Kinderbetreuung nach wir vor ein ungelöstes Problem

Leserin Alice Ramm, Graf-Stolberg-Straße, Königstein schreibt zur Situation in der Hortbetreuung und in der Königsteiner Grundschule:
Schulterklopfen auf der einen Seite und Verwunderung auf der anderen Seite: nach mehr als zehn Jahren Hortthematik sind zwei baufällige Hortstandorte in Königstein keine große Errungenschaft.

Mühsam ist nach wie vor die Diskussion, ob nun ein oder zwei Familien mehr oder weniger den Bedarf oder Anspruch auf einen Betreuungsplatz haben. Nach so vielen Jahren mit der öffentlichen und bundesweiten Diskussion über Kinderbetreuung, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie dem sozialen Ungleichgewicht unter Kindern sollte es sich von selbst verstehen, dass eine Stadt wie Königstein ein umfassendes Betreuungsangebot vorzuweisen hat.

Den Presseberichten zufolge wurde der Hortbedarf ja komplett gedeckt. Fraglich ist nur, ob auch unterjährig genug Platz vorhanden ist, falls sich ein Elternteil spontan für ein gutes Berufsangebot entscheidet oder sich die familiäre Situation dahingehend ändert, dass ein Betreuungsbedarf besteht. Warum ist es so schwer, das Problem der Kinderbetreuung endlich umfassend und vor allem dauerhaft zu lösen?

Dauerhaft wäre es nur lösbar mit dem Neu- oder Ausbau der Grundschule. Dies allein wäre ein Grund gewesen, sich schon vor Jahren beim Kreis für die Grundschule der Kernstadt Königstein einzusetzen. 70 Prozent der Schulen in Hessen haben mittlerweile ein Ganztagesangebot vorzuweisen (Quelle: Elternbrief 2018/19 vom Kultusministerium) – warum gehört gerade die Grundschule der Kernstadt zu den 30 Prozent der Schulen, die vom Ausbau der Nachmittagsangebote nicht profitiert hat?

Transparenz, Information und vor allem ein in sich greifendes Konzept zwischen dem Ausbau der Schule und der Hortbetreuung würde den Königsteiner Eltern sicher helfen, ihr „wenig hilfreiches Dauerklagen“ zu beenden.



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