Herbstkonzert des MGV von Fliegern und einer kleinen Nachtmusik

Der Männergesangverein 1860 Kronberg mit Chorleiter Raphael Greim, erfreute seinen Zuhörer in der Stadthalle mit seinen Liedern und einem abwechslungsreichen Programm, denn zu Gast war außerdem der Mag’sche Männerchor und die Sopranistin Ilka Tousheh.

Foto: Pfeifer

Kronberg (pit) – Mit großer Sangeslust zeigte der Männergesangverein Kronberg bei seinem Herbstkonzert, wie man aus der Not eine Tugend machen kann. „Wie viele andere Vereine auch, haben wir Probleme, Nachwuchs zu finden“, sagte Vereinsvorsitzender Günter Müller in seiner Begrüßung. Dass das Programm dennoch ein durchaus üppiges und abwechslungsreiches war, war daher durchaus auch dem Mag’schen Männerchor aus Bommersheim zu verdanken, mit dem die Kronberger schon länger kooperieren. Außerdem verriet Müller: „Künftig wollen wir auch mit dem Falkensteiner Männergesangverein zusammenarbeiten.“

Mit Ilka Tousheh hatten sie außerdem eine Sopranistin als Solistin gewonnen, die als einzige Frau auf der Bühne für den weiblichen Gegenpart zu den sonoren Stimmen sorgte. In gekonnt professioneller und humorvoller Manier führte Holger Pritzer durch das Programm, der versicherte: „Ich habe immer Spaß bei der Moderation der Konzerte des MGV.“ Dabei wusste er so manches Wissenswertes und Erinnerungswürdiges zu den einzelnen Stücken zu berichten.

„Zwar haben wir die Reihenfolge der Stücke nicht ganz chronologisch nach ihrer Entstehung ordnen können, doch mit dem ersten Lied bewegen wir uns zurück ins Alte Testament“, lautete die launige Ansage zu „The Rivers of Babylon“, die hier sanft intoniert in der deutschen Fassung „Die Legende von Babylon“ erklang.

Erinnerungen an oft gehörte Eis-Werbung kamen auf, als dann „Ice in the Sunshine“ erklang und es war ein seltenes Vergnügen „Spanish Eyes“ einmal in der deutschen Version zu hören, die den Titel „Rot ist der Wein“ trägt. Dann aber war schon die Reihe an der Opernsängerin, der es oblag, den „Abend zu vergolden“, wie Pritzer anmerkte. Obendrein verriet er, dass er außer Ilka Tousheh keine Frau kenne, die einen Männerchor leitet, wie es bei ihr der Fall ist. Von ihr hat er erfahren, dass sie im Laufe der Zeit die Erfahrung gemacht habe, dass Männerchöre die „folgsamsten“ Chöre seien.

Mitgebracht hatte sie das Liebeslied „Think of me“ aus „Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber und Richard Stilgoe. Viel Applaus gab es auch bei ihrer Interpretation von „Moonfall“ aus dem Musical „The Mystery of Edwin Drood“. Das Bühnenstück wiederum basiert auf dem gleichnamigen Roman von Charles Dickens, der aufgrund seines plötzlichen Todes jedoch unvollendet blieb.

Dann füllte sich die Bühne wieder. Der Mag’sche Männerchor war an der Reihe und brachte eine kurzweilige Interpretation von „Uns’re kleine Nachtmusik“ dar, das auf der – fast gleichnamigen – Komposition von Wolfgang Amadeus Mozart basierte. Nach dem Elvis-Song „Can’t Help Falling in Love“ traten auch die Kronberger Sänger wieder ins Rampenlicht. Zusammen sangen sie die beiden Chöre „Der Frater Kellermeister“, „Bajazzo“ und „Fliegermarsch“: „Dessen Texter war Ballonfahrer“, berichtete Pritzer und zitierte ein paar charakteristische Zeilen aus dem Lied, das ursprünglich für die Oper „Der fliegende Rittmeister“ entstand.

Ähnlich abwechslungsreich, sowohl hinsichtlich der Besetzung als auch mit Blick auf die Liedauswahl, gestaltete sich der zweite Teil des Konzerts, wobei die Kronberger mit „Mein Taunus“, „Der Hahn von Onkel Giacometo“ und „Roll, Jordan, roll“ wieder für den Auftakt sorgten, bevor nochmals Ilka Tousheh zwei Soli darbrachte. Mit „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ sorgte sie hierbei für Neugier beim Moderator, ob ihre Lippen tatsächlich so heiß seien. Ein Küsschen in Ehren überzeugte ihn davon. Auf die schöne Sangeskunst von Ilka Tousheh folgte mit einem weiteren gelungenen Auftritt zunächst allein der Mag’sche Männerchor und zu guter Letzt war es wieder an beiden Chören gemeinsam, das Finale eines gelungenen Herbstkonzerts anzustimmen, das sie mit drei Zugaben beschlossen.



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