Grundschule Königstein wird am aktuellen Standort neu gebaut

Nun ist es offiziell und für die Schulgemeinde ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk: die Weichen wurden gestellt für eine neue Schule, die 2025 eingeweiht werden könnte Foto: S. Puck

Hochtaunus/Königstein (pu) – Nachdem das Thema in den letzten Tagen aus den Reihen der Bevölkerung und der Lokalpolitik verstärkt in den Blickpunkt gerückt worden war (wir berichteten), verständigten sich Landrat und Schuldezernent Ulrich Krebs (CDU) und Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) darauf, kurzfristig zu einer Pressekonferenz ins Rathaus einzuladen, um sämtlichen Spekulationen und Erfolgsmeldungen anderer Stellen ein Ende zu bereiten und als Involvierte an zentraler Stelle spruchreife Ideen für die Erneuerung der Grundschule vorzustellen.

Als Hausherr schickte der Königsteiner Rathauschef voraus, trotz des seit Jahren laufenden Schulerneuerungsprogramms des Landkreises handele es sich beim Projekt „Grundschule Königstein“ vom Volumen und Aufwand her um alles andere als ein alltägliches. Daraus resultierend habe sich trotz regelmäßiger und intensiver Beratungen die Entscheidungsfindung für eine tragfähige Lösung zwar hingezogen, gleichwohl hätten eine ganze Reihe von Aspekten berücksichtigt werden müssen, warb er um Verständnis. Der Landrat wählte deutlichere Worte, als er vor Augen hielt, man habe sich all die Jahre intensiv mit dem Thema beschäftigt, es hätte demnach weder Nachhilfeunterricht von anderen Seiten noch Trittbrettfahrer, die ihre Informationen aus dem Haushaltsentwurf herausgepickt hätten, bedurft.

So sei beispielsweise sehr wohl von Kreis und Kommune transparent kommuniziert worden, als eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wurde. Dabei wären neben dem aktuellen einige alternative Standorte untersucht worden, darunter eine Fläche in der Falkensteiner Straße neben der Friedrich-Stoltze-Schule und des Taunusgymnasiums, ein Grundstück in der Altkönigstraße unterhalb des Kurbads oder der ehemalige Sportplatz der Bischof-Neumann-Schule. Letztgenanntes Grundstück befinde sich allerdings mittlerweile im Eigentum des Autohauses Marnet und diene als Lager. Auch Topografie, Naturschutz, verfügbare Freiflächen oder Verkehrserschließung wurden demnach begutachtet.

Im Ergebnis umfassender Gespräche und Abwägungen sei letztendlich die Entscheidung für den Verbleib der Schule am jetzigen Standort getroffen worden, entgegen der Empfehlung des Gutachtens, das einen Bau in Nachbarschaft der weiterführenden Schulen favorisiert habe. Als einen der ausschlaggebenden Gründe nannte Krebs, damit habe man den ausdrücklichem Wunsch von Eltern und Stadt Rechnung getragen.

Vorhaben

Nach den Worten des Landrats ist nunmehr ein vierzügiger Schulneubau mit Betreuungszentrum, Mensa und Einfeld-Sporthalle (15x27 Meter) vorgesehen. Da erst ein im kommenden Jahr vorgesehenes Wettbewerbsverfahren, in dessen Verlauf Architekten ihre Vorschläge einreichen können sowie die anschließenden Beratungen in den entsprechenden Gremien mehr Aufschluss über die benötigten Kosten geben werden, sind vorerst im Haushalt 2020 Grobkosten von 26.640.000 Euro eingestellt. Auch bei den Hauptnutzungsflächen handelt es sich aktuell lediglich um grobe Planzahlen. Man geht von 4.062 Quadratmetern benötigter Fläche aus.

Auslagerung

Fest steht mit dem Verbleib am alten Standort allerdings auch, dass die Schule während der Bauzeit ausgelagert werden muss. Landrat Ulrich Krebs sagte dazu, aller Voraussicht nach würden für diese Phase Container auf dem Grundstück in der Falkensteiner Straße aufgestellt. Bis die Abrissbirne und Bagger in der Jahnstraße rollen, wird es jedoch noch eine Weile dauern. Im ersten Schritt soll das Wettbewerbsverfahren auf den Weg gebracht werden. Nach Eingang der Vorschläge müssten diese geprüft, beraten und unter Umständen feinjustiert werden, weshalb man nicht mit einem Ergebnis vor dem dritten Quartal des nächsten Jahres rechnet. Sofern alles wie geplant verlaufe, sei ein Baubeginn im zweiten Quartal 2023 denkbar. Nach voraussichtlicher zweijähriger Bauzeit könne von einer Einweihung im II. Quartal 2025 ausgegangen werden.

Eine der letzten Schulen

Mit der Umsetzung dieses Großbauprojekts wird auch die letzte der örtlichen Grundschulen erneuert. Zuvor waren Falkenstein, Mammolshain und Schneidhain an der Reihe. Im Zuge der Schulbauinitiative gehört die Königsteiner Grundschule zu den finalen Projekten, die umgesetzt werden. Bisher sind nach Information von Landrat Ulrich Krebs rund 800 Millionen Euro für die Schulen im Kreis ausgegeben worden. Nun folge „der nächste Kraftakt“.

Weiterhin im Herzen

Bürgermeister Leonhard Helm verlieh seiner großen Dankbarkeit für dieses „einvernehmliche Ergebnis“ der Lösungsfindung Ausdruck. Es sei keine einfache Sache gewesen, allerdings hätte man es sich auch deutlich einfacher machen können. Das nunmehr Vorgesehene ist laut Krebs und dem Königsteiner Rathauschef wirtschaftlich und planerisch aufwendiger als mögliche Alternativen, allerdings habe man die Entscheidung für den Erhalt des zentralen, bei den Eltern beliebten, weil für die Kinder gut fußläufig erreichbaren Standorts, ganz bewusst getroffen. „Wir haben mit diesem wichtigen Schritt die Kinder als Mittelpunkt der Gesellschaft weiterhin im Herzen der Stadt!“



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