Viel Lärm um Nichts

Unser Leser, Roland Siepe, Ölmühlweg, Königstein hat seine Sichtweise zum Königsteiner Burgfest zu Papier gebracht: Es nähert sich das Burgfest 2018 und man fragt sich unweigerlich, ob der Schuss schon wieder nicht gehört wurde. Meiner Ansicht nach hat das Burgfest in der jetzigen Form kaum eine glorreiche Zukunft und dies ist nicht nur dem geänderten Zeitgeist geschuldet.

Für 10 Euro Eintritt erwarte ich als Gast zumindest irgendeine Form von Attraktion, wie beispielsweise bei anderen Burgfestspielen mit diversen Bühnen und den Auftritten von Musikgruppen. Dafür ist man auch gerne bereit einen Eintritt zu bezahlen, da ja auch eine entsprechende Gegenleistung gegenübersteht. Beim Burgfest in Königstein bekomme ich für 10 Euro Eintritt zwei oder drei geöffnete Keller, da die meisten Keller aus verständlichen Gründen schon gar nicht mehr betrieben werden und auf dem Festplatz einen DJ, eine Wurstbude und eine Theke. Das ist mit Verlaub enttäuschend, dürftig und entschieden zu wenig und grenzt mit dem ausschließlichen Verweis auf das Sicherheitskonzept und den Kosten des Burgvereins auch an eine Frechheit.

Wenn man den potenziellen Kellerbetreibern jede Möglichkeit eines profitablen Betriebes nimmt, darf man sich nicht wundern, wenn sich niemand mehr dazu bereit erklärt, in einen Betrieb zu investieren und wenn sich in manchen Momenten mehr Polizei und Sicherheitspersonal als zahlende Gäste in einem Keller aufhalten, spricht das allein schon für sich. Im gleichen Atemzug, wie in den letzten Jahren die Kosten aufgrund der Auflagen angehoben wurden, wurde die Attraktion des Burgfestes ohne Gegensteuerung und neue Inspirationen heruntergeschraubt. Ohne neue Ideen und Konzepte wird nur der Mangel verwaltet und das immer geringer werdende Programm heruntergespult, mit der Hoffnung irgendwie über die Runden zu kommen. Dies zeigt sich auch an den rapide abfallenden Besucherzahlen, was auch eine Verkürzung des Festes auf drei Tage nicht kaschieren kann. Ich kenne nicht nur einen Besucher der Burg, der sich jeweils nach einem Besuch die simple aber berechtigte Frage stellt: Wofür und welche Attraktion habe ich hier eigentlich Eintritt bezahlt, was ich nicht bei jedem anderen Fest frei, umsonst – und wesentlich besser bekomme?

Es bleibt zu hoffen, das spätestens nach diesem Burgfest einige Lämpchen anfangen zu brennen und man das Gesamtkonzept nicht nur auf Erfüllung der Auflagen und Kostendeckung sondern auch mal auf Kundenzufriedenheit und wirkliche Attraktionen hin überdenkt, die einen Eintrittspreis auch nur hinreichend rechtfertigen und es nicht nächstes Jahr wieder heißt: Viel Lärm um Nichts.



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