Elftes AKS-Kooperationskonzert mit den Jungen Sinfonikern Frankfurt

Entspannt und stolz nach dem Konzert, Solist Jan Ickert, Dirigent Bernhard Lingner, die Lehrerinnen Amida Hemmasi-Petrovic und Lisa Schmitz und fünf Schüler der zehnten Realschulklasse 10RA. Foto: privat

Kronberg (kb) – Schneeflocken tanzten vor den hohen Glaswänden der Aula, schufen verträumte Winterstimmung. Das passte gut zum Programm des elften Kooperationskonzerts der Altkönigschule mit den Jungen Sinfonikern Frankfurt. Teil tänzerisch, teils wie winterliche Träume wirkten die Werke von Sergej Prokofjew (1891–1953) und Dmitri Kabalewski (1904–1987), mit denen das diesmal ungewöhnlich üppig besetzte Amateurorchester unter der Leitung von Bernhard Lingner das Kronberger Publikum in prachtvolle östliche Klangwelten mit vielen folkloristischen Elementen entführte, gekrönt von einer säbelrasselnden Chatschaturjan-Zugabe. Zwischen Sätzen aus Prokofjews Orchestersuiten Romeo und Julia und Prokofjews 7. Sinfonie cis-Moll op. 131 (1952) brillierte Jan Ickert, in Kronberg kein Unbekannter, mit Kabalewskis Cellokonzert Nr. 1 g-Moll op. 49 (1949) und bedankte sich für den enthusiastischen Applaus mit dem Gesang der Vögel von Pablos Casals in einer filigranen Fassung für Solocello und Streichorchester.

Dankbar angenommen wurde auch das kulinarische Angebot der Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 9HA und 10RA, das sie unter der Anleitung ihrer Lehrerinnen Amida Hemmasi-Petrovic und Lisa Schmitz teils zu Hause, teils an den 16 Arbeitsplätzen der Schulküche vorbereitet hatten. Den Erlös aus dem Verkauf der Speisen und Getränke nutzen die Jugendlichen für ihre gemeinsame Abschlussfahrt nach Südtirol im Sommer 2018, bei der sie in knapp einer Woche Natur und Kultur intensiv erkunden werden, unter anderem bei Ausflügen an den Gardasee und nach Verona.

Ebenfalls im Sommer 2018 kommen die Jungen Sinfoniker Frankfurt wieder nach Kronberg und erfüllen sich und ihren Gästen unter anderem mit Joaquín Rodrigos Concierto de Aranjuez für Gitarre und Orchester und Antonín Dvoráks 9. Sinfonie e-Moll „Aus der Neuen Welt“ op. 95 einige lange gehegte Wünsche. Anders als die Auftritte in Frankfurt, wo das Publikum überwiegend aus Freunden und Verwandten der Mitwirkenden besteht, ziehen die Kronberger Kooperationskonzerte inzwischen immer mehr Interessierte aus dem Kontext der Schule an, aber auch aus der Kronberger Öffentlichkeit, nicht zuletzt dank der Ankündigungen im Kronberger Boten. Das freut auch Oberstufenleiterin Ute Keppler, die in ihrer Ansprache das Konzept der Kooperation zwischen Schule und Orchester erläuterte: „Die Altkönigschule stellt die Bühne, die Jungen Sinfoniker Frankfurt die Musik.“ Den Schülerinnen und Schüler bringe ihr Einsatz nicht nur Geld für ihre Abschlussfahrt, sondern darüber hinaus auch konkrete Praxiserfahrung. Und die eintrittfreien Konzerte seien in Kronberg inzwischen zum regelmäßigen „Event“ geworden, das sogar von Ehemaligen aus Schulleitung und Kollegium immer wieder gerne besucht werde.

Wer Jan Ickerts inspiriert-feinsinnige Interpretation des Kabalewski-Cellokonzerts verpasst hat, muss sich übrigens nicht grämen: Mit dem Beethoven Orchester Hessen, dem kurzfristig ein Solist ausfiel, wird der sympathische 40-Jährige das Konzert am 16. und 18. Februar 2018 in Frankfurt am Main und in Wiesbaden erneut aufführen. Danach konzertiert der frisch berufene Professor der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main erst einmal kammermusikalisch in Barcelona. Im März 2018 folgt ein Streichorchesterkurs für Jugendliche zwischen zehn und 20 Jahren in Kooperation des Emanuel Feuermann Konservatoriums der Kronberg Academy, deren künsterischer Leiter er seit 2013 ist, und der Musikakademie Wuppertal. Weitere Infos im Internet unter www.jan.ickert.de und unter www.junge-sinfoniker.de.



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