FCM erreicht neuen Tiefpunkt: Mammolshain am Scheideweg

Mammolshain (cdg) – Nach der vierten Niederlage hintereinander hat die Talfahrt des FC Mammolshain deutlich an Fahrt zugenommen. Durch die blamable Vorstellung mit 0:8 (0:3) beim damaligen Tabellendrittletzten FSV Friedrichsdorf II ist die Mannschaft von Vartan Akkus nur noch drei Punkte von einem direkten Abstiegsplatz entfernt. „Der Tiefpunkt ist jetzt erreicht“, waren sich der Trainer und sein Torjäger Christian Aulich völlig einig. Die Niederlage am Tag der Deutschen Einheit hätte sogar zweistellig ausfallen können, einzig Torhüter Dennis Weck stemmte sich verzweifelt gegen die Torflut. Sein Vater Heiko, als Spielausschuss zusammen mit Akkus in der Verantwortung, war angesichts der frühen Selbstaufgabe ihrer Truppe einmal mehr ratlos. Nicht einmal der Wille zur Gegenwehr, das Schlimmste zu verhindern, war zu spüren. Keine Einstellung, null Motivation, null Bock! Und das mit einer Besetzung, die bis auf Martin Siever und Lorenz Albeck komplett war.

Diese negative Entwicklung zieht sich schon seit Wochen hin und hat nun einen Höhepunkt erreicht. Allein im Oktober verdeutlichen die nackten Zahlen die derzeitige Verfassung des FCM: 0:8 Punkte, 1:22 (!) Tore, 1:7, 0:3, 0:4 und 0:8 lauten die Ergebnisse. Die Zahl der Gegentore hätte sogar noch höher liegen können, weil die Spielabsage bei Spitzenreiter SG Eschbach/Wernborn am grünen Tisch nur mit 0:3 bewertet wurde, die Niederlage vermutlich höher ausgefallen wäre. Entschuldigung aus Mammolshain: Zu viele Spieler fehlten verletzt, waren privat verhindert oder einfach gleichzeitig im Urlaub.

Der Verein steht nun zweifellos an einem Scheitelpunkt. Die Personalsituation hat sich im Sommer mit dem Abgang von fünf Leistungsträgern erheblich verschlechtert. Zumal es den Verantwortlichen nicht gelungen ist, adäquaten Ersatz an den Hasensprung zu locken. In Sachen Trainingsteilnahme spielt Trainer Akkus auf der selben Klaviatur wie seine Vorgänger. Der Umstand, dass seine Spieler jegliche Einstellung und Motivation vermissen lassen und auch wenig Einsatzfreude zeigen, hat bei Akkus zwangsläufig zu Selbstzweifeln geführt.

Liegt es also am Trainer, dass sich die Dinge so entwickelt haben? Dagegen spricht, dass an vielen dieser Probleme schon Andreas Maier und Benny Becker gescheitert sind. Sie hatten allerdings noch einen spielstärkeren Kader zur Verfügung. In derartigen Situationen erinnert man sich innerhalb des Vereins gern immer wieder an Aufstiegstrainer Michael Drogi. Doch auch er, gerade wegen unterschiedlicher Auffassungen mit dem Vorstand beim Gruppenligisten Kelkheim/Hornau ausgestiegen, verlangte auch immer nach einer sportlichen Perspektive.

In dieser Hinsicht vertröstet der FCM-Vorstand auch Vartan Akkus auf die Winterpause. Mit neuen Kräften soll alles besser werden. Wie schwer es ist, attraktiv zu bleiben und den Spielbetrieb sichern zu können, zeigt das Beispiel SG BW Schneidhain. Der Nachbar hat als letztjähriger Aufsteiger die komplette Mannschaft verloren und befindet sich jetzt auf direktem Weg zurück in die A-Klasse. Das Thema Spielgemeinschaft, in der A-Klasse inzwischen schon fast die Regel, bleibt in Mammolshain zumindest derzeit (noch) tabu.

Schon am Samstag (14 Uhr) wartet in Wehrheim/Pfaffenwiesbach die nächste schwere Auswärtsaufgabe auf den Verein. Eigentlich ein Gegner, der auch nur drei Zähler mehr auf seinem Konto hat.



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