Magisches Indien verzaubert Königsteiner

Auch die Tänze dienten dazu, die Kultur Indiens näherzubringen. Fotos: Schemuth

Königstein (el) – Indien – was bringt man mit diesem aufstrebenden Land in Verbindung? Vielleicht Ayurveda, die indische Heilkunde, die auch bei uns in den vergangenen Jahren einen immer noch anhaltenden Boom erfahren hat? Oder aber das scharfe indische Essen, ein Curry oder aber Tandoori-Hähnchen aus dem Lehmofen, eingelegt in der markanten roten Kräutermarinade? Vielleicht sind es die Volkstänze, das Yoga oder aber nur ein Lächeln. Die Aspekte, die beim nunmehr dritten „India-Day“ im Haus der Begegnung aufgegriffen wurden, waren so vielseitig wie das Land der vielen Kulturen selbst. Das kann der Veranstalter, der Königsteiner Geschäftsmann Krishna Javaji, nur bestätigen: „Indien hat viel zu bieten. Viele Kulturen leben hier zusammen in der größten Demokratie der Erde.“ Seine Idee, das Land, aus dem er stammt, auch den Königsteinern durch die Plattform „India-Day“ ein wenig näherzubringen, stößt auf immer mehr Interesse, auch außerhalb Königsteins.

Nach und nach füllt sich an diesem Sonntag der große Saal des Hauses der Begegnung. Während im hinteren Teil noch gegessen wird, nehmen wiederum andere das Informationsangebot in Augenschein. Auf der Bühne fordern zwei Moderatoren – die eine von ihnen in indischer Tracht – das aufmerksame Publikum, das auf den Stühlen vor der Bühne Platz genommen hat, dazu heraus, den Fokus auf den Aspekt der Achtsamkeit zu legen. Es geht darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, was es bedeutet, im Hier und Jetzt zu leben. Eine weitere, wichtige Botschaft: Wir leben zu oft in der Vergangenheit oder aber in der Zukunft. Darüber vergessen wir, den Moment zu genießen.

Auch das zuvor erwähnte Ayurveda durfte an einem solchen Tag nicht fehlen. Dr. Chopra war extra aus Kassel angereist, um über Stressreduktion und gesunden Schlaf zu referieren. Einen Zusammenhang, den wir in der westlichen Welt erst angefangen haben, für uns zu ergründen.

Auch der Tanz bildete eine wichtige Säule bei den Darbietungen des Tages. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass ein solcher Tag als Schaufenster für die indische Kultur dient, sodass der Veranstalter sogar Anfragen verschiedenster Tanzgruppen erhält, die hier gerne auftreten möchten. So wie eine Volkstanzgruppe, bestehend aus acht Frauen, allesamt in grüne Seidensaris gekleidet, die die Bühne als mobile Einheit eroberten und alle Bewegungen harmonisch und synchron vorführten. Das Interesse war groß, auch an den Kochkünsten, die Jayashree Piskala Dilipkumar im Foyer vorführte. Mitgebracht hatte sie unter anderem viele exotische Gewürze, mit denen sie das typische Linsengericht „Dal“ zubereitete. Unter anderem verwendet sie viel Kurkuma, das als Königsgewürz bekannt ist und von dem eine blutreinigende Wirkung ausgehen soll. Auch „Ghee“, das hierzulande längst Einzug in die Regale bekannter Bio- und Supermärkte gefunden hat, bot sie an – sogar selbst hergestellt. Dabei handelt es sich um geklärtes, selbst geschöpftes Butterfett, das besonders reinigend für den Organismus sein soll und hier findet sich wiederum ein Berührungspunkt mit der indischen Heilkunst.

Auch das indische Fremdenverkehrsamt ist vertreten und das mit einer ganzen Palette an Informationen für Reisende oder solche, die es werden wollen. „Der Norden Indiens gewinnt zunehmend an Popularität“, meint einer der Besucher, der es wissen muss. Es handelt sich um Dr. Martin Kasper von der Stiftung Childaid Network, deren Projekte schwerpunktmäßig in der Provinz Assam im Norden angesiedelt sind. Oder aber man ersteigert feinen Schmuck, Seidentücher oder Gewürze. Auch über ein weiteres Standbein des Veranstalters, der eine Software-Firma gegründet hat und in der Textil-Branche tätig ist, kann man sich informieren: Ayurveda-Kuren im eigenen Spa im Schwarzwald. Der Königsteiner Reiseveranstalter Ikarus Tours ist ebenfalls präsent mit Informationsmaterial, das neugierig auf Indien macht, wie das Restaurant Schama in Königstein, das die Gäste bewirtet. Am Nachmittag werden noch zwei prominente Gäste erwartet: Zum einen der indische Konsul Kumar und zum anderen Bürgermeister Leonhard Helm. Und so staunt man über den bunten Kulturmix, der geboten wird und dazu animiert, einmal über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen und sich für eine fremde Kultur zu begeistern.

Ebenso erwartete die Besucher des India-Days eine Einführung in die indische Küche.

Das ist nicht etwa Ringelpiez mit anfassen, sondern eine mentale Übung, die die Achtsamkeit schulen soll.

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