ALK für Verkehrskonzept ohne Erschwernisse

Königstein (kw) – Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) begrüßt die „Erkenntnis“ der Grünen/Bündnis 90, dass Königstein ein professionelles Verkehrskonzept brauche.

Diese Forderung wurde zuletzt 2017 von der ALK-Fraktionsvorsitzenden Nadja Majchrzak während des Bürgermeisterwahlkampfs erhoben. Neben der Fachkompetenz in der Verwaltung bedürfe es unbedingt auch der Einbeziehung von Verkehrsexperten, betonte auch der ALK-Stadtverordnete Andreas Colloseus. In einem Konzept für die Gesamtstadt müsse der vom Land Hessen geförderte Ausbau der Verkehrsinfrastruktur verkehrsmittelübergreifend (u. a. öffentlicher Personennahverkehr und Nahmobilität beispielsweise durch Fahrradwege) ganz klar einbezogen werden – ein unabdingbarer vorbereitender Schritt auch im Rahmen der geplanten Innenstadtgestaltung.

In der Bewertung des sogenannten „Schleichverkehrs“ vertritt die ALK allerdings eine andere Position als die Grünen/Bündnis 90, denn ein Durchfahrtsverbot für Privat-Pkw in der Adelheidstraße betreffe nicht nur Pendler aus den umliegenden Taunusgemeinden, sondern auch sehr viele Bewohner der Kurstadt, denen so die Zufahrt zu Schule, Kindergarten, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten massiv erschwert werde. Die Abbiegemöglichkeit in die Adelheidstraße von der B 8 kommend sei als kürzeste und schnellste Verbindung in die Innenstadt unverzichtbar für Königsteiner, die westlich und nördlich der Altstadt wohnen, z. B. im Ölmühlweg oder der Altkönigstraße. Diese zwangsweise über Kreisel und Frankfurter Straße in die Innenstadt zu führen, könne nicht funktionieren, zumal die zweite Kreiselspur nach 13 Jahren noch immer nicht geöffnet sei.

Auch habe bereits nur der Versuch, die Abfahrt in die Adelheidstraße durch eine verkürzte Ampelphase an dieser Stelle zu drosseln, in der jüngeren Vergangenheit zu chaotischen Verkehrszuständen mit unzumutbar zeitraubenden Rückstaus geführt, erinnerte Colloseus.

Zu bedenken sei, dass das Verkehrsaufkommen sich durch derartige punktuelle Änderungen nicht verringere. Damit werde das Problem nur verlagert und an anderer Stelle verstärkt. Die ALK wolle anstatt neuer Erschwernisse aufgrund isolierterer Betrachtungen umfassende methodisch ausgearbeitete Lösungen, so Colloseus. (hhf)



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