Ein neues Kapitel „Dutzegeschichten“

Im Verlauf der Lagerfeuerrunde ließen die Teilnehmer den Tag Revue passieren
Foto: privat

Königstein (kw) – Für viele begann nach Monaten des sehnsüchtigen Wartens endlich wieder die Reise in das Kinderzeltlager im mittelfränkischen Dutzenthal der Königsteiner Pfarrei St. Marien. Für andere war diese Reise ein Schritt ins Neue.

Das Zeltlager fand nach alter Tradition in den letzten zwei Sommerferienwochen für insgesamt 32 Kinder, neun junge Betreuerinnen und Betreuer sowie zwei Köche statt. Das diesjährige Motto: Piraten, und alles was so dazugehört. So kam es, dass die Kinder im Zeichen der wachsenden Baute – ein hölzernes, begehbares Piratenschiff – in zahlreichen themenorientierten Spielen auf dem Zeltplatz und dem idyllischen Umland ihr Können unter Beweis stellen durften.

Doch auch die Wiese des Zeltplatzes wurde gleich zu Beginn der zehn Tage zu einem prächtigen Zuhause verwandelt. Bereits am zweiten Tag standen der Zeltplatz unter dem meterhohen Fahnenmast mit eigenbemalter Fahne und die Fußballwiese mit Toren für die noch kommenden Fußballpartien bereit. Bei den typischen Aktivitäten des Lagerlebens, wie dem Arbeiten mit Holz oder dem Bemalen allerhand Selbstgemachtem, blühten die Kinder unter der neugewonnenen Freiheit sichtlich auf.

Doch noch eines bemerkt man als Teilnehmer schnell: Dutzenthal ist eine eigene kleine Gemeinde; die älteren Kinder achten und stärken die jüngeren bei den oft gruppenbasierten Spielen, ebenso steht den Älteren und Erfahreneren ein gesundes Maß an Verantwortung und Respekt zu – und aus dieser Dynamik wiederum kann die gesamte Gemeinschaft wachsen.

Nach der filmreifen Themenvorstellung konnten nun auch die Spiele in dieser Manier weitergeführt werden, denn während des Tagesprogramms galt es, Rätsel zu lösen, Piratenschätze zu finden oder mit den Händlern um Spielwährung zu feilschen.

Viele Geschichten wurden in die Wanderungen verpackt, in denen die einzelnen Gruppen an Stationen vorbeiziehen und an diesen Aufgaben – wie das Braten eines Eies nur durch Naturutensilien, Alufolie und Streichhölzern – bewältigten. Wie jedes Jahr lernten die Kinder durch eine ortsansässige Biologin etwas über Flora und Fauna, wobei diesmal die Biber und ihre Bauten den Kern der Naturlehrwanderung darstellten.

Nach den ereignisreichen Tagen in der Natur bot sich dann der Lagerrunde jeden Abend die Gelegenheit, bei Feuerschein und gemeinsamen Singen, den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. Der Abschluss des größeren Bogens war das Lagerfest, bei dem sich allerhand Gäste aus Königstein und Dutzenthal zusammenfanden, um zunächst einen Wortgottesdienst in der befriedenden Natur und anschließend das alljährige Fußballspiel abzuhalten (die Kinder gewannen knapp gegen die Betreuer). Mit Gegrilltem und Salaten im Bauch fand dann die allabendliche Lagerrunde im größeren Stil mit Vertretern aller Generationen statt.

Schlussendlich konnten wieder einmal neue „Dutzegeschichten“ gesponnen werden und ein weiteres erfolgreiches Jahr in die Reihe der nunmehr fast fünfzig Jahre alten Zeltlagertradition gerückt werden. In dieser langen Zeit hat sich wohl vieles verändert, doch das Rezept für glückliche Kinder durfte zumindest in Dutzenthal erfolgreich das gleiche bleiben.



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