„Kindergarten auf sehr gutem Weg“

Königstein – „Auf sehr gutem Weg“ sieht Bürgermeister Leonhard Helm die Errichtung

des Kindergartens für die Kernstadt. Das Stadtparlament hatte erst jüngst darüber beraten und die Beauftragung eines Architekten für die Planungen des Kindergartens beschlossen. „Die CDU und ihre Bündnispartner haben das gegen die Stimmen der Wählergemeinschaft ALK entschieden“, berichtet Helm aus der öffentlichen Sitzung. Vorher noch habe die ALK erfolglos versucht, die Beschlussfassung dazu vertagen zu lassen. Am gestrigen Mittwoch stellte sich das beauftragte Architekturbüro und erste Ideen zu dem Projekt vor. Der nächste Schritt – der Abschluss des Vorvertrages mit den Grundstückseigentümern – könnte, so Helm, bereits im Dezember auf der Tagesordnung des Stadtparlamentes stehen – ein positives Votum des Haupt- und Finanzausschusses auf der Sitzung am morgigen Donnerstag vorausgesetzt. Der Vorvertrag beinhalte letztlich wirtschaftlich sogar eine erhebliche Beteiligung der Grundstückeigentümer an den Kosten des Kindergartens, beschreibt Helm ein Verhandlungsergebnis. „Die Signale stehen auf ‚Grün‘, die baldige Realisierung des Kindergartens rückt in greifbare Nähe“, ist der Rathauschef optimistisch.

Mehr als zehn verschiedene Alternativen für eine moderne und zeitgemäße Kinderbetreuung auch in Königsteins Kernstadt seien auf dem Weg bis zur Beschlussfassung geprüft und im Verlauf wieder verworfen worden. „Aufgrund der hohen Anforderungen an Grundstück und Gebäude für eine solche Einrichtung ist es besonders schwierig, eine gute Lösung zu finden“, weiß Helm aus den zahlreichen Prüfungen. Rasche Verfügbarkeit, Größe des Grundstücks, Bebaubarkeit, Nachbarschaft, Verkehrsanbindung – das alles seien Faktoren, die hier noch mehr als bei anderen Projekten eine Rolle spielten und berücksichtigt werden müssten, sagt Helm, der überzeugt davon ist, mit dem Vorschlag „Hardtberg“ den „richtigen Weg“ gefunden zu haben.

„Wir haben dort einen günstigen Standort, weil er auf dem Verkehrsweg vieler Eltern zur Arbeit nach Frankfurt liegt, das Grundstück unbebaut und entsprechend groß für eine ansprechende Gestaltung – vielleicht sogar unter Einbeziehung der Kinderkunstwerkstatt und der Musikschule – ist und die Kindergartengruppen durch die Nähe zum Mammolshainer Wald auch mal kleinere Outdoor-Aktivitäten gefahrlos unternehmen können“, nennt Helm die aus seiner Sicht entscheidende Vorteile dieser Lösung.

Deutlich macht Helm vor allem, dass die von der ALK ins Gespräch gebrachten Alternativen – falls überhaupt realisierbar – weitere erhebliche zeitliche Verzögerungen mit sich brächten. So würde beispielsweise das Grundstück im Forellenweg noch monatelang, möglicherweise sogar jahrelang, für den

städtischen Betriebshof benötigt, zudem sei es von der Stadt nur angemietet. „Wir müssten also mit dem Eigentümer überhaupt erst einmal über einen Kauf verhandeln“, erläutert Helm die Sachlage. Danach müsste der Betriebshof erst in die Gebäude am Kaltenborn umgezogen sein, die derzeit selbst noch für die Unterkunft von Flüchtlingen benötigt würden. Dies alles sei in absehbarer Zeit nicht zu bewältigen, ist sich Helm sicher. Auch der Verbleib des Kindergartens am heutigen Standort in der Eppsteiner Straße ist für Helm kein Thema. „Um dort etwas Neues errichten zu können, müssten wir vor dem Abriss des alten Gebäudes irgendwo ein Provisorium erstellen, auf einem Grundstück, das wir nicht haben und für das vermutlich –wenn wir es hätten – erstmal Baurecht geschaffen werden müsste, sieht Helm in dem Vorschlag eine „Machbarkeitsillusion“. Zudem würde mit einem Neubau des Kindergartens an dieser Stelle dem Kinderhort, der nach Wunsch des Rathauschefs dauerhaft dort verbleiben soll, jegliche Erweiterungsmöglichkeit genommen, sieht Helm ein weiteres Argument gegen den ALK-Vorschlag. „Dazu kommt weiter“, fährt Helm fort, „dass sich in den engen Straßen der Siedlung die Verkehrs- und Parkplatzsituation beim Hinbringen und Abholen der Kindergartenkinder schon heute als sehr kritisch darstellt.“ Der Hort an diesem Standort hingegen sei, so Helm, weit unproblematischer, weil die Kinder größer seien und nach Schulschluss gewöhnlich zu Fuß dorthin laufen würden.

Sobald die weiteren erforderlichen Beschlüsse des Stadtparlamentes über den Bebauungsplan gefasst sind, will Helm auch bei der Errichtung des Gebäudes aufs Tempo drücken. „Ich möchte den Bau nicht durch die Stadt selbst, sondern durch eine städtische GmbH errichten lassen“, sieht Helm vor allem zeitliche Vorteile bei dieser Variante. So sei man bereits bei der Errichtung der U3-Betreuung in Schneidhain verfahren, wo man trotz komplizierter Abstimmung mit einem freien Träger in nur 18 Monaten vom Auftrag an den Architekten bis zur Fertigstellung das Projekt habe durchziehen können, berichtet der Rathauschef. Helm hofft vor allem auf eine positive Begleitung des Projekts durch die Elternschaft. „Wenn alle an einem Strang ziehen und wir uns vom Störfeuer des Bürgermeisterwahlkampfs nicht irritieren lassen, werden wir nicht nur eine sehr gute, sondern auch eine baldige Lösung für unsere Kindergartenkinder in der Kernstadt bekommen“, so Helm abschließend.



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