Resümee nicht denen überlassen, die am lautesten brüllen

Felix Lupp, Damaschkestraße, stößt der Leserbrief von Cyrus Lorenz gewaltig auf: In der letzten Ausgabe der Königsteiner Woche wurde in einem Leserbrief massiv Kritik am Königsteiner Burgfest und seinen Organisatoren geübt. Obwohl sich dieser Leserbrief eigentlich durch seine respektlose Polemik und diffamierende Art selbst disqualifiziert, sollte man nicht denen das Feld in Sachen Burgfest-Resümee überlassen, die am lautesten und unqualifiziertesten brüllen. Zunächst muss ich festhalten, dass das diesjährige Burgfest aus meiner Sicht ein Erfolg war. Die Betreiber der Keller konnten eine sehr positive Bilanz ziehen. Auch der neue Weinstand des Burgvereins (eine Neuerung in diesem Jahr), der viele Königsteinerinnen und Königsteiner, Jung und Alt, zum gemütlichen Plausch einlud, kam äußerst gut an und sollte weitergeführt werden. Auch die sonstigen Veranstaltungen (Umzug, Dämmerschoppen und Burgvereinsempfang) waren wieder ein großer Erfolg, der viele Königsteinerinnen und Königsteiner zusammenbrachte. Man kann dies natürlich alles ignorieren und von einem einheitlichen Bild von schweralkoholisierten Jugendlichen sprechen. Wenn man allerdings lediglich die Festwiese als Quelle für dieses Bild heranzieht, scheint man das Burgfest nicht wirklich begriffen zu haben, denn die Vielfalt des Burgfests zeichnet sich eben durch das Zusammenspiel der verschiedene Keller, Festwiese, dem neuen Weinstand, aber auch durch den Umzug, den Dämmerschoppen und dem Burgvereinsempfang aus. Dass das kulinarische Angebot des Burgfests nicht aus Kaviar und Lachsschnittchen oder Trüffelspaghetti und Rinderfilet bestand, liegt wohl daran, dass das Burgfest keine Kochshow von Johann Lafer, sondern ein Volksfest ist. Die vermeintliche, besonders stark eskalierende Gewalt, gehört wohl auch eher in die Welt des Postfaktischen, was eigentlich durch einen Blick in den Polizeibericht für das besagte Wochenende aufzuklären wäre. Es ist aber auch logisch, dass es, wo gefeiert und Alkohol getrunken wird, zu Schlägereien und anderem aggressiven Verhalten kommen kann. Dies ist nicht nur auf dem Burgfest, sondern auf jedem mir bekanntem Fest so. Was soll denn daraus die Konsequenz sein? Ein Verbot sämtlicher Feste? Ein Alkoholverbot auf solchen Festen? Ich glaube, es wäre ein völlig falsches Signal, wenn man sich aufgrund einzelner Fehlverhalten das Feiern solcher Feste mies machen lassen würde. Dass die gefälschten Karten am ersten Abend für einige Schwierigkeiten gesorgt haben, ist klar, da mit einer Fälschung in solchem Ausmaß nicht hätte gerechnet werden können. Mir ist allerdings nicht klar, wie die Verantwortlichen des Burgvereins in der Situation anders hätten handeln sollen, da die Sicherheit des Festes von der engagierten Sicherheitsfirma gemanagt wird. Den ehrenamtlichen Betreibern der Keller pauschal Lieblosigkeit zu unterstellen, ist eine respektlose Unterstellung, die so nicht zu halten ist. Denn diese Kellerbetreiber legen sich jedes Jahr richtig ins Zeug und opfern ohne Ende ihre Freizeit, damit wir das Burgfest feiern können.

Dieses Engagement ruft eigentlich zu einem großen DANKE und nicht zu übertriebener Kritik auf. Dasselbe gilt für die Verantwortlichen des Burgvereins, die sich Monate vor dem eigentlichen Fest um den enormen organisatorischen Aufwand des Fests kümmern und sich wirklich aufreiben. Wenn dann in einem Leserbrief dieser Einsatz nur schlecht geredet wird und der Burgverein und seine aktiven Mitglieder auf schäbige Weise diffamiert werden, obwohl die Behauptungen nicht der Wahrheit entsprechen, so ist dies eine Verächtlichmachung des Ehrenamts generell und eine Herabwürdigung des Burgfests als Königsteiner Volksfest.



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