Chancen für junge Geflüchtete

Kronberger Bürgermeister Temmen überreichte mit dem Vorstand von Chancen e.V. Urkunden an in Kronberg lebende junge Geflüchtete für erfolgreiche Teilnahme am beruflichen Mentoringprogramm des Vereins.

Foto: Chancen e.V.

Kronberg. – Im Rahmen einer festlichen Verleihung im Saal des Kronberger Rathauses haben 14 junge Geflüchtete, die in Kronberg leben, Urkunden für die erfolgreiche Teilnahme am CHANCEN-Mentoring erhalten. Die Urkunden wurden vom Kronberger Bürgermeister Klaus Temmen und dem Vorstand des Vereins Chancen e.V. überreicht.

Die Gruppe der Geflüchteten nahm im vergangenen halben Jahr an einem Programm des Vereins „Chancen e.V. – Karrierelotsen für jugendliche Geflüchtete“ teil. Ziel des Mentorings war es, die jungen Menschen in die Lage zu versetzen, ihre berufliche Zukunft nach ihren Fähigkeiten und Wünschen selbst in die Hand zu nehmen. Hierzu sind Erkenntnis der eigenen Stärken und Fähigkeiten, Kenntnis des Bildungssystems und Anforderungen des Arbeitsmarkts notwendig. Dabei helfen ihnen erfahrene und gut vernetzte Mentoren, die jeweils zwei Geflüchtete individuell beraten und unterstützen.

„Fördern und fordern“ ist das Motto des Vereins, der sich vor anderthalb Jahren gründete, um jugendlichen Geflüchteten eine berufliche Perspektive in Deutschland zu ermöglichen und das Potenzial für den Arbeitsmarkt auch greifbar zu machen. „Wir sehen in den jungen Geflüchteten erst einmal Menschen mit Potenzial, mit Stärken und Schwächen, die Orientierung suchen. Wichtig ist für uns, dass die Menschen über das Mentoring-Programm sich selbst darüber klar werden, was sie wollen und können und damit ins Handeln kommen“, so Dr. Eva Salzer, Vorsitzende des Vereins Chancen. „Es ist einfach wunderbar, was in kurzer Zeit mit der strukturierten Mentoring-Methode und engagierten Menschen bewegt werden kann und wie sich die Menschen entwickeln. Das macht mich glücklich und ein kleines bisschen stolz“, so Kati Schütte, zweite Vorsitzende von Chancen e.V. – Karrierelotsen für jugendliche Geflüchtete.

„Diese Initiative zeigt vorbildlich, welche Schritte für Integration notwendig sind und wie sie gelingen kann. Ich danke Chancen e.V. für die Durchführung des Programmes in Kronberg, damit sich hier junge Geflüchtete eine Zukunft schaffen können und so auch die örtliche Gemeinschaft davon profitieren kann,“ sagte der Kronberger Bürgermeister Klaus Temmen.

Alle am Programm teilgenommenen Geflüchteten haben jetzt eine Perspektive. Manche haben bereits Arbeit gefunden oder sich für eine Ausbildung entschieden, so wie Zmari Zohor. Nach einem erfolgreich absolvierten Praktikum hat er eine Festanstellung bei der Firma P&G/Braun in Kronberg erhalten. „Durch das Mentoring-Programm habe ich mein Ziel klar formuliert: Wieder als Industrieelektriker zu arbeiten und ich habe einen Plan erstellt, wie ich dafür vorgehen muss. Dass Deutschlernen dafür wichtig ist, ist mir dabei sehr klar geworden. Das hat mich motiviert, noch viel mehr zu lernen.“

Gabriele Hässig, Gründungsmitglied von Chancen e.V. und im erweiterten Vorstand dankt besonders der Flüchtlingshilfe Kronberg, koordiniert durch den ehrenamtlichen Stadtrat Hans Willi Schmidt: „Ohne die Zurverfügungstellung des Café International durch Dieter Heist und die Unterstützung von Hans Willi Schmidt und der Sozialarbeiterinnen Iris Hammerstein und Tijana Grgic, wäre das Projekt nicht geglückt.“ Der ehrenamtliche Stadtrat Hans Willi Schmidt dankte den Mentoren von Chancen e.V. ebenfalls mit einem Gruß: „Mit Ihrer großen Unterstützung konnten wir nach der Willkommenskultur die ersten Schritte zur beruflichen Integration beginnen. Der Verein und die Mentoren haben mit diesem Projekt die Basis für die berufliche Integration der Geflüchteten geschaffen und sind so auch wegweisend für künftige Projekte aktiv.“ Der Vorstand des Vereins dankte weiterhin dem Persönlichkeits-Coach Christina Sperling, Changemaker und der Fotografin Ina Strohbrücker, die beide pro-bono das Programm aktiv unterstützt haben.

Chancen e.V. sucht weiterhin Menschen, die als Mentoren im Rahmen des Chancen-Programms ehrenamtlich tätig werden möchten. Derzeit läuft bereits ein weiteres Programm in Frankfurt-Nied; ein Programm in Zusammenarbeit mit den Joblingen ist in Frankfurt ab September geplant. Danach steht Hanau auf der Projektplanung. Für diese Programme in Rhein-Main kann man sich noch als Mentor bewerben.



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