Neue Schmökerecke für die Stadtbibliothek

Bürgermeister Leonhard Helm (v. li.), Penny Gress, Simone Hesse, Andreas Mann, Constanze Schleicher, Markus A. Jokers, Beate Großmann-Hofmann bei der Einweihung des neuen Lesezimmers. Foto: Schnurawa

Königstein (js) – Es ist eine kleine Sensation für die Stadtbibliothek, die gerade allen Grund zur Freude hat. Anlass hierfür ist das schmucke, nagelneue „Lesezimmer“, das seit vergangenen Donnerstag zu noch mehr Gemütlichkeit beiträgt und die Mitarbeiter der Stadtbibliothek mit umso größeren Stolz erfüllt.

Dabei war es einem überaus glücklichen Zufall zu verdanken, dass diese kleine Wohlfühloase überhaupt geschaffen werden konnte, die keineswegs geplant war. Ein ehemaliger Ladenbesitzer, der aufgrund einer Geschäftsausgabe das gesamte Mobiliar räumen musste, hatte beim Bürgermeister angeklopft, ob dieser noch Verwendung für eine Schrankwand in hervorragendem Zustand hätte, erinnerte sich Bürgermeister Leonhard Helm. Alles hätte sehr schnell gehen müssen, so Leonhard Helm, der im richtigen Moment den besten Einfall hatte und sofort an die Stadtbibliothek gedacht hat. Nicht ganz so leicht gestaltete sich jedoch die Umsetzung des Plans, der nur dank versierter und motivierter Helfer umgesetzt werden konnte.

Mal eine Herausforderung der ganz anderen Art wartete auf das ansonsten beim Betriebshof tätige Trio, bestehend aus Andreas Martin, Daniel Giehl und Hartmut Strabel, die dem Abbau der kompletten Schrankwand zunächst erst einmal zu Leibe rücken mussten, bevor sie binnen weniger Tage wieder ein neues Zuhause in der Stadtbibliothek fand. „Der Aufbau war deshalb nicht so einfach, weil wir nicht alles eins zu eins wieder so aufbauen konnten“, gab der gelernte Schreiner Andreas Mann zu verstehen. Doch wie heißt es so schön: Was nicht passt, wird passend gemacht – und so wurde schließlich mit viel Know-how und Improvisationstalent schon in kürzester Zeit ein Schuh daraus. „Alle haben an einem Strang gezogen und es hat sich gelohnt“, lobte der Bürgermeister. Darin zeige sich auch die gute Qualität der Arbeiter.

Urgemütlich ist der kleine Rückzugsort, wo sich vor allem Geschichtsbegeisterte pudelwohl fühlen werden, ist doch dieser Bereich vornehmlich der Heimatkunde und deutschen Geschichte zugedacht. Die dahinter stehende Intention sei, vor allem auch noch mehr Männer, mit diesem oftmals, insbesondere bei älteren Herren, sehr beliebten Thema, zu erreichen. „Es soll aber vor allem ein Treffpunkt für jedermann sein“, wünscht sich Bibliotheksleiterin Simone Hesse für die Schmökerecke, die schon jetzt ein echter Blickfang ist. Mit dem gemütlichen Lesesessel und der bereits vorhandenen Stehlampe steht schon jetzt dem gemütlichen Schmökern nichts mehr im Wege. Nicht vergessen werden sollten außerdem die am Schrank integrierten Lämpchen, die für optimale Beleuchtung bei der Recherche sorgen.

Um diese Gemütlichkeit noch zu perfektionieren, soll des Weiteren zusätzlich ein Bild, das Leonhard Helm beisteuern will, die Räumlichkeit zieren. „Es fühlt sich einfach toll an, hier zu sitzen, man fühlt sich fast so wie in einer eigenen kleinen Bibliothek“, äußerte der Bürgermeister begeistert, der sogleich ein bisschen ins Schwärmen geriet.

Damit hätte das tadellos erhaltene Möbel, das ursprünglich sogar noch zum Verkauf gestanden hätte, schließlich doch noch eine sinnvolle Verwendung gefunden, freute sich Leonhard Helm, der auch jenem edlen Spender sehr dankbar ist.

Gleichzeitig sei vor allem aber auch ein großer Dank sowohl den fleißigen Arbeitern des Betriebshofes sowie dem Bibliotheksteam geschuldet, ohne die das alles gar nicht erst realisierbar gewesen wäre. „Es ist nicht selbstverständlich, dass so etwas einfach mal so zwischen Tür und Angel bewerkstelligt werden kann“, lobte er die Spontaneität und das beherzte Mitanpacken des Bibliotheks-teams, das hier perfekt Hand in Hand agierte.

Nicht ohne die Gläser zu heben und damit diesen feierlichen Einstand zu besiedeln, wurde das Zusammentreffen beschlossen. Dabei gab es frisch gemixte, antialkoholische Erfrischungen in Form von einem leckeren „Hugo“ und einem weiteren köstlichen Getränk, das aus Früchtetee und Zitronensorbet bestand – angesichts der vorherrschenden Temperaturen genau das Richtige. Ganz frisch gemixt hatte sie Barkeeper Elhami Rexhepi, der sein Handwerk durchaus versteht und darum auch ein so gern gesehener Gast in der Stadtbibliothek ist.



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