Königsteiner Unternehmer bereichert Landesgartenschau

Johannes Schießer und sein Team sitzen auf der Terrassenfläche des Themengartens „Heim kommen“. Fotos: privat

Mammolshain/Bad Schwalbach (pu) – Am 28. April wurde in Bad Schwalbach im Rheingau-Taunus-Kreis die sechste hessische Landesgartenschau eröffnet, die bis einschließlich 7. Oktober reichlich Gelegenheit für eine inspirierende landschaftliche Reise unter der Überschrift „Natur erleben. Natürlich leben“ bietet.

Ein geradezu prädestiniertes Motto für den Mammolshainer Garten- und Landschaftsbau-Meister Johannes Schießer, der mit seinem 1984 gegründeten Gartengestaltungs- und Baumpflege-Unternehmen seit 1987 in der Obertstraße 23 und seit 1997 auch in Eschborn-Niederhöchstadt ansässig ist.

Folglich zögerte er nicht lange, bewarb sich kurzerhand für den Bau eines Themengartens und wurde prompt angenommen. „Mich freut und ehrt diese aktive Teilnahme, die ich auch als Werbung für den gesamten Vordertaunus betrachte“, unterstreicht Schießer, der sich weit über die Region hinaus einen Ruf als Edelkastanien-Experte erworben hat.

Der Sprecher der AG Edelkastanie und zweite Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins betreut seit vielen Jahren im Ehrenamt Waldbestände und mit seinen Mitstreitern das Projekt „Alte Hainstrukturen Badbachthal“ sowie die neue Fruchtsortenanlage mit über 30 europäischen Frucht- und Ziersorten.

Edelkastanie im Mittelpunkt

Demzufolge lag es mehr als nahe, auf der publikumswirksamen Bühne Landesgartenschau eine Miniaturlandschaft zu schaffen, in deren Mittelpunkt die Edelkastanie als landschaftsprägender Baum des Vordertaunus steht. Dem heimatverbundenen Königsteiner liegt es seit jeher am Herzen, den Blick der Bevölkerung mehr für die Natur und notwendige Erhaltungsmaßnahmen zwecks Nachhaltigkeit für nachfolgende Generationen zu schärfen. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass sein für den Themengarten ausgetüfteltes Konzept vor allem Kinder und junge Familie ansprechen soll, sich intensiver mit dieser Thematik auseinanderzusetzen, sei es spielerisch mit einem Kletter-Hochsitz oder mit einem zum Nachdenken anregenden, in einer Gartenwand aus Brennholzscheiten eingebetteten, ausgehöhlten Baumstamm, der den Blick darauf lenkt, wie häufig „Grün“ Bebauungsplänen weichen muss.

Dabei, erläutert Johannes Schießer im Gespräch mit der Königsteiner Woche seinen Standpunkt, bedürfe es lediglich der Bereitschaft und kreativer Ideen, um alte Ressourcen nicht nur zu erhalten, sondern gar beim Bauen mit einzubinden.

Als einer der treibenden Kräfte zur sorgsamen Bewahrung des Kulturerbes „Edelkastanie“ und Mitinitiator dafür, dass sich der Stadtteil Mammolshain seit zwölf Jahren „Edelkastaniendorf“ nennen darf, gilt Johannes Schießer mittlerweile als Koryphäe, der ständig auf der Suche nach Ideen für die kreative Präsentation und Verwendung des geschätzten Kastanienholzes ist.

Vor diesem Hintergrund bereitete es ihm und seinem Team trotz der in den letzten Monaten wegen der widrigen Witterungsverhältnisse schwierigen Vorbereitungszeit großes Vergnügen, im Schaugarten die Möglichkeiten professioneller vielfältiger Gartengestaltung auszuspielen. Kräuterbeete, ein Kastanienstamm mit Hochsitz und Blick in das Tal, mobile Holzhocker, Rasen, Häcksel, Klinker-Backsteine und Kieselpflasterung sorgen für reizvolle Kontraste und demonstrieren in anschaulicher Weise die Verwendbarkeit heimischer Materialien, Pflanzen und Elemente unter Berücksichtigung der Verknüpfung von Tradition und Moderne.

Die Kassen der Landschaftsschau Bad Schwalbach sind täglich von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet. Zusätzlich zum „natürlichen erlebbaren Grün“ wird an den 163 Tagen ein buntes Rahmenprogramm geboten, sodass ein Ausflug Unterhaltung für die ganze Familie bietet und Garten- und Landschaftsbau-Meister Johannes Schießer hofft, dass seine Begeisterung für die Edelkastanie und naturnahe Gärten bei vielen Besuchern auf fruchtbaren Boden fällt.

Kastanienstamm mit Hochsitz

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