Neujahrskonzert: Trauriger Barber und voluminöser Schumacher

Königstein (red) – Zum vierten Mal hatte Terra Incognita e.V. zum „Königsteiner Neujahrskonzert“ ins Haus der Begegnung eingeladen. Knappe 200 Zuhörer konnten an diesem Abend ein Konzert besonderen Inhalts verfolgen: Nach Barbers „Adagio for strings“, das als das traurigste Stück klassischer Musik bekannt ist, und Gustav Mahlers „Lieder eines fahrenden Gesellen“, meisterhaft interpretiert von Tenor Christian Elsner, beeindruckte das Akademische Orchester der Goethe-Universität in der zweiten Hälfte mit Johannes Brahms‘ „Sinfonie Nr.1“.

Dirigent und Universitätsmusikdirektor Jan Schumacher leitete durchaus mit großen Gesten ein gut aufgelegtes Orchester, dessen Bläser-Abteilung der Sinfonie den voluminösen und bedeutungsvollen Klang verlieh, den sie verdient. Sowohl die Gäste des Sponsors Taunus-Sparkasse als auch das Königsteiner und Frankfurter Publikum verließen nach etwa zwei Stunden tief bewegt das Haus, einige jedoch nicht auf direktem Wege. Vielmehr schlossen sich mehrere kleine Gesprächszirkel zu Köngisteiner Themen an, darunter auch zur „Demokratiegeschichte“, was einem Einschub von Organisator Christoph Schlott mitten im Konzert zu verdanken war.

Ein Orchester zum Anfassen auf Augenhöhe statt auf fernen Bühnen: Das verbirgt sich hinter dem Begriff „Werkstattcharakter“ im Haus der Begegnung.

Foto: Terra Incognita



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