließlich: wollen die Kronberger, die nach Hause kommen, wirklich in eine Stadt oder doch lieber in ihr ruhiges schönes grünes Kronberg?



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