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Mercy Seat, Roman von Elizabeth H. Winthrop; C.H. Beck Verlag 2018; 22 Euro, Übersetzung Hansjörg Schertenleib

Louisiana liegt unter einer Hitzeglocke. Es sind die 1940er-Jahre und die Liebe von Will, einem jungen Schwarzen zu einem weißen Mädchen, wird für Will auf dem elektrischen Stuhl enden. Es soll das Mädchen vergewaltigt haben. Lane und Seward bringen den Stuhl in die kleine Stadt St. Martinsville. Frank, der Vater von Will, versucht den Wunsch von Wills Mutter nach einem Grabstein zu erfüllen. Alle wissen, dass das Todesurteil ein Skandal ist, aber sogar Will selbst hat aus Trauer und Schuldgefühlen innerlich eingewilligt, und weiße Wutbürger drohen Polly, dem zweifelnden Staatsanwalt mit der Entführung seines Sohnes Gabe. Gabe wiederum ist abgestoßen und fasziniert von der Möglichkeit, zu der Hinrichtung zu fahren.

Der Roman beruht auf einer wahren Begebenheit. Er wird aus den unterschiedlichen Perspektiven der Menschen erzählt, die am Tag vor der geplanten Hinrichtung auf die Vollstreckung warten. Psychologisch fein und sehr intensiv erzählt Elizabeth Winthrop die tragischen Ereignisse ohne falsche Sentimentalität. Großartig! Erhältlich in allen Buchhandlungen.



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