Musik für die Seele beim Benefizkonzert der Arche Noah

Ruth Luxenhofer, Sopran, Hanno Lotz, Klavier und Ernst-Georg Heß, Bass, gelang es beim Benefiz-Konzert für die „Arche Noah“ die Seelen zum Klingen zu bringen. Foto: Sura

Königstein (aks) – Ein buntes Modell der Arche Noah war jüngst in der Aula der St. Angela-Schule zu sehen, wo ein Benefizkonzert zugunsten der Hospizgemeinschaft „Arche Noah“ stattfand, die seit 2000 Sterbende und ihre Angehörigen auf dem letzten Weg begleitet.

Herbert Gerlowski, der Vorsitzende des Vereins und Diakon, unterstrich, dass der Verein auf Spenden angewiesen ist, zehn Prozent auch selbst erwirtschaften muss: „Das ist uns seit 20 Jahren gelungen“. Als Dank für die zahlreichen Spender veranstaltet Gerlowski jedes Jahr ein Benefizkonzert, dieses Jahr zum 14. Mal mit dem eingespielten Team Ernst-Georg Heß, dem „Königsteiner“ Bass, und Hanno Lotz am Klavier. Neu war der Auftritt der Sopranistin Ruth Luxenhofer aus Oberursel, die dem Duo eine weitere wunderschöne Stimme schenkt. „Musik darf unser Ohr niemals beleidigen“, zitiert Heß Mozart. „Musik bringt nicht nur unsere Ohren zum Klingen, sondern auch unsere Seele. Schön, dass Ihr alle da seid!“, begrüßte Herbert Gerlowski die zahlreichen Zuschauer, deren Vorfreude er nicht länger auf die Folter spannen wollte.

Es war nicht nur Heß’ sonore Bass-Stimme, die das Publikum begeisterte, sondern auch seine Schauspielkunst und sein Pathos, die den Erzengel in Haydns „Schöpfung“ ebenso lebendig werden lassen wie die düstere Arie des Philipp in „Don Carlos“. Hanno Lotz beherrscht die Kunst des Liedbegleiters perfekt. Er begleitete die Sänger und ließ sich auch von der mitreißenden Musik von Mozart, Verdi oder Strauß nicht dazu verleiten, den Gesang zu übertrumpfen. Sopranistin Ruth Luxenhofer bereicherte das Programm mit ihrer Interpretation der verzweifelten Desdemona aus „Otello“, der Protagonistin Donna Anna aus Mozarts „Don Giovanni“, die um ihren Vater trauert.

Lustig kann sie auch. Die Rosalinde aus der Fledermaus ist von ganz anderem Naturell. Luxenhofers expressive hohe Stimme passte sich den musikalischen Herausforderungen gut an. Das Repertoire war vielseitig und sehr stimmungsvoll – Heß sang neben den deutschen Mozartarien auch die italienischen in perfekter Aussprache. Seine Sanges- und Spielfreude wirkte ansteckend.

Der Applaus galt seinem „Leporello“, der in der Registerarie von den Verführungskünsten Don Giovannis berichtet. Sehr wählerisch schien der legendäre Frauenheld nicht zu sein: er liebte alle Frauen. Hanno Lotz brachte den Flügel zum Klingen – und die Ohren und die Seele der Zuschauer auch.

Das Benefiz-Format hat sich in vielen Jahren durchgesetzt, Gesang und Klavier, in eher kleinem feinen Rahmen der St. Angela-Aula, und erfreut sich großer Beliebtheit.

Das stationäre Hospiz „Arche Noah“ befindet sich in Schmitten-Niederreifenberg und wird gerade durch einen Anbau vergrößert. Das Anliegen der Hospizgemeinschaft ist es, ein Leben bis zuletzt lebenswert zu machen und ein Sterben in Würde zu ermöglichen. Auch eine ambulante Hospiz- und Palliativberatung wird angeboten. Hinter der Hospizgemeinschaft „Arche Noah“ stehen keine Träger wie beispielsweise eine Stiftung, eine Kirche oder sonstige Einrichtungen. Aus diesem Grund sind Spenden nötig: Spendenkonto Nassauische Sparkasse DE70 5105 0015 0270 052053, BIC NASSDE55xxx.

„Eine gute Zeit fällt nicht vom Himmel, wir schaffen sie selbst: Sie liegt bereit in unserem Herzen.“ (Dostojewski)



X