Initiative Kronberg 96 beschließt einstimmig Fusion mit Childaid

Gerade eingezogen in den fertigen Neubau in der Schule von Khadka Gaon sind diese Kinder im Oktober 2017. Foto: privat

Kronberg (kb) – „Die Zukunft unseres Projektes ist gesichert – wenn wir gemeinsam heute die richtigen Schritte beschließen.“ So eröffnete der Vereinsvorsitzende Christian Thomsen die 23. Mitgliederversammlung der Initiative Kronberg 96 für Eine Welt. Denn neben den Berichten über den erfolgreichen Abschluss der Wiederaufbauprojekte in Nepal stand die Zukunft der Arbeit des Vereins mit der Integration des Nepalvorhabens bei der Königsteiner Stiftung Childaid Network auf der Tagesordnung (wir berichteten). Thomsen stellte zunächst die erfolgreiche Arbeit im abgelaufenen Jahr vor. Vier Schulen wurden neu gebaut, viel Hilfe auch den Familien der armen Patenkinder zum Wiederaufbau zur Verfügung gestellt. Noch nie hat der Verein so viel Geld in einem Jahr in Nepal investiert. Damit sind die Erdbebenschäden an den Projektschulen weitgehend beseitigt. Er betonte dann aber auch, dass mit zunehmendem Alter und bei der gesteigerten Komplexität der Projekte der amtierende Vorstand alleine diese Arbeit nicht mehr fortführen könne.

Über die letzten drei Jahre ist im Projektgebiet eine sehr enge Partnerschaft und Zusammenarbeit mit der Königsteiner Stiftung Childaid Network von Dr. Martin Kasper entstanden, die vor einigen Jahren in der Nachbarschaft zu den Projekten der Initiative die Projekte von Kinder-von-Bhandar übernommen hatten, als der Kronberger Walter Limberg mit seinem Verein dies ebenfalls nicht mehr alleine begleiten konnte. Daraus entstand die Idee, auch die Kronberger Initiative sich nun stärker bei Childaid Network zu integrieren. Das Team von Childaid Network begrüßte diesen Vorschlag und so waren dafür Vorbereitungen getroffen worden.

In der Mitgliederversammlung versprach Kasper den zahlreich erschienenen Mitgliedern, dass das Projekt in Kumbu wie bisher fortgeführt werden wird. Wie auch Thomsen betonte er, dass der Bedarf der Unterstützung in Nepal noch nicht abgedeckt sei und vor allem die Kinder in den nächsten Jahren noch weitere Förderung benötigen. Er schilderte die Projektarbeit von Childaid Network in Bhandar und weiteren benachbarten Orten. Nachdem inzwischen fast alle Kinder die Schule besuchen, komme es jetzt darauf an, die Qualität des Unterrichts zu verbessern, damit die Kinder besser für den Beruf vorbereitet sind. Mit diesem Ziel hat Childaid Network massiv in die Fortbildung der Lehrer investiert und zusätzlich Mittel vom BMZ und Spendern für ein großes Berufsbildungsprojekt eingeworben, das dem ganzen Distrikt Ramechhap helfen soll. Ziel ist es, die Schulabgänger in Berufen auszubilden, die in der Region gebraucht werden, damit statt permanenter Abwanderung die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region zunehmen und die Menschen dort ihr Einkommen erzielen können.

Die Mitglieder unterstützten einstimmig den Vorschlag ihres Vorstands, den Verein bei Childaid Network zu integrieren. Dafür stimmten sie in geheimer Abstimmung für die Auflösung des Vereins und die Übertragung des Vermögens auf Childaid Network. Der Vorsitzende und andere Aktive sagten zu, den Übergang und auch die Arbeit bei Childaid Network beratend oder aktiv zu unterstützen. Der Vorstand und auch Dr. Kasper baten alle Mitglieder und Spender, ihre großzügige Unterstützung für die Kinder in Nepal auch in der neuen Struktur fortzuführen. Nach dem offiziellen Ende der Versammlung konnten die Anwesenden das erfolgreiche Wirken der Initiative noch bei einem Glas Wein und vielen Einzelgesprächen feiern. Ein zusammenfassender Bericht über das fast 23 Jahre gelaufene Projekt wird nach Abschluss aller mit der Übertragung und der Auflösung des e.V. verbundenen Schritte erstellt und die Arbeit im Rahmen eines Projektabends bei Childaid Network im Herbst entsprechend gewürdigt.



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