Buchtipp

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Das Feld, Roman von Robert Seethaler; Hanser 2018; 22 Euro

Was bleibt von einem Leben? Eine Geschichte oder die Erinnerung an einen Moment, an ein bestimmtes Gefühl? Robert Seethaler lässt die Toten zu Wort kommen. In seinem neuen Roman „Das Feld“ erzählen die Bewohner eines kleinen Dorfes von alltäglichen Gegebenheiten, vom Moment ihres Todes oder auch von kleinen und großen Gaunereien. Sie berichten von Verlusten und von tragischen Irrtümern, die sie ins Grab gebracht haben. Manche nach einem langen mühsamen Leben, andere durch Unfall sehr früh. Ihnen selber kann keiner mehr was, sie sind bereits auf dem Friedhof beerdigt und haben so eine freie Sicht auf ihr Leben. Sie sind unaufgeregt, machen sich oder anderen keine Vorwürfe, sondern erinnern sich an Dinge, Momente oder auch nur an „Idioten“. Und alle tragen mit ihrer eigenen Geschichte zu einem Gesamtbild einer ganz normalen Gemeinschaft bei. Auch wenn zirka 30 Tote, die von ihrem Leben und/oder Tod erzählen, etwas deprimierend sein könnten, ist dieser Roman ein gelungenes Spiel. „Als Lebender über den Tod nachdenken. Als Toter vom Leben reden. Was soll das? Die einen verstehen vom anderen nichts. Es gibt Ahnungen. Und es gibt Erinnerungen. Beide können täuschen.“ aus „Das Feld“ von Robert Seethaler

Erhältlich in allen Buchhandlungen.



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