Kindergartenneubau Am Hardtberg immer wahrscheinlicher

Königstein (el) – Nach langen zehn Jahren der Forderung nach einem städtischen Kindergartenneubau als Ersatz für den in die Jahre gekommenen in der Eppsteiner Straße kommen nun Kinder und Eltern doch noch zu ihrem Recht. Wenn es nach der ALK gegangen wäre, dann hätte man längst am Forellenweg eine Art Kinderzentrum als Symbiose zwischen Kindergarten, Krippe und Hort geschaffen. Nun wird es der Bebauungsplan K69 „Am Hardtberg“ richten, dessen Planänderungen CDU, SPD, FDP und Grüne zustimmen konnten und der daher in die nächste Runde bzw. in die erneute Offenlegung geht. Das bedeutet, dass man dem Vorhaben, hier einen Kindergarten zu planen, einen Schritt näher gekommen ist.

Dabei handele es sich um kleinere Maßnahmen, die Bestandteil des mit dem Investor zu schließenden städtebaulichen Vertrages seien, erklärte Helm, dass es auch angesichts des Bedarfs von 600 Wohnungen für die Region in naher Zukunft höchste Zeit für eine Lösung sei. An so viel Weitblick, gerade was den Kindergarten angeht, glaubt die ALK jedoch nicht und Günter Ostermann erklärte auch, warum: „Der Kindergarten hätte schon längst saniert werden können.“ Jetzt einen Bebauungsplan aufzustellen, der dem Zweck dieses Investors diene, daraus Bauland zu machen, sei nicht im Sinne des ursprünglichen Ansatzes, sieht Ostermann an diesem Standort vor allem auch Probleme bezüglich eines wesentlich höheren Verkehrsaufkommens.

Thomas Villmer, SPD-Chef, sieht es sehr wohl auch durch die Brille der betroffenen Eltern und Kindern und sagt pragmatisch: „Es muss Abhilfe geschaffen werden.“ Hinter den beiden von der ALK gestellten Zusatzanträgen, ein Pflichtenheft im städtebaulichen Vertrag aufzunehmen und einen Prüfantrag an den Magistrat zu stellen, ob ein Kreisel an dieser Stelle wirkungsvoller wäre als eine Ampelanlage, steckten nur weitere Verzögerungstaktiken seitens der ALK, so Villmer.

„Wir sind mit dem technischen Verfahren fertig und müssen jetzt in die Planung“, sagte Villmer, während Bürgermeister Helm eine ganz andere Baustelle abdeckte. Den Vorwurf der ALK, man habe zum Beispiel in der Herrnwaldstraße längst bauen können, widerlegte er unter anderem damit, dass allein schon der Widerstand der Anwohner und Nachbarn wahrscheinlicher gewesen wäre als an der jetztigen Stelle, so dass das Bebauungsplan-Verfahren auch nicht schneller vonstatten gegangen wäre.

Die Grünen können mit dem Standort leben, bitten jedoch zu prüfen, so Patricia Peveling, ob der neue Kindergarten mit einem Blockheizkraftwerk ausgestattet werden könne. Auch Michael-Klaus Otto sieht in der Haltung der ALK Verzögerungstaktik und glaubt seinerseits fest daran, dass der Investor die Vorschläge auch ohne Pflichtenheft eingearbeitet hätte, zumal es für den Bau von Kindergärten gewisse Vorschriften gebe, die eingehalten werden müssten.

Die Motive ihrer Fraktion seien nicht zu hinterfragen, denn man habe durch die Anträge lediglich Einzelheiten klären wollen und nichts weiter, suchte die Co-ALK-Fraktionsvorsitzende Nadja Majchrzak die Sichtweise der Anderen zu korrigieren und gab ihrerseits zu bedenken, dass anders lautende Vorschläge der ALK in puncto Standort jahrelang abgelehnt worden seien, nur um sich für einen mit dem Hardtberg zu entscheiden, der aus ökologischen und verkehrstechnischen Gründen alles andere als ideal sei. Hinzu komme, dass die ALK davon ausgehe, so Majchrzak, dass die Eltern, die in Königstein ohnehin schon höhere Beiträge als in vielen anderen Städten zahlen müssten, mit einer saftigen Erhöhung rechnen müssten, was die Beiträge angeht, wenn der Neubau erst einmal stehe.

In den ALK-Anträgen sieht Katja Metz (CDU) nichts als Blendgranaten, dabei wolle man doch die Gelegenheit nutzen, um den Kindergarten so aufzustellen, wie man ihn brauche. Außerdem stelle der jetzige Standort ein Nadelöhr dar und jener am Hardtberg sei dafür besser einsehbar, was angesichts der Tatsache, dass immer mehr Kinder zum Kindergarten mit dem Auto gefahren würden, vorteilhafter sei.



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