Das legendäre Lager des Lothar Löw

Ein echtes Original wurde vergangene Woche in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet: Lothar Löw vom Bauhof verlässt die Bühne.

Nach fast 37 Jahren bei der Stadt Königstein ist so manche Anekdote zu erzählen – von ihm, aber auch von Kollegen augenzwinkernd über ihn. So hat zum Beispiel das Lager im Betriebshof durch ihn einen legendären Status erreicht. Denn selbst wenn das seltenste und speziellste Teil von anderen gesucht und nicht gefunden wurde, hieß es schnell: „Frag mal den Lothar!“ Und Lothar fand nicht nur alles, er sammelte auch alles und jedes, sodass das Lager eben genau dadurch diesen guten Ruf erlangen konnte. Da liegt auch der Werkstattdienst nicht weit. Rasenmäher wurden von ihm repariert, Werkzeuge, selbst Autos machte er wieder flott.

„Ich hatte eine wirklich schöne Zeit hier“, sagt Löw über sein Arbeitsleben. Er habe eigentlich jede Arbeit gerne gemacht – außer Rosen schneiden. „Immer vor dem Burgfest hieß es früher: Ab in die Rosenrabatten in der Konrad-Adenauer-Anlage – das war nicht mein Ding“, erinnert er sich lachend. Das war aber auch die einzige Ausnahme, die nicht so angenehm in Erinnerung bleibt. Wie sehr er sich grundsätzlich mit seinen Aufgaben im Betriebshof verbunden fühlte, zeigt auch die Tatsache, dass er zu nachtschlafender Zeit oft der erste im Bauhof war, wenn der Winterdienst anstand.

In den letzten Jahren war der gelernte Raumausstatter und Polsterer hauptsächlich für die Straßenbeschilderung zuständig. Auch die GAGs, die Geschwindigkeitsanzeigegeräte, brachte er an. Und außerdem war er Teil der Mannschaft, die die Absperrungen bei Stadtfesten übernahm und die Toilettenwagen organisierte. Bürgermeister Leonhard Helm lobte seine große Zuverlässigkeit. „Wenn Sie etwas angepackt haben, dann wussten wir, es ist in guten Händen“, ergänzt der Rathauschef. Nun bleibt Lothar Löw mehr Zeit für sein Hobby Motorsport und er kann jetzt öfter die eine oder andere Runde auf dem Nürburg-ring drehen.



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