CDU Stadtverband visiert Chef-Sessel im Kronberger Rathaus an

Die neuformierte Führungsriege um Stadtverbands-Vorsitzenden Reinhard Bardtke (Vierter von links hinten). Ganz rechts Landrat Ulrich Krebs, der die Partei auf die kommende Landtagswahl einschwor. Foto: S. Puck

Kronberg (pu) – Die von den Kronberger Christdemokraten im Rahmen ihrer jüngsten Jahreshauptversammlung an Bevölkerung und Lokalpolitik gesendete Botschaft war unmissverständlich: Drei Jahrzehnte ohne einen von der CDU gestellten Bürgermeister sind genug!

In diesem Bewusstsein haben Stadtverbands-Vorstand, Fraktion, Magistratsmitglieder und Ortsbeiräte schon im Frühjahr während einer Klausurtagung die Weichen für die im Frühjahr 2020 in der Burgstadt anstehende Bürgermeisterwahl gestellt durch die anschließende Einrichtung einer Findungskommission, die sich auf die Suche nach einem geeigneten Kandidaten macht. Nach den Worten des seit Herbst 2008 amtierenden Stadtverbands-Chefs Reinhard Bardtke, dem 38 der 43 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder erneut für zwei Jahre das Vertrauen aussprachen, hat die unter seinem Vorsitz stehende fünfköpfige Kommission ihre Arbeit inzwischen aufgenommen. Neben Bardtke gehören ihr die stellvertretende Vorsitzende und Fraktionsgeschäftsführerin Felicitas Hüsing, Stadträtin und Vorsitzende der Senioren Union Brigitte Möller, Beisitzer Alfred Olbricht und Fraktionsmitglied Stefan Möller an.

Anforderungsprofil

Wie aus einem an Parteimitglieder und Freunde der CDU Kronberg herausgegangenen Schreiben hervorgeht, ist die Idealbesetzung „eine integre Persönlichkeit, mit den Kronberger Belangen bestens vertraut, fähig eine Verwaltung der Größe Kronbergs zu führen, innovativ und führungsstark und gleichwohl geeignet, in schwierigen Gesprächssituationen zu moderieren“. Das Parteibuch ist erwünscht, jedoch nicht zwingend erforderlich. Allerdings ist ein deutliches Bekenntnis zu den Werten und Vorstellungen der Union Bedingung. Darüber hinaus müssen Kandidatin oder Kandidat die rechtlichen Grundlagen erfüllen, deutscher Staatsbürger nach Artikel 116 des Grundgesetzes sein, am Wahltag mindestens 25 und höchstens 66 Jahre alt sein sowie die persönlichen und fachlichen Voraussetzungen für dieses herausfordernde Amt erfüllen. Der Bürgermeister wird für sechs Jahre gewählt.

Fahrplan

Gemäß Beschluss sucht Bardtke bis Mitte Dezember zunächst in den eigenen Reihen das persönliche Gespräch mit allen dem Anforderungsprofil entsprechenden Amts- und Mandatsträgern und klopft eventuell vorhandenes Kandidaturinteresse ab beziehungsweise erbittet Vorschläge für geeignete Personen. Auch alle Mitglieder werden um ihre aktive Unterstützung, sprich Unterbreitung von Vorschlägen, bis zum 31. März nächsten Jahres gebeten. Die Findungskomission führt in der Folge mit allen vorgeschlagenen Personen vertrauliche Erstgespräche mit dem Ziel, die vielversprechensten Bewerber herauszufiltern, die anschließend zum vertiefenden Zweitgespräch geladen werden. Nach vorliegender aktueller Planung soll die Kandidatensuche innerhalb Kronbergs zum 30. Juni 2018 abgeschlossen sein. Sofern wider Erwarten kein geeigneter interner Kandidat gefunden wird, ist die Ausweitung der Suche über die Grenzen der Burgstadt hinaus vorgesehen.

Neuer Vorstand

Damit nicht genug der zeitintensiven anstehenden Aufgaben. Am 28. Januar nächsten Jahres will der amtierende christdemokratische Landrat Ulrich Krebs, der seit 9. Mai 2006 die Geschicke des Hochtaunuskreises leitet. sein Amt gegen die Herausforderer Holger Grupe (FDP) und Ellen Enslin von Bündnis90/Die Grünen verteidigen. Natürlich hofft er auch auf tatkräftige Wahlkampf-unterstützung durch die Kronberger Partei. Während deren Jahreshauptversammlung im Festsaal der Stadthalle sorgte Krebs für einen zügigen Ablauf der anstehenden Vorstandswahlen. Als Stellvertreter stehen dem 76-jährigen Stadtverbandschef Reinhard Bardtke künftig neben der verbliebenen Felicitas Hüsing der neu gewählte Mathias Völlger zur Seite. Die Vorstandsriege wird komplettiert durch die ebenfalls mit breiter Mehrheit gewählten Schriftführer Bernhard Kilb, Schatzmeister Jens Brettschneider und Alice Wengorz, die das neu installierte Amt der Mitgliederbeauftragten mit Leben erfüllen will. Das Beisitzer-Sextett bilden Wojciech Blaszczak, Joachim Fieß, Martin Engelbart-Keßner, Damiel Flach, Brigitte Möller und Alfred Obricht. Die Kasse prüfen Margit Flach, Traute Dörre und Ingeborg Strauß.

Gestärktes eigenes Profil

Der aktuell 187 Mitglieder starke CDU-Stadtverband sieht sich damit bestens aufgestellt für die kommenden Aufgaben. Sowohl Bardtke als auch Fraktionsvorsitzender Andreas Becker untermauerten erneut die schon vor einem Jahr formulierte Prämisse, bei allem Bestreben einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Koalitionspartnern SPD und UBG „das eigene Profil stärker herauszuarbeiten“. Dies sei, so beide unisono, in den zurückliegenden Monaten gelungen. In den jeweiligen Rechenschaftsberichten kamen Aufgaben, Anträge, Aktivitäten und Erfolge nochmals zur Sprache. Besonders hervorgehoben wurden dabei die zusätzlich geschaffenen Möglichkeiten des noch engeren Dialogs zu den Bürgern mit den neuen Formaten Stammtisch und „Politik und Prosecco“, das laut Bardtke „respektable Ergebnis“ der Kronberger CDU bei der jüngsten Bundestagswahl (36,8 Prozent), gleichzeitig das beste CDU-Ergebnis aller Hochtaunus-Kommunen, und der positive Haushalt samt Ende des Haushaltssicherungskonzepts (wir berichteten). Nach den Worten Beckers das Ergebnis einer konsequenten Konsolidierung, die „die Kronberger CDU durchgesetzt hat.“ Nun gelte es zu verhindern, dass das Geld nicht mit dem Füllhorn ausgeschüttet werde.



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