Weihnachtlicher Hüttenzauber am Kuckuckstreff in Schneidhain

Schneidhain (sk) – „Klein, aber fein und urgemütlich“, so könnte das Motto des wohl kleinsten Weihnachtsmarktes in der Region lauten. Rund um die kleine Grünanlage am „Kuckuckstreff“ in Schneidhain veranstaltete der Heimat- und Brauchtumsverein Schneidhain i. Ts. 2017 e.V. (HBV) seinen Weihnachtsmarkt am dritten Adventssamstag. Unterstützung erhielt der Verein von Elferratspräsident Gerhard Heere, der bereits die festlich beleuchtete Weihnachtstanne zur Einstimmung auf die Adventszeit gesponsert hatte.

Bei Glühwein, Kaffee oder Dosen-Prosecco gab es für die Besucher keinen Anlass, über die Kälte zu klagen. Man wärmte sich von innen und genoss dazu herzhafte und süße Crêpes oder deftige Wildschwein-Bratwürste.

Fröhliche Stimmung trotz eisiger Kälte

Gute Laune war an jeder Hütte zu spüren. „Die Schneidhainer leben und mögen ihr Ortsleben“, erklärte Christine Grafe-Vidakovich, die Vorstandsvorsitzende des HBV. Ihre Tochter Nina freue sich schon seit Wochen mit Freundin Antonia auf ihren Einsatz in der Crêpe-Hütte, so die Vorsitzende. Die ganze Familie sei involviert. Den Teig habe der Papa angerührt, der Bruder habe ihn probiert und für okay befunden und nun sei die Tochter mit dem Verkauf der dünnen Pfannkuchen gefordert. Den Erlös dürfen die beiden jungen Mädchen allerdings behalten – genauso wie die übrigen Standverkäufer auch.

Die Töni-Werkstatt

Jeden Mittwochabend basteln die Damen von der Töni-Werkstatt in ihrem Bastelkeller über mehrere Stunden an den lustigen Mini-Tontopf-Figuren, besser bekannt als „Tönis“. Mittlerweile haben Petra Dorn, ihre Tochter Lisa Dorn und die Schwester Michaela Bieber mit Unterstützung von Oma Lilo Bicken über 150 unterschiedliche Tontopf-Figuren in ihrem Sortiment. Auf dem Weihnachtsmarkt bieten sie allerdings nur die weihnachtlichen Tönis an, wie zum Beispiel die Schutzengelchen, Elche und Elfen. Daneben bastelt das kleine Familien-Unternehmen Weihnachtskarten, bemalt und bestempelt Windlichter und Gläser mit weihnachtlichen Motiven.

Plätzchenzauber

Seit Oktober backen Petra Selg und Heidi Baum bereits die Lebkuchenplatten für ihre beliebten Lebkuchenhäuschen. Aber in den letzten Wochen erreichte die Backleidenschaft der beiden seit 45 Jahren befreundeten Frauen ihren Höhepunkt. Bereits morgens um 7 Uhr führten beide erste Krisengespräche über diverse Backanleitungen, Mischverhältnisse und Zutatenangaben. Der rege Austausch gipfelte üblicherweise in der Verkostung der Plätzchen durch die Ehemänner der beiden Hobby-Bäckerinnen. „Das ganze Haus duftet nach Plätzchen“, schwärmte der Ehemann von Petra Selg, der auf dem Weihnachtsmarkt mit anpackte, unterstützt von Christoph Baum (Ehemann Nr. 2).

Kräuterley

Die Phytotherapeutin Christiane Onneken, ebenfalls wohnhaft in Schneidhain, bot Ringelblumen-, Gänseblümchen- und Beinwellsalben aus eigener Herstellung an. Alle Kräuter finde sie in ihrem Garten in Schneidhain. Auch ihre Liköre, Öle, Chutneys und Marmeladen stammen aus Früchten bzw. Pflanzen aus dem heimischen Anbau.

„Das Rosenöl ist ein Gedicht“, verriet eine Kundin im Gespräch, die von dem aromatischen Genuss in Verbindung mit Feldsalat schwärmte. Zusehends füllte sich der kleine Kuckuckstreff in Schneidhain und man gewann leicht den Eindruck, dass hier jeder jeden kennt und sich freut, sich mal wieder in gemütlicher und entspannter Runde austauschen zu können.

Ein warmherziger Weihnachtsmarkt, der beschaulich den Endspurt in die nahenden Weihnachtsfeierlichkeiten einleitet.

Christfest-Kult: Die Schwestern Michaela Bieber und Petra Dorn präsentieren gut gelaunt ihre „Tönis“ und andere selbstgebastelte Weihnachtsgeschenke auf dem Schneidhainer Weihnachtsmarkt.
Fotos: Krüger

Weitere Artikelbilder



X