Auszeichnung für Harald Mischnick

Kronberg. – Die FDP Kronberg ist stolz auf sein „seit langen Jahren vorbildlich engagiertes“ Mitglied Harald Mischnick, dem nun im fernen Erzgebirge eine besondere Ehre zuteil wurde. FDP-Fraktionsvorsitzender Volker Stumm würdigt ihn mit den Worten: „Er ist nicht in die Fußstapfen seines 2002 verstorbenen Vaters Wolfgang Mischnick, langjähriger Vorsitzender der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag getreten, wollte in der Politik nicht höher hinaus, ist seit 25 Jahren Beisitzer im Ortsvorstand der FDP Kronberg und somit dienstältestes Vorstandsmitglied.“ Der 60-jährige Harald Mischnick habe sich anderen Betätigungsfeldern und Interessengebieten zugewendet und beschäftigte sich seit kurz vor der deutschen Wiedervereinigung mit der Genealogie. Sein Spezialgebiet als Familienforscher sei das nordwestliche Erzgebirge rund um die früheren Kreisstädte Aue und Stollberg. Sein dortiges Engagement brachte ihm im Jahre 2008 ein Beisitzeramt im Vorstand der „Arbeitsgemeinschaft für Mitteldeutsche Familienforschung e. V.“ (AMF) ein, außerdem übernahm er vor eineinhalb Jahren das Amt des Schriftleiters der von seinem Verein herausgebrachten Schriftenreihe mit momentan fast 250 Bänden. Einigen kleineren Fachveröffentlichungen folgte jetzt seine erste umfangreiche. In der ebenfalls von der AMF herausgegebenen Reihe „Mitteldeutsche Ortsfamilienbücher“ (MOFB) erschien als Band 84 das OFB für Günsdorf, einen kleinen Ortsteil der Stadt Zwönitz, vom Zeitraum der Ersterwähnung 1515 bis 1815. Harald Mischnick dazu: „Ein Ortsfamilienbuch enthält mindestens alle aus den gängigen Quellen wie Kirchenbüchern und staatlichen Archivalien feststellbaren Einwohner eines Ortes, also Bauern, Hausbesitzer, aber auch Knechte, Mieter und Gutspächter, samt Ehepartnern und Kindern. Weiterhin habe ich die Familien vieler Ausheiratenden zusammengestellt und, soweit möglich, die Geschwister und Eltern der Einheiratenden. Über diese Mindestanforderung hinaus habe ich oft erfolgreich versucht, die familiären Zusammenhänge von auswärtigen Paten und Erbberechtigten festzustellen. Steuerlisten, die jedes steuerpflichtige Familienoberhaupt enthalten, konnten ab 1531 ausgewertet werden, weiterhin viele Gutskaufverträge. Diese flossen in Kurzfassungen, sogenannten Regesten, in das Buch ein. In einem Fall habe ich die Langfassung gewählt, denn sie verdeutlicht den jährlichen Nahrungsbedarf eines Auszüglers im Jahre 1809, Jahrzehnte vor der Einführung der Rentenversicherung.“

Im Laufe der Arbeit an seinem Buch hatte Mischnick feststellen können, dass der Hof des 1515 ersterwähnten Bauern, Conrad Wetzel, seitdem ununterbrochen bis heute im Familienbesitz blieb. Insgesamt umfasst das Ortsfamilienbuch, das auch eine Liste der Guts- und Hausbesitzer sowie mehrere Register enthält, über 520 Seiten. Unter den knapp 880 ermittelten Familien ist der Name Wetzel allein 72 Mal vertreten. „Für das Buch waren jahrelange Vorarbeiten nötig. Die Zeit der intensivsten Arbeit am Buch umfasste den Zeitraum von Mitte November 2014 bis Mitte März 2015“, erzählt Mischnick. Bei der Vorstellung des Buches während der Fünfhundertjahrfeier des Dorfes Mitte Juni waren etwa 100 Gäste anwesend; das Dorf selbst hat heute 200 Einwohner. Für seine Arbeit überreichte ihm der Zwönitzer Bürgermeister Wolfgang Triebert (CDU) die „Verdienstmedaille der Stadt Zwönitz in Silber“. Das Buch kostet 33 Euro und kann über www.amf-versand.de versandkostenfrei erworben werden. (mw)



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