Nachhaltige Energie und die Umsetzung in die Praxis

Königstein (kw) – Wie man Energie nachhaltig gewinnen kann und zwar konkret und persönlich, war das Thema, zu der die GRÜNEN Königstein am vergangenen Donnerstag, 4. Oktober, in das Haus der Begegnung eingeladen hatten. Zahlreiche interessierte Gäste folgten den Vorträgen der drei Referenten, die der anschließenden Diskussion vorausgingen. Patricia Peveling, Direktkandidatin der GRÜNEN im Wahlkreis Hochtaunuskreis II und Fraktionsmitglied in der Königsteiner Stadtverordnetenversammlung, begrüßte die Gäste und Referenten und moderierte die Veranstaltung.

Angela Dorn, Vorsitzende der GRÜNEN in Hessen, MdL und Sprecherin für Umwelt, Energie und Umweltschutz stellte die erreichten Ergebnisse der GRÜNEN in der laufenden Legislaturperiode vor wie den Hessischen Klimaschutzplan, den erfolgreichen Ausbau erneuerbarer Energien und die Dezentrale Energiewende, und zeigte auch die Ziele der GRÜNEN für die Zeit nach der am 28. Oktober stattfindenden Landtagswahl auf. Schwerpunkte werden die Reduzierung des Energiebedarfs für die Wärmerzeugung durch Steigerung der Effizienz, weiterer Ausbau der Solar- und Windkraft, Verlagerung des Individualverkehrs auf öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad sein, mit dem langfristigen Ziel, dass Hessen bis 2050 klimaneutral sein soll.

Alexander Wenzel, Vorstand der SolarInvest Main-Taunus – einer eingetragenen Genossenschaft mit 218 Mitgliedern darunter dem Main-Taunus-Kreis und sechs Gemeinden wie Eschborn und Hofheim – zeigte, wie man sich bereits mit einem Genossenschaftsanteil in Höhe von 100 Euro an der Produktion und Verkauf von nachhaltiger Energie beteiligen kann. Die Genossenschaft wird ehrenamtlich durch den Vorstand und Aufsichtsrat geführt, die anfallenden Gewinne werden an die Mitglieder ausgeschüttet. Ziele der Genossenschaft sind die Produktion von erneuerbarer Energie (Schwerpunkt Solarstrom) und die Lieferung von erneuerbarer Energie an die Endverbraucher (Bürgerstrom). Hierzu wurden schon zahlreiche Photovoltaikanlagen auf Dächern von öffentlichen Gebäuden wie zum Beispiel Hallen oder Klärwerken installiert und Stromversorgungsverträge abgeschlossen.

Im dritten Vortrag beschäftigte sich Rolf Kerger, Stadtrat in Königstein und ÖPNV-Dezernent mit der Planung, Installation und Betrieb von Solaranlagen auf Einfamilienhäusern. Hier gab er wertvolle Tipps, wie man mit Hilfe des Solar-Katasters Hessen bereits im Vorfeld der Planungen die Eignung des vorgesehenen Gebäudes und Daches, die Größe der Anlage, die Kosten und den möglichen Ertrag, durch die Einstellung einiger Parameter sehr genau berechnen kann. Fördermöglichkeiten durch z.B. die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Möglichkeiten, als Stromerzeuger die Umsatzsteuer vom Finanzamt erstattet zu bekommen, waren nicht allen Gästen bekannt. Auch die Zeitschrift Finanztest stellte in der aktuellen Ausgabe 10/2018 fest, dass sich bereits mit einer kleineren Photovoltaikanlage für einen 4-Personenhaushalt eine Rendite bis zu 7,2 Prozent erzielen lässt. Verhältnismäßig neu ist auch das Modell des Mieterstroms, in dem der Immobilienbesitzer den Strom vom Dach seines Mehrfamilienhauses an die Mieter verkauft. Hier profitiert der Vermieter durch eine höhere Rendite seiner Photovoltaikanlage (bis 15 Prozent), genauso wie die Mieter, die ca. 10 Prozent ihrer Stromkosten durch Nutzung des lokal erzeugten Stromes einsparen können.

Die drei Foliensätze stehen als PDF-Dateien der interessierten Öffentlichkeit zum Herunterladen auf der Seite www.gruene-koenigstein.de zur Verfügung.



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