Auch ohne Vandalismusliste hat die ALK Ideen für den Philosophenweg

Königstein/Kronberg (red) – Die Aktionsgemeinschaft Lebenswertes Königstein (ALK) hat ihren Vorschlag erneuert, den Philosophenweg im Bereich des Opel-Zoos nach Einbruch der Dunkelheit zu schließen. Dadurch werde der Schutz der Tiere vor nächtlichen Übergriffen gewährleistet, erklärte die ALK-Stadtverordnete Nadja Majchrzak.

Sie stützt ihre Äußerungen unter anderem auf Erfahrungen bei ihrem jüngsten Besuch in ihrer früheren Heimatstadt Berlin. Dort habe sie beim Joggen auch einen Fußweg entlang der Spree und parallel zum Berliner Zoo (Tiergarten) genutzt, der ab Sonnenuntergang, spätestens aber um 21 Uhr, gesperrt werde. Man könne beim Laufen Flamingos, Esel und andere Tiere sehen. Zwischen dem Fußweg und den Tieren gebe es Zäune und bei den Lamas eine nur rund ein Meter hohe Hecke. Wer es darauf anlege, könne diese Absperrungen überwinden.

Der Weg am Berliner Zoo sei nicht so lang wie der Philosophenweg und man könne nur an einer Seite Tiere sehen. In Berlin sei die Gefahr des Vandalismus aber wohl höher als im Vordertaunus einzuschätzen, meinte die Stadtverordnete. Deshalb sei sie überzeugt, dass im Opel-Zoo der Gefahr von Übergriffen auf Zootiere durch eine nächtliche Schließung des traditionellen Verbindungswegs zwischen den beiden Nachbarstädten Königstein und Kronberg wirksam begegnet werden könne.

In diesem Zusammenhang bedauerte die Vertreterin der zweitstärksten Fraktion des Stadtparlaments, dass der Opel-Zoo entgegen einer Ankündigung des 1. Stadtrats von Kronberg, Jürgen Odszuck, eine vom Opel-Zoo geführte Liste mit Vorfällen im Zoo nicht den Königsteiner Stadtverordneten zur Verfügung stelle. Im Königsteiner Magistrat sei lediglich eine Kopie der Liste herumgegeben und gleich anschließend vom Bürgermeister wieder kassiert worden. Notizen hätten nicht gemacht werden dürfen. Dem Eindruck nach waren die Vorfälle im Zoo jedoch seltener und weniger schwerwiegend als gelegentlich kolportiert. Zudem hätten etliche der aufgelisteten Vorfälle nicht in der Nachbarschaft des Philosophenwegs, sondern im umzäunten Bereich des Zoos stattgefunden.

Im Haupt- und Finanzausschuss hatte der ALK-Stadtverordnete Andreas Colloseus angefragt, wann die sogenannte Vandalismusliste des Zoos zumindest nichtöffentlich den Stadtverordneten vorgelegt werde. Dies hatte Bürgermeister Leonhard Helm aber abgelehnt und auf Zoodirektor Dr. Kauffels verwiesen. Dieser habe laut Bürgermeister erklärt, dass „eine Weitergabe an die Stadtverordneten nicht in Frage kommt“.

Dazu sagte die ALK-Stadtverordnete Nadja Majchrzak, sie könne die Geheimniskrämerei um die Liste nicht nachvollziehen. Immer wieder sei die vom Zoo angestrebte Schließung des Weges auch mit Übergriffen auf Tiere begründet worden. Es sei befremdlich, dass die Königsteiner Stadtverordneten, die über eine Schließung des Philosophenwegs mitzuentscheiden haben, diese Liste nicht erhalten sollten, kritisierte sie. Für eine sachgerechte Entscheidung sei es aber unabdingbar, dass die Königsteiner Gremien alle damit im Zusammenhang stehenden relevanten Fakten erhalten.



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