Bahnhofsgebäude: Kaufangebote sind noch möglich

Das Bahnhofsgebäude wurde zirka 1914 in massiver Bauweise erbaut und ist als Kulturdenkmal eingetragen. Für die Liegenschaft können bis zum 6. August Kaufangebote zusammen mit dem Nutzungskonzept für das Bahnhofsgebäude und einem Finanzierungskonzept bei der Stadt Kronberg eingereicht werden.
Foto: Stadt Kronberg

Kronberg. – In der Sitzung vom 14. Juni hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, dem geplanten Verkauf des historischen Bahnhofsgebäudes noch eine öffentliche Vermarktung nach den aktuell gültigen und vorliegenden Bedingungen vorzuschalten. Darin enthalten sind unter anderem die Fläche des Grundstücks und der potenziellen Nutzungsmöglichkeiten, Baurechte und die Stellplatzregelung.

Bei der Liegenschaft Bahnhofstraße 36 handelt es sich um das Bahnhofsgebäude, direkt an der Endstation der S-Bahnlinie 4. Die Liegenschaft befindet sich im Zentrum von Kronberg im Taunus und steht an der Bahnhofstraße, die Richtung des Victoriaparks führt. Die Bahnhofstraße ist eine Durchgangsstraße, die zweispurig verläuft. Im Straßenrandbereich kann in Teilen in Parkbuchten geparkt werden. Einseitig besteht ein Bürgersteig. Die umliegende Bebauung ist von Wohn- und Geschäftshäusern geprägt.

Das Bahnhofsgebäude wurde zirka 1914 in massiver Bauweise erbaut und ist als Kulturdenkmal eingetragen.

Die Stadt Kronberg hat das Gebäude durch Ausübung ihres Vorkaufsrechtes erworben, um die städtebauliche Entwicklung zu sichern. Basierend auf der Rahmenplanung für das Bahnhofsquartier wurde damals von einer Nutzung als Reisezentrum und einer Nutzung für kulturelle Zwecke ausgegangen. Inzwischen wurden diese Vorstellungen um die Möglichkeiten der Nutzungen als Gastronomiefläche, Büro- oder Gewerberäume, Kiosk und Betriebsleiterwohnung erweitert.

„Die Möglichkeit der Unterbringung eines Reisezentrums/Fahrkartenverkaufs sowie der Versorgung mit Reisebedarf wird prioritär gesehen. Diese Nutzungen könnten aber auch eventuell außerhalb des historischen Bahnhofsgebäudes realisiert werden. Die vorgesehene zukünftige Nutzung des Gebäudes nach erfolgter Sanierung spielt bei der Verkaufsentscheidung eine maßgebliche Rolle“, so die Information aus dem Rathaus, Abteilung Gebäudemanagement. Es sei deshalb ein nachhaltiges Nutzungskonzept vorzulegen, aus dem die geplanten Sanierungsmaßnahmen abgestimmt auf die Nutzungen hervorgehen. „Die geplanten Nutzungen sind detailliert mit vorgesehenen Flächenanteilen im Gebäude und dem daraus resultierenden Stellplatzbedarf darzulegen“, so heißt es in der „Einladung“ für potenzielle Investoren, um sich für das Bahnhofsgebäude noch zu bewerben. Auch zum Stellplatzbedarf und dessen mögliche Realisierung werden von der Stadt Aussagen erwartet. „Weiterhin ist ein Finanzierungskonzept abgestimmt auf die geplante Sanierung und Nutzung vorzulegen. Die Umsetzung der Sanierung und des Nutzungskonzeptes soll im Kaufvertrag bindend vereinbart werden, bei Nichteinhaltung soll untger anderem eine Rückabwicklung des Verkaufs über die Eintragung einer Rückauflassungsvormerkung vereinbart werden“, so die weitere Erläuterung.

Alle weiteren Angaben sowie Grundrisspläne, aus denen die bisherige Raumaufteilung größtenteils hervorgeht, sind dem Exposé zu entnehmen, dass die Stadt Kronberg auf ihrer Internetseite www.kronberg.de zum Download bereitgestellt hat.

Für die Liegenschaft können bis zum 6. August Kaufangebote zusammen mit dem Nutzungskonzept für das Bahnhofsgebäude und einem Finanzierungskonzept bei der Stadt Kronberg eingereicht werden. Voraussichtlich am 28. August sollen die Interessenten sich und ihr Nutzungskonzept im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt vorstellen. Die städtischen Gremien werden abschließend über den Verkauf der Liegenschaft entscheiden.

Das Quartier am Bahnhof Kronberg ist eines der zentralen städtebaulichen Entwicklungsgebiete in Kronberg. Der Bereich um den S-Bahnhof Kronberg stellt sich heute als innerstädtische Brache und Verkehrsfläche dar, die in erster Linie dem Parken und der Unterbringung von technischen Anlagen dient. Seit über zehn Jahren existieren Planungen, diesen zentralen Bereich Kronbergs in seiner Gesamtheit den heutigen Anforderungen gemäß zu verändern und attraktiver zu machen. Mit dem im Jahre 2012 vorgestellten und 2017 überarbeiteten „Rahmenplan Bahnhof Kronberg“ ist ein Steuerungsinstrument entstanden, das ein Gesamtkonzept für das Areal verfolgt. Der Rahmenplan ist unterteilt in folgende sechs Baufelder und Teilprojekte, welche von unterschiedlichen Akteuren mit folgendem Zeithorizont umgesetzt werden sollen: Baufeld I: ehemaliger Lokschuppen (fertiggestellt)

Baufeld II: Hotel (Herbst 2019), Kammermusiksaal, Studien- und Verwaltungszentrum der Kronberg Academy (Sommer 2021)

Baufeld III: Freiflächen am Bahnhof (Sommer 2020)

Baufeld IV: ehemaliges Empfangsgebäude des Kronberger Bahnhofes (Frühjahr 2020)

Baufeld V: Wohnbebauung ehemaliger Güterbahnhof (Herbst 2022)

Baufeld VI: Wohnbebauung „Schillergärten“ (Frühjahr 2020), Gewerbebau (Herbst 2020)

Darüber hinaus sollen das Bahnhofsumfeld im Sinne der Verbesserung der Verkehrsstation zu einer zeitgemäßen Nahverkehrsdrehscheibe für Bahn, Bus und Rad neugestaltet und das Bahnhofsgebäude saniert werden, so die Informationen der Stadt Kronberg. Bestandteil des Projektes ist auch die Offenlegung des bislang unterirdisch verlaufenden Winkelbachs vom Schillerweiher bis zur Mündung in den Westerbach.

Bei Interesse an einer Besichtigung des Bahnhofsgebäudes können in Absprache mit dem Fachreferat Gebäudemanagement Besichtigungstermine vereinbart werden.

Interessenten schicken ihr Kaufangebot bis zum 6. August an:

Stadt Kronberg im Taunus, FR Immobilienmanagement, Katharinenstraße 7, 61476 Kronberg im Taunus, Ansprechpartnerin zum Verkauf und für Rückfragen: Fachreferat Immobilienmanagement, Petra Heberer, Telefon: 06173-703-2430, E-Mail: immobilienmanagement[at]kronberg[dot]de. (mw)



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