DLRG demonstriert zum 55. Bestehen der Ortsgruppe ihr Können

Nein, glücklicherweise ist nichts passiert im Waldschwimmbad – dies ist nur die sehr realistische Demonstration einer Lebensrettung aus dem Wasser des Kronberger DLRG.

Foto: Westenberger

Kronberg (mw) – Zum 55-jährigen Bestehen der DLRG-Ortsgruppe Kronberg hatte der 134 Mitglieder zählende Verein zum Sommerfest ins Waldschwimmbad eingeladen. Nach wochenlanger Hitze und damit einem oftmals überfüllte Waldschwimmbad hatten sich die Vereins-Aktiven schon gefragt, ob die Mitglieder hinter dem Grillstand dem Ansturm der Menschen gewachsen sein würden. Werbung gemacht hatten die DLRG‘ler absichtlich nur in Kronberg, denn vorrangig hier ist es ihnen ein Anliegen, auf ihre Vereinsarbeit aufmerksam zu machen und Neumitglieder zu gewinnen. Für den lockeren Rahmen war mit der Band „Within“ ebenfalls gesorgt, die eine Mischung aus Rock, Pop und Punk bot. Womit die DLRG‘ler nicht gerechnet hatten war allerdings, dass das Waldschwimmbad genau zu ihrem Sommerfest beinahe leer blieb, obwohl die Temperaturen nach wie vor sommerlich waren und das Badewasser mit 27 Grad Celsius sozusagen richtig heiß zum Bade einlud. Doch es hatte just an diesem Tage nach Gewittern einen Temperatursturz gegeben und ein paar Wölkchen noch dazu und der hatte dafür gesorgt, dass viele Badegäste sich dazu entschieden, endlich wieder etwas anderes zu machen, als sich im Waldschwimmbad gezwungenermaßen einen kühlen Kopf zu holen.

Diejenigen, die dennoch den Weg zum DLRG-Fest gefunden hatten, wurden vom ersten Vorsitzenden Uwe Kensa freudig begrüßt und bekamen gleich zum Auftakt des Sommerabends bei einer Rettungsübung Einblick in die eigentliche Arbeit des DLRG-Vereins, denn DLRG steht schließlich für Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Johann Dahmen und Richard Klein demonstrierten die Bergung aus dem Wasser. Mit Rettungsboje unter dem Arm sprang Johann Dahmen zum Hilfesuchenden (Richard Klein) ins Wasser. „Wenn jemand am Untergehen ist, hat der Rettungsschwimmer nur zwei bis zweieinhalb Minuten Zeit, ihn zu retten“, erklärte Jugendtrainer Felix Keller. Johann Damen demonstrierte, wie er einen bewusstlos im Wasser treibenden Menschen abschleppen und auch bis auf trockenen Grund aus dem Becken wuchten kann. Danach folgten die ebenso wichtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen, erst dann durfte Richard Klein wieder die Augen öffnen.

Jugendtrainer Felix Keller berichtete mit ehrlicher Begeisterung von dem eigentlichen Ziel der DLRG-Jugend: neben Schwimmen (Brust, Rücken, Kraulen) mit zehn Jahren den Jugendrettungsschwimmer zu machen, ab 14 den Bronzeretter und ab 15 den Silberretter, um schließlich ab 16 Jahren in die Einsatzabteilung aufgenommen zu werden, und im Notfall bergen und retten zu können. Ähnlich wie die Feuerwehr auch habe man die Einsatzabteilung, erklärte Keller. Wer möchte, kann dann auch bei der DLRG Frankfurt in der Einsatzabteilung aktiv werden. „Man glaubt es vielleicht nicht, aber dort gibt es tatsächlich wöchentlich Einsätze, weil Menschen von Brücken oder Sportbooten in den Main fallen“, erzählt er. Neben der Unterstützung der Schwimmbadteams sei es natürlich Ziel der Jugendlichen, sich über den zentralen Wasserrettungsdienst im Sommer deutschlandweit an den Küsten der Nord- und Ostsee einteilen zu lassen. Felix Keller selbst war dieses Jahr in St. Peter Ording im Einsatz.

Die Vereinsaktiven würden sich über noch mehr Nachwuchs in ihren Reihen sehr freuen, trainiert wird immer mittwochs, die mittlere Gruppe und die Rettungsschwimmer ab 18 Uhr, im Sommer im Waldschwimmbad, im Winter im Wiesenbad in Eschborn. Für Kinder gibt es extra Anfängerkurse, in denen sie erst ans Wasser gewöhnt werden, um dann Schwimmen zu lernen und ihr „Seepferdchen“ zu machen.

Zum 55-Jährigen zeigte sich Jugendtrainer Felix Keller übrigens als Multitalent: Denn er ist auch der Kopf der jungen Band „Within“ und so sorgte er an diesem Abend nicht nur dafür, dass die Jugend im Wasser allerlei Kunststücke demonstrierte, sondern auch dafür, dass den Gästen später noch musikalisch eingeheizt wurde.

Die Band „Within“ mit Felix Keller als Bandleader sorgte beim DLRG-Sommerfest im Waldschwimmbad für die Musik.
Foto: privat

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