„Das Beste, was ein Apfel werden kann“

Es herrschte gute Laune bei Apfelwein, Apfel-Secco und Schlachtplatte in der gefüllten Halle des OGV Mammolshain. Foto: Krüger

Mammolshain – Die Schlachtplatte dampfte, der Apfelwein im gerippten Glas floss großzügig und die Gäste des Mammolshainer Obst- und Gartenbauvereins e.V. genossen sichtlich den fröhlichen Samstagnachmittag in der Kelterhalle. Ja, die Mammolshainer feiern gut und gerne. Das hatte sich offenbar herumgesprochen. Denn Gäste von jung bis alt, von Kronberg, Bad Soden und Kelkheim teilten sich die bis auf den letzten Platz gefüllten Bänke an den langen Biertischen in der Mammolshainer Kelterhalle. Auch die beiden Bürgermeisterkandidaten Leonhard Helm und Nadja Majchrzak ließen es sich nicht nehmen, dem Fassanstich des ersten Apfelweins im neuen Jahr beizuwohnen. Ebenso waren die Magistratsmitglieder Evelina Ebeling und Jörg Pöschl sowie der Mammolshainer Ortsvorsteher Hans-Dieter Hartwich und der Stadtverordnete Ascan Iredi anwesend. Der Vereinsvorsitzende Werner Plescher räumte in seiner Willkommensrede ein, dass man wegen der recht schlechten Wetterlage im letzten Jahr zeitweise einen Ernteausfall befürchtete. Doch wie sich gezeigt hatte, lagen die Temperaturen im Durchschnitt bei 11 Grad und die Sonnentage lagen im langjährigen Mittel, so dass selbst der heftige Kälteeinbruch im April vergangenen Jahres mit in Frankfurt gemessenen Temperaturen von – drei Grad den Mammolshainer Äpfeln keinen Schaden zugefügt hatte. „Wir werden ja gleich sehen, wie der Apfelwein schmeckt, wenn der Schoppen kommt“, lautete die Aufforderung des Vereinsvorsitzenden an Bürgermeister Leonhard Helm und Ortsvorsteher Hans-Dieter Hartwich, ihm beim Anstich des ersten Fasses zu helfen. Bürgermeister Helm übernahm mit langjähriger Expertise den Hammer, zielte exakt und erreichte einen perfekten Fassanstich. Anschließend verteilte der Bürgermeister den frischen Apfelwein zur Kostprobe an die wartenden Gäste. „Das ist schon Tradition, dass der Bürgermeister den Ausschank übernimmt“, erklärte Leonhard Helm kurz, um sich sofort wieder seiner anspruchsvollen Aufgabe des Ausschanks zu widmen. Immerhin sollten alle Gäste bewirtet werden. Im späteren Verlauf des Nachmittags konnten die Gäste bei einem geringen Wetteinsatz von einem Euro das Gewicht eines Riesen-Presskopfes erraten. Dem Gewinner winkte der Presskopf, der in seinem Körbchen beachtenswert gewichtig wirkte.

Die neu gestaltete Homepage des Obst- und Gartenbauvereins verrät einiges über die zahlreichen Angebote und Aktivitäten, die die über 500 Mitglieder des Vereins über das ganze Jahr hinweg ausüben. Die moderne Kelteranlage macht es Apfelfreunden möglich, ihren eigenen Apfelsaft zu keltern und auf Wunsch zu pasteurisieren. Außerdem können Ende September bei der Apfelbaum-Versteigerung zentnerweise Äpfel ersteigert werden, falls man keine eigenen Bäume im Garten hat. Tipps und Tricks für den Formschnitt der Obstbäume, der rechtzeitig vor dem Neuaustrieb erfolgen sollte, erhalten interessierte Hobbygärtner ab Februar auf den Mammolshainer Streuobstwiesen. Und nicht zu vergessen ist der legendäre Herbstmarkt im Oktober, der neben frisch gerösteten Esskastanien aus Mammolshain, frisch gepressten Apfelsaft, Kartoffeln aus örtlichem Anbau und hausgemachten Wurstwaren noch vieles mehr bietet.



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