Torjäger Aulichs „dritter Frühling“, aber Handelfmeter leitet 0:2-Pleite ein

Mammolshain (cdg) Ein unnötiger Handelfmeter leitete die 0:2(0:0)-Heimniederlage des FC Mammolshain gegen den Tabellendritten FC Oberstedten II ein. Unglückrabe war nach gut einer Stunde Daniel Altlay, dem beim Klärungsversuch im eigenen 5-m-Raum der Ball an die Hand gesprungen war. Bis dahin waren die Gäste vor dem Tor genauso ungefährlich wie die Platzherren. Mammolshain begann nach zuletzt zwölf Punkten aus vier Spielen feldüberlegen. Doch es wurde viel zu selten einmal ein Angriff mit einem Torschuss abgeschlossen. Die Bemühungen von Philipp Hees und Lorenz Albeck versandeten spätestens am gegnerischen Strafraum. Es fehlte an Ideen, die Torjäger Christian Aulich, Wayne Schäfer oder Alex Hey richtig in Szene zu setzen. Das Trio hatte im bisherigen Saisonverlauf zusammen schon 15 Treffer erzielt. Immerhin: Aulich zirkelte einen Freistoß nach gut einer halben Stunde so gefährlich auf das Tor, dass viele den Torschrei schon auf den Lippen hatten. Hey vergab kurz vor der Pause am rechten Torpfosten eine weite Flanke von Albeck kläglich. Und Philipp Hees zwang Oberstedtens Torhüter mit einem 20m-Freistoß zur einzigen echten Parade.

Nach dem Wechsel ließ der Druck Richtung Gästetor deutlich nach. Der FCM war trotz zahlzeicher Freistöße aus aussichtsreicher Position nicht in der Lage Oberstedtens Torhüter ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen. Das Fehlen von Spielmacher Heiko Ullmann machte sich dabei ebenso deutlich bemerkbar wie der Ausfall von Martin Siever oder Dominik Wagenpfeil. Kurz vor Schluss kassierte Mammolshain bei einem Konter sogar noch das 0:2. Unglücklicher hätte die Begegnung kaum verlaufen können. Dabei war alles vorbereitet für das spielfreie Kerbe-Wochenende am 7. und 8. Oktober. Zumal auch die letzten Erfolge mit drei Siegen aus vier Spielen auf eine Fortsetzung der kleinen Miniserie hoffen ließ.

Diese Entwicklung war personell auch mit Christian Aulich verbunden, der derzeit seinen „zweiten oder gar dritten Frühling“ zu erleben scheint. Der 41-jährige führt mit sieben Treffern wieder die interne Torjägerliste an wie zuletzt im Aufstiegsjahr 2015. Auch wenn die Spritzigkeit etwas nachgelassen hat, ein Torjäger weiß, wo er wann zu stehen hat, um per Kopf oder Fuß abzustauben. Er besitzt halt den „Riecher“, den verliert man nicht. Genauso wenig wie die Kaltschnäuzigkeit beim Elfmeter, gleich zwei hintereinander verwandelte Aulich eiskalt bei der ungekrönten 4:5-Aufholjagd gegen Stierstadt.

Im Derby beim 5:3-Sieg in Kronberg war Aulich am Sonntag erneut zweimal erfolgreich, schon nach drei Minuten zur schnellen 1:0-Führung und dann ähnlich früh in Halbzeit zwei zum 2:1. Vor allen vor der Pause machte sich die Mannschaft selbst das Leben unnötig schwer und verpasste es, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen. Bei soviel Leichtsinn verwunderte es nicht, dass Torhüter Dennis Weck zum eigentlichen Matchwinner wurde. Von seiner Hintermannschaft ein ums andere Mal sträflich alleingelassen, verhinderte er vor allem nach dem 2:2-Ausgleich (60.) mehrfach einen drohenden Rückstand. Weck musste die Fehler seiner Vorderleute ausbügeln, die ihre Gegenspieler reihenweise ungedeckt ließen und ihren Schlussmann zu Rettungstaten zwangen.

Alex Hey brachte Mammolshain dann in der torreichen letzten Viertelstunde mit dem 3:2 auf die Siegerstraße. Lorenz Albeck erhöhte auf 4:2 und Wayne Schäfer markierte nach dem dritten Kronberger Tor den 5:3-Endstand. Es war sein erstes Spiel nach dreiwöchiger Sperre.



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