MINT-Taunusschüler erhielten in der Schweiz tiefere Einblicke

Bei der Besichtigung von Lausanne und ...
Fotos: privat

Königstein (kw) – Zu einer mehrtägigen Exkursion waren jüngst 25 Schülerinnen und Schüler des Taunusgymnasiums zusammen mit den Lehrkräften Patrick Epple und Laura Behrends in der Schweiz. Dabei erhielten sie Einblicke in die unterschiedlichsten Fachbereiche, die von der Teilchenphysik über die Wissenschaft hinter unseren Nahrungsmitteln bis hin zu der Hautkosmetik reichten.

Neben der Besichtigung der Lausanner Innenstadt und diverser Sehenswürdigkeiten standen in erster Linie MINT-Themen im Mittelpunkt der Fahrt. Bei der Firma MERZ erfuhren die Jugendlichen im Rahmen eines Vortrages interessante Hintergründe zur Arbeit der Pharmafirma, die sich von einem kleinen Familienbetrieb zu einem hoch angesehenen Unternehmen mit mehreren Standorten entwickelte. Nach dem Theorieblock durften die Schülerinnen und Schüler im Labor die Herstellung des gelartigen Fillers „Belotero“ selbst ausführen. Abschließend wurde ihnen die Funktionsweise spezieller Geräte erklärt und vertiefende Einblicke in die Arbeit der Beschäftigten gewährt.

Im Interaktiv-Museum „Le Nest“ von Nestle wurden die Schülerinnen und Schüler detailreich durch eingerichtete Räume geführt, in denen sie mehr über Henri Nestle erfuhren. Ihm war es als erstem gelungen, einen Muttermilch-Ersatz namens „Henri Nestle’s Kindermehl“ industriell herzustellen, mit dem man Säuglinge, die normale Muttermilch nicht vertrugen, füttern konnte. Auch der interaktive Aspekt kam nicht zu kurz: Im letzten Teil des Museums gab es zahlreiche Lerneinheiten, die von technischen Gadgets, wie beispielsweise Virtual-Reality-Brillen, unterstützt wurden.

Einen weiteren Höhepunkt der Fahrt bildete der Besuch von CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung, in Genf. Dort befindet sich unter anderem der mit einem Umfang von 27 Kilometern größte Teilchenbeschleuniger der Welt, der „Large Hadron Collider“ (LHC). Im LHC werden Protonen und Blei-Atomkerne annähernd auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, um sie anschließend in einem der vier Teilchendetektoren kollidieren zu lassen. Mithilfe dieser im CERN stattfindenden Experimente versucht man, mehr über den Aufbau der Materie herauszufinden.

Vor der eigentlichen Führung nahmen die Schülerinnen und Schüler im sogenannten „S’Cool LAB“ des CERN an der Umfrage einer Studie teil. Das Thema lautete: „Auf der Suche nach besseren Modellen zur Darstellung des komplexen Aufbaus eines Atoms“. Danach bauten sie unter Anleitung Nebelkammern: Hierbei wird Trockeneis vorsichtig in eine Schale gelegt und mit einer Platte abgedeckt, auf die man abschließend ein mit Alkohol getränktes Aquarium stellt. Aufgrund der entstehenden Temperaturdifferenz ∆T= 100 Kelvin zwischen Raumtemperatur (20°C) und Trockeneis (-80°C) bildet sich durch Kondensation ein Nebel, der fadenähnliche Spuren von alpha- und beta-Teilchen, die sich in der Luft befinden, sichtbar macht. Auf dieses faszinierende Experiment und eine anschließende Mittagspause folgte eine dreieinhalbstündige Führung durch das CERN, bei der den Jugendlichen bewusst wurde, wie komplex die Strukturen eines Atoms eigentlich sind.

Die Grundlage zu einer besseren Vorstellung des Aufbaus eines Atoms sind verständliche und gleichzeitig möglichst realitätsgetreue Modelle. Deren Entwicklung und Verbesserung, welche schließlich Thema der im „S’Cool LAB“ durchgeführten Studie ist, ist demnach sehr sinnvoll.

… in einem der Betriebe.

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