Millennium seit 20 Jahren Ideenschmiede, nicht nur rund ums geschriebene Wort

Wie es sich gehört, wurden Thomas Schwenk und Anne Pfenninger zum Geschäftsjubiläum von zahlreichen Gratulanten eingerahmt.

Königstein (el) – Beim Betreten der Buchhandlung Millennium mit einem Gläschen Sekt empfangen zu werden – das gibt es auch in Königstein nicht alle Tage. Also fragte sich der geneigte Kunde, welche Stunde denn hier geschlagen habe. Die Antwort war so naheliegend und doch verdutzte sie, wenn man mal ganz genau in sich reinhörte: Was? Hörte man sich da sagen…ich dachte, die Buchhandlung Millennium hat es schon immer in Königstein gegeben!

Und genau diese Reaktion konnte man so manchem zum 20-jährigen Bestehen des Fachgeschäftes in der Fußgängerzone nicht verdenken, gehören „Millennium“ und Thomas Schwenk, der das Geschäft mit seiner Schwester Anne Pfenninger zusammen führt, doch eigentlich fast schon zum „Inventar“ der Kurstadt, wenn man bei einem Geschäft überhaupt von so etwas sprechen kann. Aber das sei einfach mal dahingestellt.

Thomas Schwenk, der einen Tag später selbst sein eigenes „Wiegenfest“ feiern sollte – das nennt man mal gutes Timing! – wurde nahezu überschüttet von wohlwollenden Gratulanten, die seine berufliche Laufbahn in Königstein über die Jahre ganz genau mit- verfolgt haben.

Es war rührend zu beobachten, wie sehr man die beiden Geschäftsleute ins Herz geschlossen hat, dass man sie zu ihrem Jubiläum ganz besonders beschenkte. Da waren zum einen Robert Glässer und Erwin Gutjahr, die stellvertretend für den Königsteiner Narrenclub dafür sorgten, dass die Gratulanten zur kleinen Impromptu-Jubiläumsfeier mit Kleinigkeiten zum Snacken versorgt wurden. Auch sonst arbeitet der Verein eng mit Millennium zusammen, denn Thomas Schwenk hat über die Jahre stets einen guten Kontakt, nicht nur zu seinen Nachbarn auf der Hauptstraße aufgebaut, sondern auch zu den Königsteiner Vereinen, die es ihm danken. Und so mancher unter den Vereinsvorsitzenden hat ja ab und an bekanntlich auch zwei „Hüte“ auf, wenn es darum geht, sich selbst unter die schreibende Zunft zu begeben.

Einer davon, der das über die Jahre stets mit einigem Erfolg getan hat, ist Rudolf Krönke, seines Zeichens Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde und gleichzeitig Verfasser mehrerer Bildbände zur Geschichte von Königstein. Sein neuestes Werk ist wiederum in Kooperation mit einem weiteren Vereinsvertreter, Christoph Schlott, vom Verein Terra Incognita, entstanden. Gemeinsam werden Schlott und Krönke das Werk „Festung Königstein – Ort europäischer Demokratiegeschichte“ am Freitag, 8. Dezember, 19.30 Uhr, im Rahmen der jüngsten „Königsteiner Soiree“ im Königsteiner Auktionshaus in der Hauptstraße 12 vorstellen. Somit schließt sich wieder mal ein wichtiger Kreis, denn zum einen befindet sich das Auktionshaus in unmittelbarer Nachbarschaft zur Buchhandlung und zum anderen stellt dieser Termin einmal mehr unter Beweis, dass das Geschäft vielen bereits als Ideenschmiede für eine Zusammenarbeit gedient hat.

So konnte Thomas Schwenk auch am Samstag viele Autoren begrüßen, deren Gesichter und eigene Historie fest mit der Region verwoben sind. So wie zum Beispiel Robert Vokken, Autor von „Axt der Hessen“, dessen neuestes Werk „Schwert der Hessen“ am 11. November erscheint. Vokken, der in Kelkheim lebt, treibt vor allem als Autor eine Frage um: „Wie schaffe ich es, die Menschen mehr für Geschichte zu interessieren?“ Beste Gelegenheit, eine Antwort darauf zu erhalten, bot sich im Diskurs zwischen Sektgläsern, Neuerscheinungen und Salzstangen. Dazu gab es einen Coup: Schwenk‘s Butterkekse – denn nomen est omen – aus einer speziellen Form, die der Mann von Anne Pfenninger aus früheren Kaffeezeiten speziell für diesen Anlass wiederentdeckt hat.

Beim Vertilgen des so entstandenen Gebäcks ließ sich festhalten, dass dieses durchaus interessant, wenn auch ein wenig sehr bissfest und salzig schmeckte. Wobei der beste Part daran war, dass man sich dabei ertappte, in Erinnerungen an die guten alten Zeiten zu schwelgen, was ja ganz nebenbei bemerkt, wohl auch Sinn und Zweck des Keksebackens gewesen sein dürfte.

So entstand eine lockere Runde und man plauderte über dieses und jenes und über allem breitete die Königsteiner Stadtgeschichte ihre Flügel aus, wenn man sich das Ganze mal bildlich vorstellte. Auch Autorin Ulla Atzert war gekommen, um ihr Werk, das den Zeitgeist der „Fifty- and-Fabulous Generation“ ganz genau trifft, vorzustellen: „Leben für Fortgeschrittene: Vom Glück des Älterwerdens“. Rührend waren aber auch die Glückwünsche, die so mancher Königsteiner Thomas Schwenk persönlich überbrachte. Eine Dame brachte Pralinen vorbei, während ein Herr erzählte, dass er die Sonderseite in der Königsteiner Woche zum Millennium-Jubiläum extra ausgeschnitten habe, um diese als Erinnerung zu behalten.

Nachbar Paul Kiefer (li.) vom Café Kreiner schaute wie so viele am Samstag vorbei. Der Konditor kam nicht mit leeren Händen, sondern mit einer kunstvollen Schokoladentorte, die dem Anlass gewidmet war.

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